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MogoMski 273 Nohan
musterhaft bezeichnet wurde. Aber von
seiner Kunstfertigkeit konnte er nicht
leben, da es an Arbeit fehlte. Nach War-
schau zu gehen, wurde ihm nicht gestattet,
da sich die Kirchthurm-Humanität nicht
aus der Kleinlichkeit der Auffassung: er
müsse seinen Dank dem Orte, dem er
seine Ausbildung schulde, abstatten, her-
auszuschalen im Stande war. I n War»
schau, der Großstadt, hätte der Künstler
Beschäftigung gefunden und anstandig
leben, ja seinerzeit auch in die Heimat
zurückkehren können; in Krakau, daS er
aus Rücksicht des Dankes nicht verlassen
durfte, fand er keine Arbeit und mußte
also verhungern. So fristete der talent»
volle Künstler sein Dasein von unter-
geordneten, feiner Begabung unwürdigen
Arbeiten und blieb in den letzten Jahren
ganz verschollen. Die meiste Befchäfti-
gung gab ihm noch sein früherer Meister
Stehl ik und außerdem vollendete er
einige Büsten, darunter eine Copie des
Denkmals von Peter Kochanowski und
der Büsten von Lucian Siemieiäski,
Vincenz Po l und noch einigen Anderen
in Gyps. Da erweckte seine letzte Arbeit:
„Christas, mn dem Butan versucht", welche
auf der Kunstausstellung in Krakau 1833
sich befand, wegen ihrer Meisterschaft in
Auffassung und Ausführung so großes
Aufsehen, daß ihm der Krakauer Kunst-
verein eine ansehnliche Summe für das
Werk zuerkannte. Aber es war bereits zu
spat. Der Künstler war. als man ihm
diese freudige Botschaft brachte, seinem
Jammer erlegen und die ihm zuerkannte
Summe wurde zur Bestreitung der Lei-
chenkosten verwendet!
No-min^, d. i. Neuheiten (Lemberger Blatt,
4".) 1833, Nr. N6, S. 3U9, in der Corre»
spondenz aus Krakau. — (Ü2I.3, d. i. die
Zeit (Krakauer polit. Journal, Fol.) <833,
Nr. 46. RohaN'Rochefort'Montaudan, Ca<
mille Joseph Philipp Idesbald Fürst
(Mitglied des Herrenhauses des öster«
reichischen ReichSratheS, geb. 49. De-
cember 4800). Entstammt einer alten
französischen Familie, von der noch heute
zwei'Hauptlmien, die Rohan-Guölne-
e und die Rohan-Chabot, beste«
hen. Die erstere, auch in Oesterreich an»
süffige und reich in Böhmen begüterte,
theilte stch vor Kurzem noch in zwei jetzt
mit einander verschmolzene Zweige, in
den der Rohan<Gu6inen6e und
den der Rohan-Rochefort und
Montauban. Nach Oesterreich kamen
die Prinzen Roh an zur Zeit der ersten
französischen Revolution, in welcher der
Fürst Heinrich Ludwig Roh an mit
seinen Söhnen Kar l Alois, Victor
und Louis nach Oesterreich auswan-
derte. Fürst Ca mille ist ein Sohn Kar l
Ludwig Gaspard's Fürsten Rohan-
Rochefort-Montauban aus dessen
Ehe mit Prinzessin Marie Luise Jose-
phine, Tochter Heinrich Ludwi g's
Prinzcn Rohan-Guömenöe. Fürft
Comil le wurde zugleich mit seinem
Bruder Benjamin am 13. Mai 4833
von seinem kinderlosen Oheim, dem k. k.
österreichischen General Julius Armand
Louis Prinzen Roh an, adoptiri.
wodurch alle Rechte und Vorzüge
nebst Namen und Wappen seines Wahl-
Vaters auf ihn und seinen Bruder Ben-
jamin übergingen. Nach dem Tode
seines zweiten OheimS, des Prinzen
Ludwig V ic to r Meriadec, gingen
auch dessen Titel, Namen und Wappen
auf Prinz Kamil le über und wurde
dieser dadurch Chef des Hauses und
Herzog von^Montbazon und Bouillon.
Der Fürst ist Besitzer mehrerer Allodial-
Herrschaften in Böhmcn, unter diesen
der an der Süd-Norddeutschen Verbin»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Volume 26
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rhedey-Rosenauer
- Volume
- 26
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 436
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon