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schiedsrichterliches Urtheil, gesprochen zu
Leipzig am 1. Juli 1816 von dazu ver-
ordneten Commifsarien Oesterreichs, Preu>
ßens u.^dS ardiniens, einstimmig zuerkannt
wurde. Spater traten der Herzog von
Vourbon, die Prinzessin Louise von
Condä. Prinz Louis de la Tre«
mouil le und die Prinzessin von Pois
als Prätendenten auf und nahmen das
Herzogthum Bouillon, das ihnen auch
durch den Lüttichec Oberjustizhof im Jahre
1824. trotz dem Beschlusse des Wiener
CongreffeS, welcher 52.112 a^pei war.
zugesprochen wurde, gerichtlich in An»
spruch. Prinz Kar l Alois Gabriel
protestirte dagegen, konnte jedoch vorder-
Hand nichts weiter thun. als seine Rechte
sich vorbehalten. Aus seiner Ehe hatte
er nur eine Tochter Bertha. welche
die Gattin seines Bruders Ludw ig
Victor Meriadec ^s. 0. Folgenden^
wurde.
Hirtenfeld (I.). Der Militär«Maria There.
sien-Orden und seine Milglirder (Wien t857,
Staatsdruckerei, kl. 4o.) S. 642 u. 1743.
Rohan-Gusmenee, Graf von Saint
Pol, Ludwig Victor Meriadec Prinz
(k. k. Feld marschall-Lieutenant
und Rilter des Maria Theresien-Ordeus^
geb. zu Versai l les 20. Juli 1766,
gest. zu Sichrow in Böhmm 10. De>
cember 1846). Ein Bruder des Prinzen
Kar l Alois Gabriel ^. d. Vorigen)
und trat !m Jahre 1794 bei dem leich-
ten Bataillon seines Bruders als Oberst
in österreiä'iscke Dienste, früher war er
schon 13 Jahre in französischen, dann in
englischen Diensten gestanden. Bald nach
seinem Einträte in die kaiserliche Armee
kam er nach Italien, wo er sich bald
durch die tüchtigsten Soldatentugenden
bemerkbar machte. Im Jahre 1801
wurde er zum General»Major befördert.
I n demselben Jahre verlieh ihm Kaiser Franz das2l. Infanterie-Regiment; im
Feldzuge des Jahres 1809 commandirte
der Prinz im R^sewecorps l2 Grenadier«
Bataillons. Zu Ende des Jahres 1810'
trat er aus den Reihen der Armee und
zog sich auf seine Güter in Böhmen zu-
rück. Im Feldzua/ deS Jahres 1803 gab
der Prinz solche Beweise von Tapferkeit,
ja seltenster. Soldatenbravour, daß ihm^
ungeachtet des unglücklichen Ausganges
seines in der Kriegsgeschichte denkwür-
digen Zuges durch ganz Tirol bis Castel-
franco im Venetiamschen, das Maria
Theresienkreuz verliehen wurde. Der
Prinz stand nämlich im gedachten Jahre
bei der Armee des Erzherzogs Johann.
Bald nach der Eröffnung des Feldzuges
sah er sich mit seinem kleinen Corps von
4000 Mann von der Armee in Tirol
abgeschnitten. Es blieb ihm nun die
Wahl zwiscben Gefangenschaft und dem
kühnen Versuche, sich durchzuschlagen.
Am 17. November 180o stand er mir
seiner Truppe in Meran. Die Franzosen
waren bereits in Botzen eingerückt. Man
forderte ihn schriftlich auf, zu capituliren..
Während er auf diese Aufforderung zur
Antwort gab, „man solle ihn mit Waffen
und Gepäcke zu dem Armeecorps des
Erzherzogs Johann abziehen lassen",
entwarf er bereits, der Verweigerung
seiner Forderung gewärtig, den Plan
zum Angriff von Botzen. Die Thaten des
Heldenmuths, welche nun der Prinz vom
13. November bis 24. mit seiner wackeren
Truppe auf dem Zuge durch das von
dem Feinde bereits besetzte Tirol und
venetianische Gebiet verrichtete, wie er
den Feind bei Botzen angriff, zurückwarf
und ihm große Verluste beibrachte, wie
er Bafsano überfiel. Cast.lfranco nahm
und dort die beträchtlichen Pulvermaga-
zine des Feindes vernichtete, die Schil-
derung dieses Zugcs gehört der Feder
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Volume 26
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rhedey-Rosenauer
- Volume
- 26
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 436
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon