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das Stempelgesetz, die Gesetze ĂĽber die
Grundsteuer in Ungarn, das österrei»
chische Verwaltungsrecht und gab eine,
ungarische Uebeisetzimg deS Werkes von
Kudler : „Die Grundlehrender Volks»
wirthschaft" und selbstständig das Werk:
s", d.!. Die Principien des
römischen Rechtes mit Rücksicht auf dessen
historische Entwickelung (Pesth 1887,
8".) heraus. Auch auf belletristischem
Gebiete war Räcsy thätig, indem er
fĂĽr zwei belletristische Sammelwerke, und
zwar fĂĽr ^ rauo^ ia lie^sn^LZN,!'-
nok, d. i. Französische RomanhaNe,
und für Heckenast's l ö l i l iönvv-
tär, d. i. Winterbliothek, für erstere die
„Lelia" und „Indiana" von der George
Sand, dann die „Mathilde" von Sue,
für letztere „DaS Wüste Haus" und
„Schwere Zeiten" von Boz»DickenS
ĂĽbersetzte.
d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung
uon Lebensbeschreibungen. Von Jacob Fe>
renczy und Joseph Dan i elik (Pesth 183L,
Gustan Emich, 8°,) I. Theil, S. 3«5; — det»
selben zweiter, den eisten ergänzender Theil,
oon Danie l ik , S. 4t4. — Wiener Zci>
tu na <8«4, Nr.i4l), S, 7A«i Nr. >4i, S, ?!>«.
— Ungarische Nachrichten (Pesthrr
polit. Vlatt, Fol,) l8<->4, Nr, <27.
Redlielli, Karl (G e sch icdtsfursche r,
geb. zuGalbiate in der Brianza in der
Lombardie 6. Juni l784, gest. zu Mai-
land 4. September 1833). Der Sohn
wohlhabender Eltern, widmete 'er sich
nach beendeten Gymnasial- und philo»
sophischen Studien dem Fache der
Jurisprudenz und erlangte im Jahre
l807 an der Universität zu Pcwia die
Doctorwürde. Anfänglich übte er in
Mailand die Advocatcnpraris aus, trat
aber !m Jahre 18l0 als Praktikant bei dem Ministerium der Finanzen in den
Staatsdienst ĂĽber. Im Jahre 1814
wurde er provisorischer Adjunct bei der
Departemental'Präfectur zu Olona, in
welcher Stellung er bis zum Jahre
1817 verblieb. In diesem Jahre wurde
er, da die österreichische Regierung alle
nur provisorisch angestellten Beamten
entlieĂź, auch seines' Postens verlustig.
Nach einiger Zeit wurde er aushilfsweise
zum Dienste bei dem diplomatischen Ar»
chive zugelassen, dessen Organisirung
damals in Mmland eben im Werke war.
R., der sich mit groĂźem Eifer diesem ihm
liebgewordenen Geschäfte, das ihm man»
chen Einblick in die thatenrciche Vergan-
genheit seines VolkeS gönnte, hingegeben,
schmeichelte sich mit der Hoffnung, da»
selbst aucd seine fernere Verwendung zu
finden, aber er tauschte sich darin, denn
schon nach kurzer Zeit wurde er zuerst
bei der k. Delegation, dann bei dem
Gubernium einberufen. Bei letzterem
diente er in den Jahren 1824—1830
als Secretär bei der für den Lehenkata»
ster aufgestellten Gubernial»(5ommission,
kam alsdann zur k. Intendanz der Fi-
nanzen nach Cremona, von dort zu jener
nach Lodi und von da im Jahre 1849
nach Mantua, bei welcher er bis an sein
Lebensende verblieb. Die beamtliche
Laufbahn N.'s war eben, wie aus Vor-
stehendem ersichtlich, keine besonders glän»
zende, die Sitte oder richtiger Unsitte,
lieber gedankenlose Maschinen als den»
kende und sich fortbildende Menschen im
Amte zu haben, war eine jener bureau»
kratischen Traditionen, welche den vor»
märzlichen Staat wie morsches Holz
zusammenbrechen machte und die Erstar-
kung des nachmär;lichen Staates so sehr
erschwert, weil diese Marime ein lange
noch nicht ĂĽberwundener Stcmdpunct ist.
Redaell i erwählte sich in seinen Muße»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rasner-Rhederer, Volume 25
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rasner-Rhederer
- Volume
- 25
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 446
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon