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Niedel u.Niedl Niedel u. Niedl.
dieser Richtung ein wahres Unicum be»
fitzt, besonders zu erwähnen ist. Und ein.
nicht zu unterschätzendes Verdienst Nie»
del's ist es, daß er innerhalb der kurzen
Zeit. welche ihm als Custos zu wirken
gegönnt war. die werthvollen und reichen
Sammlungen, die er als Chaos über
nommen. soweit geordnet hatte, als dieß
unter den obwaltenden Umständen über>
Haupt möglich gewesen.
Mit the i lungen der Gesellschaft für Salz.
burger Landeskunde (Salzburg, gr. 8v.) X.Ver«
einsjahr 1870, IV. Gesellschafts'Angelegew
heiten. S. XI I . — Neue freie Presse
1870, Nr. 2166. in der „Kleinen Chronik".
Riedel, Johann Anton, siehe: Riedel,
Johann Gottfried ^S. 93. im Texte).
Riedel. Johann Gottfried (Maler
und Radirer, geb. zu Talken bei
Gger in Böhmen im Jahre 1691, gest.
zu Dresden im Jahre 4733). Ein
geschickter Künstler, über den leider nur
sehr dürftige Angaben vorhanden sind.
Den ersten Unterricht in der Kunst erhielt
er von dem trefflichen Kupferstecher Jacob
Maennl sBd. XVI, S. 231^ in Wien,
dann setzte er seine Studien unter Soli»
mena fort. den er auch in seinen Arbei«
ten nachahmte. Darauf kehrte er nach
Böhmen zurück, und der von Dlabacz
angeführte Gottfried Riedel, der im
Jahre 4736 mehrere Gemälde für einen
Grafen Nostitz ausführte, scheint mit
unserem Johann Gottfr ied eine und
dieselbe Person zu sein. Im Jahre 1739
erhielt R. einen Ruf als Hofmaler nach
Dresden, wo ihm im Jahre 1742 die
Inspectorstelle an der kön. Gemälde-
Gallerie verliehen wurde. Auf diesem
Posten starb er im Alter von 64 Jahren.
Riedel war auch ein gewandter Radi«
rer, und» Nagler meint, daß seine —
in guten Abdrücken übrigens seltenen — Blätter mit jenen seines EohneS Io>
hann Anton verwechselt werden. —
Der eben genannte Sohn Riedel 's ,
Johann Anton (geb. zu Prag im
I . 1733, gest. zu Dresden im 1.1816),
kam in jungen Jahren mit feinem an den
königlich sächsischen Hof berufenen Vater
Johann Gottfr ied nach Dresden,
wo er unter Dietrich seine künstlerische
Ausbildung erhielt und nach dem Tode
des Vaters auf dessen Posten als Galle»
rie'Inspector angestellt wurde. Bis dahin
war er als Maler und Kupferstecher
thätig, dann aber widmete er sich fast
ausschließlich seinem Dienste als Gallerte-
Inspector und erwarb sich als solcher
namhafte Verdienste um die Erhaltung
der seiner Sorgfalt anvertrauten Kunst«
schätze, deren mehrere, wie z. B. den
„h. Georg" und die berühmte „Nacht"
von Correggio er von dem fichtlichen
Untergange gerettet. Auch hat er in
Gemeinschaft mit C. F. Wenzel ein
Verzeichniß der Gemälde in der churfürft»
lichen. nachmals königlichen Gallerie zu
Dresden bearbeitet, das im Jahre 1771
zu Leipzig im Drucke erschienen ist. R.
hat vieleBlätter radirt, darunter 21 Bild-
nifse und Phantasieköpfe nach F. Bol l ,
^ Both, Adr. Brouwer, van Dyk,
-Dietrich, G. Flink, A.de Gelder,
P. deGrebber, Livens. Karl Ma«
rat t i . Paudih, APssne undWill-
mann, die meisten aus den Jahren
1734, 1738 und 1786; dann 16 Blatter
nach Re mbrandt, meist Bildnisse alter
Männer und Frauen, die meisten in
kl. u. gr. 4o., einige auch in 8"., in den
Jahren 1734—1738, und eines: „Ner
Krieger, der das unt seinem SchllusZe Zitzende
Mädchen mit der rechten Hllnd nwllrmt nnb in
der Anken ein Glas hält", in Folio. 1764;
dann mehrere heilige Darstellungen: „Ver
Heiland mit Dornen gekrönt, mit zwei Gngeln" ,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Volume 26
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rhedey-Rosenauer
- Volume
- 26
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 436
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon