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Nosenfeld 23 Nosenfeld
Rosenfeld, Johann Friedrich von
(kön. siebenbürgischer Gubernialrath,
geb. zu Hermann st adt 19. April
4739. gest. ebenda 4. September 1809).
Ein Sohn des siebenbürgischen Provin
zial'Bürgermeisters Johann von Ro
senseld und der Anna Mar ia geb.
von Baußnern. Die erste Erziehung
erhielt der Sohn im Elternhause, dann
besuchte er das evangelische Gymnasium
und die philosophischen Jahrgänge in
Hermannstadt und begab sich zur Aus-
bildung in den Rechtswissenschaften auf
die Universität Erlangen. wo er sich
unter Anderen mit dem Philosophen
Feder befreundete. Nack seiner Rück-
kehr in die Heimat wurde er Consnlar-
Secrelär in Hermannstadt, dann Vice»
Notar, darauf Provinzial-Notär undSe»
nator. Nack einigen Jahren wurde er
zum Stuhlrichter, zuletzt zum Provinzial-
Bürgermeister erwählt. Als Kaiser Io -
seph auch in Siebenbürgen seine Refor-
men durchführte, ernannte er R., den er
persönlich kennen gelernt, im Jahre 1786
zum wirklichen Gubernialrathe. als aber
nach Joseph's Tode 1790 der 8taw8
huo ante hergestellt wurde, übernahm R.
über Vorstellung der Hermannstadter die
frühere Stelle eines Provinzial.Nürger-
Meisters. überdieß sicherte ihm Kaiser
Leopold noch den früheren Titel und
Rang im Landesgubernmm zu. Bald
darauf ordnete ihn die sachsische Nation
dazu ab, um in Wien vor dem Throne
die wichtigsten Angelegenheiten deS Lan«
des zu führen. Der plötzliche Tod deS
Kaisers Leopold I I . wirkte aber nicht
nur ungünstig auf die Angelegenheiten der
sächsischen Nation in Siebenbürgen, son«
dem auch ihre Führer sielen in Ungnade.
wurden ihrer Aemter verlustig und so
auch Rosen feld. Nach einiger Zeit
wurden jedoch die Umstände aufgeklart und R. wurde vollends rehabilirt unb
durch Erstattung des entzogenen Gehal»
tes entschädigt. Aber nicht lange sollte
R. sich seiner Wiedereinsetzung freuen.
Im Jahre 4808 lahmte ihn ein Schlag-
stuß und im folgenden Jahre raffte ihn
im Alter von 71 Jahren der Tod dahin.
R. war außer seinem amtlichen Berufe
im Schul» und Kirchenfache thätig und
hat Einiges durch den Druck veröffent«
licht, und zwar schrieb er eine Vorrede
zu Felmer's „I>rirQg.o linsas U. klin.-
anäiivHQiaO Histori^m. yto.
" — hatte den wesentlich-
sten Antheil an den zwei Schriften:
Aecht des Eigenthums der sächsischen
in Siebenbürgen llvk den ihr unliehenen
Grund und Boden" (Wien 1791) und „Tkber
US ausschliessende Bürgerrecht der Sachsen ill
Siebenbürgen" (ebd. 1792); - im IV.Bde.
der Siebenbürgi scheu Quartal»
schrift (S. 40—78) steht seine Ab-
Handlung: „Ueber das Amt und die
Würde eines Provinzial-Bürgermeifters
in der Siebenbürg. Sächsischen Nation",
und in den Siebe ndürgischen Pro»
vinz>ial 'Blättern (Bd. I I , S. 46
u. f.): „Ob in der Sieb'enbürg. Sächsi»
schen Nation bei den Magistraten ange-
stellte Beamte, im Falle sie zum Dienste
unfähig werden, aus dem K. Aerarium
oder irgend einer LandeScafse einen Gna-
dengehalt zu beziehen haben? Oder ob
sie überall gar keiner Pension fähig
seien?", und ebenda (S. 136 u. f.) eine
„Abhandlung über Witwen« und Waisen«
caffen". Rosen feld war ein großer
Bücherfreund. Zeugniß für diese Liebe
ur Literatur gibt das im Drucke erschie-
ene „Verjeichniss der uerküntlichen NnHrr,
welche bei dem Onblrniulrüthe Illli. Friedrich
von Nosenield in seinem Hermunnstädter
Hause u. Z. ui. um billigen Preis gegen baare
Nezahlnng ;n ünben sind" (Hermannstadt
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Volume
- 27
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 386
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon