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des Kriegöhistorikers an. Vor Castel»
franco stand er nun einer feindlichen
Ncbermacht gegenüber, die zu durch-
brechen, trotz eines mehrstündigen G?»
fechtes, in welchem aber der Feind den
Vortheil hatte, immer neue Truppen in'S
'Gefecht ziehen zu können, unmöglich war.
Durch die langen Märsche und sonstigen
Mängel war die Truppe des Prinzen
nahezu erschöpft, er selbst im Gefechte ver»
wundet worden; als er auf die Möglichkeit
Zu weiterem Widerstände verzichten mußte
und bereitsAnstaltenzum Rückzügemacdte,
war ihm auch dieser durch Eintreffen
neuer feindlicher Truppen von der Seite,
wo er den Rückzug antreten wollte, ab»
geschnitten, und der Prinz mußte, um
unnöthiges Blutvergießen zu vermeiden,
mit seinem Corps, 3780 Mann und
494 Reiter, vor mehreren feindlichen
Brigaden die Waffen strecken. Wahrend
des ganzen Zuges durch Tirol und das
Henetianische, auf welchem er immer
wieder auf feindliche Abtheilungen stieß,
hatte der Prinz stets an der Spitze der
Truppe mit einer Bravour ohne Glei<
chen gefochten. Trotz des unglücklichen
Ausganges dieses Zuges war doch die
auf dem Rückzüge begriffene Armee des
Erzherzogs Kar l von den Angriffen
Massena's verschont geblieben, weil
eben das Corps des Prinzen die Auf»
merksamkeit der Massen«'schen Truppen
in Anspruch nnhm, welche mit ihrem
Gros gegen die kleine Abtheilung des
Prinzen verwendet wurden. I n Wür-
digung dieses Umstandes und des auf
diesem Zuge von dem Prinzen bewiese»
nen Heldenmuthes wurde ihm in der
71. Promotion (April 1806) das Rit-
teckreuz des Maria TherefiewOrdens
zuerkannt. Mit großer Auszeichnung
kämpfte Prinz Ludwig noch im Feld-
zuge des Jahres 4809, worauf er, wie schon bemerkt, aus den Reihen der activen
Arme trat. Prinz Ludwig hatte sich
mit Prinzessin Ber tha , der Tochter
feines Bruders Ka r l Aloig Gabriel,
vermalt, jedoch war diese Ene kinderlos
geblieben. Nack dem im Jahre 4836 er-
folgten Tode seineS Bruders wurde Prinz
L u d w i g Chef des Hauses Rohan.
Da er keine Kinder hatte.«übergingen
seine Titel, sein Name und Wappen auf
snnen Neffen Cami l le Joseph Philipp
Idesbald, den Sohn seiner Schwester
Mar ia Louise Theresia ^vergleiche die
Stammtafel^.
V. äo
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VouNwu, st Nantd2,20Q, I?LlÄ-iU2.rak.g.1-
lis^tsulmt 2.U, Lsrvieo ä'^uti-iaks sto. (karis
1847, 8°.). — Allgemeine Zei tung
(Augsburg, Cotta. 4») 1847, Beilage zu
Nr. 23 vom 23. Jänner: Nekrolog. — Ost
und West. Nedigirt von Ruv. Glaser
(Prng. 4<>.) 1846, Nr. 149: Nrkrolog —
Hir tenfe ld ( I . Dr.), Der Militär-Maria
Theresien-Orden und srilie Mitglieder (Wien
l837. Staatsdruckerei. kl. 4» ) S. 803 u. 1743.
Rohll. Johann Karl (gelehrter Theo«
log , geb. zu Re ichenberg in
Böhmen 21. Juni !71l, gest. 28. No-
vember 1779). Nach in Prag beendeten
philosophischen Studien und daraus
crlangter Magisterwinde trat er im
Jahre 1733 daselbst in den Orden der
regulirten Chorherren mit dem rothen
Herzen und setzte in demselben seine
Studien fort, betrieb aber insbesondere
jenes der böhmischen Spracke, ihrer Lite»
ratur und der Geschichte. Noch erwarb
er die theologische Doctorwürde. Im
Stifte bekleidete er die Stelle des
Bibliothekars und leitete in demselben
durch vierzig ^ahre die Kirchenmusik, da
er ebenso vortrefflich die Orgel, wie die
Violine spielte. R. war ein Gelehrter
und auf dem Gebiete der Geschichte ein
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Volume 26
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rhedey-Rosenauer
- Volume
- 26
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 436
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon