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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rhedey-Rosenauer, Volume 26
Page - 108 -
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Page - 108 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rhedey-Rosenauer, Volume 26

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Nieder Nieder seinem vortrefflichen Vater. Bald zeigte sich desKnaben ausgesprochenes Talent für darstellende Kunst, insbesondere in Zeich« nungen. die er, ohne Unterricht erhalten zu haben, theils aus dem Kopfe, theils nach der Natur anfertigte, und dieß er» weckte die Aufmerksamkeit zweier Männer, die in der Folge auf seine künstlerische Ausbildung und Laufbahn wesentlichen Einfluß nahmen; der Eine von ihnen war der k. k. Rath Art mann, der früher im geheimen Cabinete des Kaisers Io« seph I I . angestellt gewesen; der Andere hieß Valentin Günther , durch dessen Vermittelung der junge Ried er zum Besuche der k. k. Akademie der bildenden Künste zugelassen wurde, die ihm sonst als Mittellosen nicht zuganglich gewesen wäre. Ar tm ann nahm stch auch sonst noch des talentvollen Knaben an. für den der Vater bei seinen gedrückten Verhältnissen nichts zu thun im Stande war; er nahm ihn zu sich in unentgelt- liche Wohnung und Kost und versah ihn durch die fünf Jahre, die er — bis zu des Wohlthäters Tode — bei ihm wohnte, mit Allem, was er zu seinem Studium brauchte. So hatte stch R. — befreit von der peinlichen Sorge um das tag» liche Brot — durch Fleiß und Studium allmälig herangebildet, in der Akademie mehrere Preise erhalten und durch seine Leistungen die Theilnahme wohlwollen» der Macene geweckt, die sich auch ferner- hin seiner annahmen. So ließ ihm der Regierungsrath Joseph Prokop Freiherr von H einke ^Bd. VI I I , S. 223^ Unter- richt in der Geschichte und Mythologie ertheilen, Graf Saurau aber gab ihm Beschäftigung, indem er ihn verschiedene Meisterwerke in der kaiserl. Belvedere» Gallerte copiren ließ, so z. B. den «Bogenschnitzer" von Correggio, die «H. Iustina" von Buonvic ino, nach Anderen von Pordenone; „Helene Forman", das berühmte Bild der Gattin des Rubens, von demselben; „Titian's Geliebte", von T i t ian , u. m. a. Nach dem Tode seiner Wohlthäter und Gönner war R. wohl sich selbst überlassen, aber doch bereits so bekannt, daß ihm Beschaf. tigung nie fehlte und R. neben der Brot» arbeit auch seinen Studien im Gebiete der Kunst, in der er sich mit Vorliebe der Historienmalerei zuwendete, obliegen konnte. I n dieser Zeit beschäftigte sich R. vornehmlich des Erwerbes halber viel mit Bildnißmalen und war in dieser Richtung seiner trefflichen Arbeiten wegen sehr gesucht. Im Jahre 1823 wurde R. Lehrer der Figurenzeichnung an der k. k. Ingenieur-Akademie, spater Professor an der Akademie der bildenden Künste und zuletzt an der k. k. Genie.Akademie in Wiener.Neustadt. wo er noch im Jahre 4836 in Thätigkeit war. worauf er im Jahre 1857 Custos — nicht, wie es bei Mül ler« Klunzinger heißt, der kö- niglichen Gallerie — sondern in der k. k. Belvedere-Gallerie wurde. Nieder hat in der Zwischenzeit auch mehrere Kunst« reisen gemacht, so im Jahre 1839 nach Oberitalien und Tirol, im Jahre 1833 nach Florenz und Rom. Die Zahl seiner Arbeiten ist ebenso groß als mannigfal» tig, Porträte, heilige Darstellungen. Hi« storien und Genrebilder, daneben kleinere Skizzen, Zeichnungen zu Vignetten, eigen» händige Radirungen und Lithographien, alles meist, wie cs das Gebot des Erwer- benS, seltener, wie es eigene künstlerische Schaffenslust bedingt. Von seinen B i ld - nissen sind anzuführen: Ferdinand und August, Prinzen von Sachsen- Coburg . beide im ungarischen Costüme; — der berühmte Iiedercomponift Franz Schubert, wovon R. selbst eine treff- liche Lithographie ausgeführt hat; —
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rhedey-Rosenauer, Volume 26
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Rhedey-Rosenauer
Volume
26
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1874
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
436
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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