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Nosas 343
ewigen Vernunft diesen Finsterlingen
entgegenhielten.
Schlich tegroll's Nekrolog auf das Jahr
1793. Bd. I I , S. 288. — Aligemeine 3i<
teratur> Zeitung (4°) 1793. Intelligenz,
blatt S. 623. — (De Luca) Das gelehrt
Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1778, o. Tratt«
nern, s».) I. Bandes 2. Stück. S 68. —
Oesterreichische National»Encyklo>
pädie von Gräffer und Czikann (Wien
1835. 8°.) Bd. IV, S. 4l0. — Oesterrei«
chische Biedermanns-Chronik. Ein
Gegenstück zum Fantasien» und Prediger»Al«
manach (Freiheitsburg ^Akademie in Linz^
1783. kl. 8«.) I. (u. einziger) Theil. S. 168.
Roslls, Anton Edler von (Arzt und
Fackschriftsteller, geb. zu FĂĽnf-
kirchen in Ungarn 30. December 179t,
gest. 3 l . Mai 1853). Sein Vater war
Comitatsbeamter in FĂĽnfkirchen, aber
er wie die Mutter starben bald. Der so
früh verwaiste Knabe besuchte die Nor°
mal' und Gymnafialclaffen in seiner
Vaterstadt, kam dann 1806 nach Pesth.
wo er Philosophie und Medicin studirte.
Um sich zum praktischen Arzte heran-
zubilden, begab er sich im Jahre 1811
nach Wien. wo er an der dortigen Hoch.
schule die Vortrage von Va len t in und
Hi lden brand in der praktischen Me-
dicin, von Kern und RĂĽst in der Chi-
rurgie, von Beer in der Augenheilkunde
und Boer in der Geburtshilfe besuchte.
Im Jahre 1814 erlangte er die medici'
nische DoctorwĂĽrde und das Diplom der
Augenheilkunde, kam im folgenden Jahre
in das unter Kern'S Leitung stehende
chirurgisch'vperative Institut und erlangte
im Jahre 1816 den chirurgischen Grad.
Noch im nämlichen Jahre trat er als
Secundararzt. im allgemeinen Kranken»
hause ein und wurde dann unter Beer
Assistent der Augenklinik. Im Juni 1819
kam er nach abgelegter ConcursprĂĽfung
als Professor der Augenheilkunde an die
Paduaner Hochschule, wo er diesen bis dahin vernachlässigten Wissenszweig we«
sentlich hob. So errichtete er, da eine
klinische Lehranstalt nickt vorhanden war,
ein Ambulatorium, besuchte mit seinen
ScdĂĽlern arme Augenkranke in ihren
Wohnungen, und stiftete, sobald ihm die
Hilfsmiltel und Oertlichkeiten angewiesen
waren, eine stabile Augenheilanstalt, die
er mit allen, zum öffentlichen Unterrichte
nöthigen Erfordernissen ausstattete, und
die sicb unter seinem von ihm selbst her«
angebildeten Nachfolger zur vorzĂĽglichsten
Augenheilanstalt Italiens erhob. Im
Februar 1821 erhielt R. die damals
erledigte Lehrkanzel der Augenheilkunde
an der Wiener Hochschule, und nun
gehört sein Wirken bis an fein Lebens-
ende der Residenz an. Daselbst bot sich
ihm auch genug Gelegenheit zur ersprieß»
lichften Thätigkeit. Durch Dr. Beer's
langwierige Krankheit war ein Still»
stand, wenn nickt gar ein Sinken in
diesem Wissenszweige eingetreten, zudem
wurde nach Beer'S Tode die mit der
Professur bis dahin verbundene Stadt«
Armen-Augenarztenstelle von derselben
getrennt und dadurch eine groĂźe Menge
Augenkranker, fĂĽr welche bis dahin
auf der Augenklinik ordinirt wurde,
dieser letzteren entzogen. R. ertheilte
nun, um diesen empfindlichen Ausfall
zu decken, seine Ferien opfernd, das
ganze Jahr hindurch Spital.Ordinatio«
nen fĂĽr ambulirende Kranke. Zusehends
hob sich nun unter R.'s Leitung die
Augenklinik; betrug unter Dr. Beer die
Zahl der an derselben jährlich beHandel»
ten Kranken 300—400 Individuen, so
war sie nun. ungeacktet die Stadtarmen
an den Stadtarmen-Augenarzt gewiesen
waren, auf mehr denn Tausend Augen»
kranke jährlich gestiegen, und dadurch
reiche Gelegenheit geboten, die Augen»
krankheitrn aller Art zu beobachten und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Volume 26
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rhedey-Rosenauer
- Volume
- 26
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 436
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon