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auch manche anmuthige Kompositionen in
weitere Kreise gedrungen. Sem Atelier
in Rom ist der Mittelpunct vieler Rom
fahrer, und neben manchem italienischen
Nobile und französischen Schöngeist finde
man auch unsere deutschen Größen und
Kleinen, wie Liszt, Hacklander u. A.
in demselben. R. ist einer der vielbeschäf-
tieften KĂĽnstler in der Sier^enhĂĽgelstadt;
er ist aber auch ungemein fleiĂźig, er malt
Historie, Genre und Landschaftliches in
Del und Aquarell, und viele seiner Bilder
wandern nach England und Nordame-
rika. Die Urtheile ĂĽber seine Arbeiten
sind stark abweichend, aber alle stimmen
darin ĂĽberein, daĂź ste Werke eines ge>
wältigen Geistes sind, der in der That
viel an seinen unbändigen Meister enn
nert; in letzterer Zeit ist er jedoch in ein
sanfteres Geleise ĂĽbergegangen, vielleicht
eine Wiederholung der Allegorie des von
Amor am Gangelbande geführten Löwen.
Die erste Arbeit, mit der Romako in
die Oeffentlichkeit trat, behandelte einen
Gegenstand auS der deutschen Geschichte
deS Mittelalters: „Hermanns Zieg nbrr die
AĂĽmer im Gentubnrger Walde" (80U fi.) und
war im November 1832 im österreichi-
scben Kunstverein ausgestellt. Nach lan»
gerer Unterbrechung erschien im Mai
1834 eine Bleistiftzeichnung: „Nie Nttt-
VarschlNSchlllcht bei HrnnillMdt a»N. Februar
2500" (100 fi.), und nun folgten bis zu
seiner Uebersiedlung nach Rom in den
Jahren 4860 bis 186l mehrere Arbeiten,
sämmtlich in den MonatS-AuSstellungen
deS österreichischen Kunstvereins, und
zwar im Jahre 1860, im November:
«Wein, Meiner und Gesang" (400 fi.); —
Mariettll" (800 ft.); — „Bauern bringen
einer Madonna in KllN ein Ständchen"
(400 st.); — im December: „Scene aus
dem Nekllmerun" (600 fi,); — im Jahre
1861, im Februar: „Nie Eitelkeit" (800 st.); — „Grllk AuiwlHch unn HabMrg bietet einem
Priester sein Pterd an" (230 fi.); —
„Nunernmüdchen ans den Abruzzen, nam Felde
heimkehrend"; — im April: „Tückensturm
ank Wien" (300 fi,); — „schwäbln", Aqua-
rell (200 fi.); — im October: „Piffernri,
vur nmm MntterFllttesbilde spielend". Nach
seiner im Jahre 1862 bewerkstelligten
Uebersiedlung nach Rom gelangte nur
wenig von seinen öffentlichen Arbeiten
zur Kenntniß; — in der Sammlung von
MarcusAmodeo m Triest besand sich
eines seiner schönsten Bilder: „Gine Kö>
merin trägt Granben", ein in Farbe und
Zeichnung gleich vollendetes Bild; —
fĂĽr die Londoner Ausstellung vollendete
er ein Bild : „ Seitenblazen treibende Kinder",
überlebensgroße, aber nur bis zum Gür»
tel üchtbace Figuren, im Fleische kräftig
und wahr, auch in der Gewandung
tadellos, aber die dabei stehende nackte
Sclavin etwas zu realistisch. Von ande«
ren Werken des KĂĽnstlers sind bekannt
mehrere Aquarelle, Scenen aus dem ita>
lienischen Volksleben wie „Murruspieler",
— „Ganzendr Mädchen nnZ «Vrastenere",' —
„Getreide schüttende Mädchen uns Glrnünn"
u. m. a., sämmtliche Darstellungen treue
Bilder der Natur, voll gesunder und
frischer Auffassung. Im Jahre 1867
brachte er ein damals vielbewundertes
lind in der That durcd Gedanke und
AusfĂĽhrung ungemein fesselndes Bild
auf die Ausstellung: „Smei junge Mannen
verrichten bei Ong^anbrnch ant der <Gerra35e
eines Rkäters ihre Andacht". die eine der
Nonnen liest daS Morgengebet vor, die
andere hebt eine Rosen staube zu einem
Gnadenbilde empor. Diese beiden, warm
empfundenen und den Beschauer fesseln»
den Gestalten, dabei ein Theil des Klo-
sters und die auftauchende Landschaft als
Hintergrund, AlleS vereinigt sich auf
em mit groĂźer Sorgfalt ausgefĂĽhrten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Volume 26
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rhedey-Rosenauer
- Volume
- 26
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 436
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon