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Nichler 27 Aichter^ Tndr< Ant. 2
Angreifer in die Festung zurück. I n der
Nacht vom 7./8. Juni schlug er zwei
feindliche Ausfälle auf unsere Batterien
tapfer zurück und rettete so unser Ge>
schütz, dessen Verlust unter damaligen
Umständen von nachtheiligfter Wirkung
sein konnte. In den französischen Kriegen
bewährte er bei vielen Anlässen seine
ausgezeichnete Tapferkeit, insbesondere
aber bei der Wiedereinnähme der Zahl«
bacher Schanze. I n Folge der vielen, in
den Feldzügen erhaltenen Verwundungen
war er genöthigt, schon im Juni i89l
mit Majors.Charakter in Pension zu
treten. Nichtsdestoweniger aber botR.. so
oft noch später neue Kämpfe ausbrachen,
seine Dienste dem bedrängten Vater«
lande an, so im Jahre 1893, wo er als
Major im 8. Infanterie«Regimente diente,
dann im Jahre 1809, wo er das 1. Land«
wehr.Bataillon des Viertels u. d. W. W.
befehligte und sich nach der Schlacht bei
Aspern das Oberstlieutenants »Diplom
erkämpfte, endlich im Jahre 1843, in
welchem er das Commando deS 1. Land»
wehr» Bataillons Deutschmeister über»
nahm. Im März 18l4 rückte R. zum
Obersten vor und stalb in dieser Anstel«
lung im Alter von 76 Jahren. Schon
im Jahre i?90. in der 23. Promotion
(vom 19. December), war R. für seine
Waffenthaten im Tlirkenkriege mit dem
Ritterkreuze deS Maria Therefien>Ordms
ausgezeichnet worden. Dieser Verleihung
folgte den Ordensstatuten gemäß mit
Diplom ääo. 10. August 1792 die Er-
Hebung in den' rrbländifch österreichischen
Freiherrnstand.
Freiherrnstands. D ip lom ääo. l0. August
1792. — Hirtenfel d (I.). Der Militär.
Maria Theresien«Orden und seine Mitglieder
(Wien 1837, Staatsdruckerei, kl. 40.) Bd. I,
S. 327. — Wappen. Im grünen Felde ein
von beiden Unterwinkeln bis an den obersten
SchildeSrand aufsteigender, von drei sechs. eckigen goldenen Sternen begleiteter silberner
Sparren; überdieß ist der ganze Schild von
einem silbernen Querbalken belegt. Auf dem
Schilde ruht ein gekrönter Turnierhelm, aus
dessen Krone ein geharnischter Mann mit
offenem Visir. in der ausgestreckten Rechten
einen Palmzweig haltend, die Link? in die
Seite gestemmt, bervorwächst. Die Helm<
decken sind zu beiden Seiten grün. rechts
mit Gold, links mit Silber unterlegt.
Richtenburg, siehe: Richter von Nich-
tenburg, Joachim sS. 83, Nr. 21).
Nichter. Die Personen des Namens
Richter folgen hier in der alphabe»
tischen Reihe ihrer Taufnamen,
die minder wichtigen mit kleiner, die be«
deutenderen mit größerer Schrift.
1. Richter, Alois (Humanist, gest. zu
Warnödorf 24. September 1858). Von
armen Eltern geboren, hat er sich durch Talent.
Lernbegier und Thätigkeit selbst fortgebildet
und zum Chef einer ihrer Zeit berühmten Druck»
fabrik emporgeschwungen. Die gewonnene Le^
bensstellung benühte er, um nach verschiedenen
Seiten hin wohlzuthun und die Gemeinde, in
deren Mitte er lebte, zu fördern. Seinen unmit-
telbaren Bemühungen und Geldopfern verdankt
Warnsdorf einen Theil der Chausseeen, welche
es durchziehen, und die dortige Schühengesell»
schaft ihr schönes Schilßenhaus. Als Schulauf'
scher der Altwarnsdorfer Schule ermunterte er
durch Schulprämien und Schulfeste, welche zu
den großartigsten und schönsten der Umgegend
zählten, die Jugend zu fleißigem Besuche der
Schule. Auch hatte er wesentlich dabei mitge»
wirkt, daß Anton Runge zur Errichtung einer
vierclassigen Hauvtschule in Warnsdorf die an»
sehnlicheSumme von 2l.00l)fl. C. M. bestimmte.
Uebrrhaupt wirkte er bei allen gemeinnützigen
und das Beste der Gemeinde fördernden Unter»
nehmungen mit Wort und That mit. Ueberdieß
war er rin großer Freund der Musik und Dicht-
kunst, welche letztere er als Naturdichter mit
besonderer Vorliebe ausübte.
Bohemia (Präger polit, und Unterhaltungs«
blatt, 4«.) 1838, Nr. 254, S. 663.
2. Richter, Andreas Anton (theologischer
Schriftsteller, geb. in Mahren, Geburts-
jähr unbekannt, gest. 6. Mai 1750). Widmete
sich nach beendeten theologischen Studien und
erlangter Priesterweihe dem Seelsorgerberufe,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Volume 26
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rhedey-Rosenauer
- Volume
- 26
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 436
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon