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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Prokop-Raschdorf, Volume 24
Page - 149 -
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Page - 149 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Prokop-Raschdorf, Volume 24

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Nueftenberg 149 Nueftenberg <ine große Thätigkeit. Vor Allem drang er energisch auf die Wiederherstellung der in vielen Klöstern seines QrdenS gelockerten KirchendiSciplin. Er gewann das in den vor, angegangenen Neligionswirren dein Stift, verloren gegangene Gut Großchyichka den Stifte wieder zurück; erbaute die nock heut, bestehende Abtei und erweiterte dae stiftlich! Conventgebäuoe. Als im Jahre 16l8 di politische» Wirren i» Böhmen in alle Ver hältniffe störend eingriffen und insbesondere die protestantisch gesinnten Stände sich erho bcn und die Regierung des Landes an sich cissen, ward auch Questenberg bald auf die Liste der Conscribirten gesetzt und des Lan- des verwiesen. Q, begab sich nun »nch Wien, wo er am kaiserlichen Hofe seine ganze Thä tigkeit der Wahrung der Rechte des katholi- schen Clerus in Böhmen und Mähren wio mete. Als nach der Schlacht am weißen Verge, 162U, Böhmen wieder in den recht- müßigen Besitz des Kaisers Fer di n a „d I I . gelangte, kehrte auch Q, im Februar lü2l in sein Stift auf dem Berge Sion zurück, wo er nun sorgsam bedacht war, die Schä> den des vorangegangenen Krieges zu tilgen. Er erlangte den vollständigen Besitz des Prämonstratenserstlftes Seelau, nachdem er die noch darauf haftende Last von 12.318 fl. an die Baronin Terzka ausbezahlt hatte. Ferner gab Kaiser Ferdinand I I . dem Abte da« Stift Wühlhausen, das seit seiner Gründung mannigfache Schicksale erfahren, zurück. Nachdem diese Verhältnisse seines Ordens geschlichtet waren, ging er daran, ein Hospital für die Arme» zu errichten, wozu ihm nebst dem Erzbischof Lohel ius auch seine beiden Brüder Gerhard und Hermann ansehnliche Summen beisteuerten. So entstand das in der Nähe ves Stiftes noch heute befindliche Lüsabeth'Armenhaus. Auch war es Questenderg, dem es ge> lang, die Uebertragung der leiblichen Ueber- reste des h. Norbert, Stifters des Prämon» stratenserordens, von Magdeburg nach Prag in.das Kloster Sion zu erwirken, welche am 1, Mai 1L2? in feierlichster Weise stattfand. Im Jahre 1628 errichtete Q,, nachdem es ihm gelungen, das in den ReligionZwirren Valoren gegangene Patronatsrecht auf das Pfarrbenesicium zu St. Niklas in der Ält> stadt wieder zu erlangen, daselbst eine Bil> dungsanstalt für junge Cleriker seines Ordens, ferner erweiterte er um ein Bedeutendes die Strahower Kirche, Vorgerückt in Jahren, nahm er sich nun einen Colldjutor und lebte enthoben der Besorgung temporcller Angele« genheiten, nurmehr dem geistigen Nohle sei> ner Brüder. Aber die Wirren des 30jährigen Krieges brachen neuerdings über Böhmen herein, und ale die Sachsen nach Böhmen eingedrungen, mußte Questettberg neuer- ding«, 1631, in schneller Flucht -sein Heil suchen. Erst. nachdem Wallenstein Prag im Sturme genommen, konnte Q, wieder zu den Seinen zurückkehren, Questenberg war überdieß Visitator u»d Generalvicar sämmtlicher Klöster seines Ordens in Ocster» reich; Kanzler des Erzbischofs Lohelius, Visitawc und Commissarius in kirchlichen Dingen für Böhmen und Genecalvicar des Erzbisthums zu Prag, Er war auch schrift. stellerisch im Geiste seiner Zeit thätig und (Prag 1638) und nach seinem Tode-^ »L i - tuz Iiu,«»,!'!, oder summarische Beschreibung des Schattens der himmlischen Freuden" (edd. !65?), Sei» Grabstein befindet sich in der Strahower Kirche unmittelbar vor dem Grabe des h. Norbert und die schon halb «erwischte Inschrift theilt Weihrauch in dem unten angegebenen Werte mit. sPelzel (Franz Martin), Abbildungen böhmischer und mähri» scher Gelehrten und Künstler, nebst kurzen Nachrichten von ihrem Leben und Wirken (Prag l?82. 8«.) Theil I, S, 43. — Weih. rauch (Erwin Anton), Geschichte oes könig. üchen Prämonstratenselstifte« Strahow (Prag 1863, 8°.) S 54 u. f, — Rcxiinna kro- u lk» , d. «.Vaterländische Chronik (Prager Lechischcs illustr. Blatt, 4°.) 1864, S. 43: „lillüpllr IvvoLtsnbLrk" (Lw). — Illalio- ve«t, d. i. Der Evangelist (Prager °echi> sches Kirchenblatt), I I . Jahrg. (18ÜL). Bd, I I , S. 2«. — Porträt. Unterschrift: OuLxar Yu«l>t«iioer3 .^bl>i>5 8lrnkav. ^. Kloin- karH clel. l??2, <I. Lal^ei ^e. ?l»3llo (3«. auch in 4°.). — 2, Gerhard Freiherr von und zu Questenberg (gest. l. Juli 1646). ein Sohn Johann's von Questenberg und Bruder des berühmten Prämonstcaten. serabtes Caspar Q. s.l- d. Nr, 1). Ger. hard arbeitete vorzugsweise in der kaiser. lichen Kriegsefpedition und besaß in diese», Zweige einen nicht geringeren Einfluß, wie ?l>tLi- Lamormain in kirchlichen Dingen und in der Diplomatie. Schon im Jahre 1625 stand er mit Wallen stein in Verbin« düng. Im Jahre 1626 befand er sich mit
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Prokop-Raschdorf, Volume 24
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Prokop-Raschdorf
Volume
24
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1872
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
450
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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