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Nichter, Ferdinand 11 39 ) Franz 14
„Beitrag zur Geschichte des Olmützer fürsterz.
bischöflichen Kammergutes und Dorfes Iaktar";
— ebd. Nr. 7 u. 8: „Beiträge zur Chronik der
Ctadt Hotzenplotz vom Jahre 1545—1803"; —
im Jahrg. 1868. Nr. 7 u. 8: „Zur Geschichte
der Dörfer in der Enclave Hohenploh" — und
Nr. 8: „Hauptleute und Oberamtsvorstände
im Hotzenploher und theilweise auch im Katscher
Bezirke". Ein Neffe des Geschichtschreibers
Franz Xav. Johann Richter ^Nr. 17) heißt
auch Eduard. Vielleicht ist es der Obige, den
das Beispiel seineS verdienstvollen OheimS zur
geschichtlichen Forschung angeregt hat.
11. Richter, Ferdinand (Priester der
Gesellschaft Jesu, geb. zu Linz in Oberöster-
reich <5. März I7t1, gest. zu Klagen fürt im
Jahre 1790). Trat im Alter von 17 Jahren in
den Orden der Gesellschaft Jesu. in welchem
er. während er seine eigenen Studien fortsetzte
und die philosophische Doctorwürde erlangte,
zu Grah, dann zu Wien im Lehramte verwen«
det wurde. Später kam er als Lehrer und
Beichtvater zu den Erzherzogen Kar l und Leo»
pold und dann zu den jüngeren Prinzen des
kaiserlichen Hauses, in welcher Stellung er bis
zum Jahre <769 verblieb. Darauf erhielt er die
Stelle des Beichtvaters der Erzherzogin Mar ia
Anna l^Bd. V I I , S. 20, Nr. 212). mit welcher
kunstsinnigen Prinzessin <r sich im Jahre 178!
nach Klagenfurt begab und dort bis an sein
Lebensende blieb, das ihn ein Jahr nach ihrem
Tode im Alter von 79 Jahren ereilte. Von
ihm sind im Drucke erschienen außer einer aus
dem Französischen in's Deutsche übersehten,
nach dem Muster der Nachahmung Christi von
Thomas aKempis verfaßten „Nachahmung
der allerheil. Jungfrau Maria", in lateinischer
Sprache: „(Üaralu« Viuäex Noksinias" (Qras-
oii 1745, 'WiäiuLust., 12«.); — „DiLSbi-wuo
xk^sie» äs cawrs vivsutiuin"; — ^Diggsr-
t»t1o äs OometiZ« (ibiä. 1748 st 1749). letz.
tere zwei neue Ausgaben der Schriften des
Jesuiten Paul Casati.
7 ? Z
i». 300. su (Visnnas 1855,
12. Richter, Ferdinand Tobias (Ton»
tünstler, geb. im Jahre 1649. gest. zu Wien
3. November 1711). Ward im Jahre 1633 an
Stelle deS verstorbenen Capel l in i als Hof»
organist an der Wiener Hofcapelle angestellt
und bekleidete diesen Posten bis an sein Lebens-
ende. Er war Lehrer deS Kaisers Leopold I.
in der Composition. Dieser Umstand läßt ver« muthen, daß er ein tüchtiger Meister in seinem
Fache und wohl auch selbst Compositeur ge<
wesen, obwohl von seinen Arbeiten nirgends
eine Erwähnung geschieht und die Werke von
Gerber, Schi l l ing, Fet is u. A. seiner
nicht gedenken.
Köchel (Ludwig Ritter v.). Die kaiserliche Hof.
Musikkapelle in Wien von 1543 bis 1367
(Wien 1869. Beck. 3°) S. 114.
13. Richter, Florus (gelehrter Piar ist ,
geb. zu Ziz lau in Mähren im Jahre 17l4,
gest. zu Leipni t 13. April 1782). Trat im
Alter von 15 Jahren in Mähren in den Picc-
ristenorden. in welchem er seinem Namen
Florus , wie es im Orden der frommen
Schulen üblich war, den Beinamen a 8. ^u,-
li».n» beifügte. Im Orden selbst war er im
Unterrichte thätig, lehrte die Jugend in den
deutschen und lateinischen Schulen, in der Dicht»
und Redekunst und die Ordenszöglinge in der
classischen Philologie. Er wird als ein ausge»
zeichneter Humanist gerühmt. Nie ^unülos
NaseeN hat er zum Theile in ein vortreffliches
Latein, das. wie Iaroslaw Schall er schreibt,
mit jenem des Lioius verglichen werden kann,
übersetzt, und Dobner diese Nebersetzung seiner
Ausgabe der Chronik deS Hayek (UsFseiuL) zu
Grunde gelegt. Auch hat er mehrere m latei-
nischer Sprache verfaßte dramatische Dichtungen,
welche im Ieipniker Kloster aufbewahrt werden,
in Handschrift hinterlassen.
Wolny , Kirchliche Topographie von Mähren
(Brünn 186. , gr. 8°) Olmüher Diöcese.
Bd. V, S. 133. — Schaller (IaroSlaus),
Kurze Lebensbeschreibungen jener verstorbenen
gelehrten Männer aus dem Orden der from«
men Schulen, die
sich durch ihr Talent u. s. w.
ausgezeichnet haben (Prag 1799, Geriilbek.
30.) S. 113.
14. Richter, Franz (Industrieller,
Director der Wiener Creditanstalt,
geb. zuBuchau bei Karlsbad um 1810,
gest. zu Wien 3. Jänner 1861). Sein
Vater war ein Gewerbsmann aus Buchau
bei Karlsbad und unbemittelt. Der Sohn
kam nach Prag und widmete sich hier
bei einem Kaufmanne dem Specerei-
geschäfte. Von Bedeutung für ihn war
der Eintritt in das geachtete Großhand«
lungshauS von Joseph Bergmann;
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Volume 26
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rhedey-Rosenauer
- Volume
- 26
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 436
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon