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ganzes Jahr ein .Detackement bei Za»
lathna selbstständig commandirte, große
Umsicht und Entschlossenheit. Eminente
Proben von Bravour gab er im Feld-
zuge des Jahres 4793 zuerst bei Valen-
ciennes, dann bei Beaumonl. Bei dem
Sturme auf Valenciennes, am 28. Juli
1793, betheiligte sich R.. damals bereits
Hauptmann, als Freiwilliger. I n
Gemeinschaft mit dem Ingenieur-Haupt»
mann Grafen Tr iang i , noch 3 Offi«
eieren und 130 Mann erstürmte er den
bedeckten Weg und benahm sich, die
ihm von dem Hauptmann Tr iang i
gegebenen Weisungen im Kugelregen
ausführend, mit seltenem Muthe, besei.
tigte durch Entdeckung der Minen und
Herausreihen der Zündwürste die TodeS«
gefahr, von der er und die Seinen be-
droht waren, dann drang er herzhaft
auf den Feind ein, verjagte ihn und
vernagelte die Geschütze. Im Gefechte
bei Beaumont aber, am 16. October
1793, commandirte R. ein Bataillon
von 4 Compagnien mit 2 Geschützen.
Er wurde dem Major Pesler, der die
Franzosen mit einer kleinen Abtheilung
Dragoner zu umgehen versuchte, nach«
geschickt. Da benutzte RogovSky den
Nebel, der den Franzosen die Schwäche
seiner Truppe verbarg, und griff mit dem
Bajonncte die 7000 Mann starken Fran>
zosen an. Diese wurden vollends iu die
Flucht geschlagen und ihnen eine Hau-
bitze, vier Kanonen mit ihren Munitions«
karren und cine Fahne abgenommen.
Major Pesler verfolgte nun die Flic»
henden bis Fleurieur. Rogovsky
wurde für die vorerwähnten Waffen-
thaten in der 34. Promotion (vom
7. Juli 1794) mit dem Ritterkreuze des
Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet.
Die in den genannten Gefechten echal-
tenen Wunden nöthigten ihn, in den Ruhestand überzutreten, der ihm am
1. Jänner 1793, unter gleichzeitiger Ver-
leihung desMajors-Charakters, gewährt
wurde. Im August 1802 würde R. zum
Platzcommandanten in Schärding er.
nannt, wo er im Alter von 62 Jahren
starb.
Hir tenfeld ( I . ) . Der Mililär-Maria There.
siewOrden und seine Mitglieder (Wien l857,
Staatedruckerei, kl. 4«.) S. 429. — Leitner
von Leitnertreu (Theodor Ign.), Ausführ,
liche Geschichte der Wiener'Neustädter Militär-
Akademie (Hermannftadt 1852, Th. Steinhaus-
sen. 80.) Bd. I, S. 466 ^schreibt ihn mit ro,
Rogozmski, Martin (Bi ldhauer,
geb. zu Kra kau um das Jahr l823,
gest. ebenda im Jahre 1835). Von
armen Eltern, durchlebte er eine bittere
Kindheit, erhielt nur den dürftigsten
Unterricht und kam noch im Knabenalter
zu dem Krakauer Steinmetz Gal le in
die Lehre, der ihm Arbeit zutheilte, wie
sie in dergleichen Werkstatten eben vor«
kommt. Aber der talentvolle Knabe zeigte
stch bald sehr anstellig und bekundete,
namentlich im Meißeln von Marmor»
buchstaben, große Geschicklichkeit. Indem
'sein Talent für die Kunst sich unverkenn«
bar zeigte, gelang es ihm endlich, zum
Besuche der Akademie der schönen Künste
in Krakau zugelassen zu werden, wo er
sich bald durch seine Arbeiten vor An-
deren auszeichnete, so daß ihm der
Stadtrath im Jahre 1847, und zugleich
mit ihm auch den Maler Luszczkie»
wicz, ein Stipendium zu einer Reise
in's Ausland verlieh, damit Jeder sich in
seiner Kunst noch weiter ausbilde. Nach
zehnjähriger Abwesenheit kehrte R., tüch-
tig in seiner Kunst ausgebildet, in die
Heimat zurück. Er arbeitete zunächst bei
dem Bildhauer Steh l i t und vollendete
die Statue des heil. Johannes Kantius,
welches Werk in jeder Hinsicht als
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Volume 26
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rhedey-Rosenauer
- Volume
- 26
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 436
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon