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Nichter, Pius 32 Nichte^ Wilhelm 33
32. Richter. Pws lk. k, Hof-Orga
nist und C o m p o s i t e u r , geb. zi
WarnSdor f in Böhmen 14. Decembe
4828). Sein Vater I o hann V in cen
R. war Sckullehrer zu Warnsdorf und
ist insofern erwähnenswerth, als er de
Erste war. der die große Messe von
Beethoven im Jahre 4829 während
desGottesdiensteSzur Aufführung brachte.
I m Alter von 42 Jahren bezog R. das
Gymnasium in Prag und erhielt zu
gleicher Zeit den Unterricht in der Musii
von Joseph Pro ksch ^Bd. XXIV, S. 8^
in dessen bekanntem Musik»Inftitute meh
rere tüchtige Musiker herangebildet wur
den. Nach beendeten Gymnasicilstudien
widmete sich R. ganz der Musik und
war als Mufiklehrer und Compositeur
thätig. Als Musiklehrer unterrichtete er
meist in adeligen Häusern, auch ließ er
sich öffentlich in Concerten als Pianist
hören. Als Componist veröffentlichte er
damals „Vier Meder", welche von Seite
der Musikkritik eine beifällige Aufnahme
fanden. Im Jahre 1843 trat er als
Musiklehrer in das Hctus der Fürstin
WilhelmineKins ky. in welchem er zwölf
Jahre blieb, worauf er nach Wien ging
und dort seinen bleibenden Aufenthalt
nahm. Im Jahre 4863 wurde er Mit-
glied der k. k. Hof-Musikcapelle. und
zwar Expectant für die Hoforganisten-
stelle und nach S. Sechter's Tode am
44. September 4867 wirklicher zweiter
Hoforganist. Als Klavierlehrer Ihrer
kais. Hoheit der Erzherzogin Gisela
leitete er ihren Musikunterricht vom
ersten Anbeginne an stets während ihres
jeweiligen Aufenthaltes in Wien. Ihre
Majestät die Kaiserin El isabeth unter-
richtete er mehrere Jahre im Harmo«
niumspiele; ferner war die Erzherzogin
Math i lde seine Schülerin und gegen»
wartig ist er Zehrer in der Familie der
u. Wurzbach. biogr. Lerikon. XXVI. >erzogin Elisabeth. Von seinen,
Kompositionen sind nur wenige im Drucke
erschienen; außer den schon erwähnten
„Vier Liedern" mehrere Clavier-Compo-
sitionen, darunter eine, Clara Schumann
gewidmete „Sanate"; für eine noch in
Manuscript befindliche „ZqVphanie" er«
hielt er von einem Preisgerichte in
Deutschland „lobendeAnerkennung"; eine
von ihm compo'nirte Vocalmeffe für
Männerstimmen wurde bereits im Jahre
4847 beifallig in der Piariftenkirche auf«
geführt, eine Meffe für gemischten Chor
und Orchester in der Hofcapelle. Im
Jahre 4862 wurde R. als Mitglied der
Tonkünstler»Witwen< und Waisen-Socie-
tät aufgenommen und im Jahre 4872
zum Mitgliede der Prüfungs«Commission
für Lehramts'Candidaten ernannt. Seit
dem Jahre 4830 ist R. mit einer Schü-
lerin der Pr o ksch'schen Unterrichtsanstalt
verheirathet. Im Jahre 1873, bei Gele-
genheit der Vermälung der Erzherzogin
Gisela mit dem bayerischen Prinzen
Iu i tpo ld erhielt R. das Ritterkreuz
des Franz Ioseph.Ordens.
Köchel (Ludw. Ritter v.). Die kaiserliche Hof.
musik'Capelle in Wien u. s. w. (Wien 1869.
80.) S. 5l4. — Allgemeine Wiener
Musik-Zeitung (4«.) VII I . Jahrg. (l847).
Nr. 50. im Artikel „Berichtigung".
33. Richter, Wilhelm (Schlachten,
und Thiermaler, geb. zu Wien um
as Jahr 4820). Hat sich an der Wiener
Akademie der bildenden Künste ausge«
ildet und frühzeitig, schon seit 4838,
ie von derselben veranstalteten Ausstel»
ungen mit seinen Arbeiten beschickt, die
in kurzer Zeit ziemlicher Theilnahme
rfreuten. Anfänglich wendete er sich
em Genrefache zu, zu Anbeginn der
Vierziger-Iahre ging er zu Soldaten
nd Kriegsbildern über. erwarb durch
eine lebensvolle, frische Behandlung
edr. 9, Sept. 18?3.) 3
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Volume 26
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rhedey-Rosenauer
- Volume
- 26
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 436
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon