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Nosen 361 Nosen
— am 13. April: *'„Oin Nnllpk". Orig.
Lustsp. in 1 Act-, — am 30. October:
„Nes Nächsten Hausfrau", Possenspiel in
3 Acten; — am 20. November: "„Fchmei-
gen ist GM", Schwank in 1 Act; — am
13. December: ^„Gin schlechter Mensch",
Ocig. Lustfp. in 3 Acten, von dem Fran-
zosen Royer de Bruges zu Paris
unter dem Titel: „?7n, sos7^>H^ für ein
Pariser Boulevard»Theater französisch
bearbeitet; — 1870, am 2. April: „Mm-
gmrttie". Schwank in 1 Act; ferner wurden
in Prag gegeben im Jahre 1869; ^„Ner
erste Narrenabrnt»". und in Wien in den
letzten Jahren die folgenden, deren Auf»
fĂĽhrungszeit ich nicht angeben kann:
"„Nie büIe Welt", Lebensbild in 2 Acten;
— ^„Gine innere Ztimmr". Lustspiel in
1 Act: — ^„Gin Gngel", Schwank in
3 Acten; — „Nie Feinde" und „Vnterm
Mikroskop". Wie das Berliner Theater«
blatt „Dramatisch.literarischer Bericht-
eistatter" 1873, Nr. 24, unterm 18. De-
cember meldet, so werden im Carl-Thea»
ter zwei neue StĂĽcke Rosen's, und zwar
ein modernes Sittenbild: „Has goldene
Kalb" und eine Possen „Im Himmel" zur
AuffĂĽhrung vorbereitet. Auch kam jĂĽngst
nach Rosen's Uebersetzung ein zweiacti-
ges polnisches Lustspiel des Grafen Ale«
xander Fredro, betitelt: „Nie einzige
Gllchtrr", zur AuffĂĽhrung. Rosen aber
will mit diesen Werken seine Thätigkeit
in Wien beschließen und mit 1. Jänner
1874 auS dem Verbände dieses Thea«
ters treten. Rosen's TheaterstĂĽcke er-
scheinen im Drucke unter dem Titel:
„Gesammelte dramatische Merke von Inlins
Ausen" (Berlin, Eduard Bloch. So.).
Es sind bisher (1873) ä Bände (a l Thlr.
13 Sgr.) erschienen und die oben mit '^
bezeichneten 19 StĂĽcke befinden sich in die
sen fünf Bänden. Mehrere seiner Stücke
sind auch bereits m's Holländische, Rus» fische, Ungarische, Polnische, öechische
und Kroatische ĂĽbersetzt worden. Es ist,
wie man aus vorstehender Uebersicht inne
wird. eine nicht gewöhnliche Fruchtbar«
keit, welche Rosen entsaltet, und wenn
aucb die Xenie des „Floh" den „Herrn
Rosen einen Dichter unter Dichtern,
wie ein Irrlicht unter anderen Lichtern"
nennt, ungerechtfertigt ist. so ist doch
unter diesen zahlreichen Arbeiten Vieles
nur mittelgut, für den Augenblick berech»
net. ausreichend, um ein Publicum, das
nmusirt sein will, fĂĽr eine oder zwei
Stunden in einer Weise zu unterhalten,
die kein Kopfanstrengen erfordert; aus
einigen aber blickt das unverkennbare
Talent hervor, das sich nur selbst die
ZĂĽgel anzulegen braucht, um mit Ruhe
zu schaffen und Arbeiten zu liefern,
die es den besten in seiner Gattung
zur Seite stellen. Und wenn- eö Leute
gibt. die ihn vornehm mit der Phrase:
„Rosen ist .eine Art Kotzebue" abzu«
thun suchen, so haben diese weder eine
KenntniĂź von Kotze bue's Bedeutung
noch von Rosen's Talent. Denn, wer
eine Art Kotzebue ist, ist nicht nur
ctwaS, sondern in dem an Lustspielen so
armen Deutschland sehr viel, und wenn
er gar auĂźer diesem Etwas noch Ro sen's
urwĂĽchsiges Talent befitzt, so ist er ein
Lustspieldichter, wie ihn in der Gegen«
wart keine Nation aufzuweisen hat. Am
treffendsten hat der immer schlagfertige
Wiener Volkswitz Herrn D uffek-Ro sen
charakterisirr. Er nennt ihn im Hinblicke
auf seinen öechischen Ursprung und auf
daS Vorbild, das er sich genommen, den
„Powidl.Bauernseld", eine Charakteristik,
die dem gelehrten Goedeke jede weitere
literarische Erläuterung ersparen wird.
Wiener 31 kendpost 1566, Nr. 242. — Neue
freie Presse 4863, Nr. 398. im Theater«
briefe vlln <7uuiu2 novu5. — Presse t866,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Volume 26
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rhedey-Rosenauer
- Volume
- 26
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 436
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon