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Noser 39 Noser
sternamen RivarduS. aber nicht
lange war daselbst seines Bleibens, denn
er vertauschte den geistlichen Stand mit
dem militärischen. Während seines Auf-
entHaltes im Kloster kamen zwei von ihm
componirte Messen fĂĽr vier Singstimmen
und Orgel aiia OapsilH zur AuffĂĽhrung
und fanden den Beifall MichaelH a y d n'S,
der eben damals im Stifte zu. Besuche
war. Auch die militärische Laufbahn sagte
R. nicht zu, er gab sie auf und ĂĽbernahm
die Stelle eines Musikdirectors zu Frey-
bĂĽrg im Breisgau, in welcher Eigenschaft
er mit der OperngeseĂśschaft deS Directors
Haselmayer nach Paris ging, wohin
dieselbe von dem damaligen Consul Bo-
nap arte berufen worden war. Sein
Aufenthalt in Paris war aber nur von
kurzer Dauer, weil sich die Gesellschaft
bereits nach einigen Wochen, nachdem
der Director sich seinen Verpflichtungen
durch die Flucht entzogen hatte, auflöste.
I m Jahre 1801 wurde R. Kapellmeister
bei dem Theater in Linz und im näm«
lichen Jahre verheirathete er sich auch.
Im nächsten Jahre begab sich R., dem
Rufe seines ehemaligen SingmeisterS An»
tonio Fabiani folgend, nach Verona,
wo er die Stelle des CapellmeisterS bei
Fabian i 'S Operngesellschaft inne hatte,
aber in Folge der Kriegsereignisse in
seiner Thätigkeit bald eine Unterbrechung
erlitt. Er nahm nun ein Engagement
als Sänger, u. z. als Tenorist im Jahre
1803 beim Theater in Klagenfurt und
4804 bei jenem in Pesth an. Im Jahre
l806 verlieĂź er aber die BĂĽhne und
nahm den Antrag deS ungarischen Guts»
besitzers Ignaz von Vegh, der auf seiner
Besitzung zu Vereb im StuhlrveiĂźenbur-
ger Comitate eine eigene Capelle unter«
hielt, an, als Compositeur bei derselben
einzutreten. Dort wirkte R. durch fĂĽnf
Jahre, im Jahre 4811 wurde er Cavell> meifter in Linz, <8t2 aber im neuerbau»
ten Theater in der Iosephstadt in Wien.
Diese Stelle versah er bis zum Jahre
l8l9, in welchem er als Capellmeister«
Adjunct bei dem k. k. Hoftheater nächst
dem Kärnthmrthore angestellt wurde.
I n dieser Zeit grĂĽndete er die erste
Musikalien«. 3eih- und Copir.Unftalt, aus
welcher sodann eine Musikalien-Untiquar«
Handlung entstand. Im I . 4820 wurde
R. Kapellmeister bei dem privil. Theater
an der Wien und im Jahre 1824 über«
siedelte er mit seiner ganzen Familie nach
Pesth. wo er seine Frau durch den Tod
verlor. I n Pesth fungirte er als Capell-
meister an dem dortigen Theater, an
welchem seine älteste Tochter Magda«
lena als Sängerin engagirt war. Als
in den Jahren 1826 und l827 seine
Tochter zuerst im Theater an der Wien
und dann im Karnthnerthor-Theater
Gastrollen gab, begleitete er sie dahin
und lebte seither privatifirend daselbst.
Im Jahre 1830 starb er. R. war ein
ungemein fleiĂźiger Componist, er schrieb
im Anbeginn vornehmlich Kirchen« und
Kammermusik, später Tänze und für die
ihne, und zwar fĂĽr letztere Opern,
Operetten, Singspiele, Melodramen. In-
termezzo's, EinlagstĂĽcke und musikalische
Begleitungen zu einzelnen dramatischen
Werken. DaS VerzeichniĂź seiner zahlrei-
chen Compositionen folgt hier unten.
lerztichniĂź der Csmpssitionen des Franz Nssser
von Netter. H. FĂĽr das Theater (in chrono.
logischer Folge). MO: „Das Waldweibchen".
1. Theil. Feenmärchen (Freiburg); — «Adolph
der Kühne", Oper (ebd.); — „Der beleidigte
Dichter", Intermezzo (Paris), — 1802: „DaS
Todtengerippe". Feenmärchen (Klagenfurt).
— 1803: „Das Donauweibchen", Feenmär-
chen (Warasdin). — 1805: „Die Wassernire
von Trentschin". Feenmärchen (Pestb). —
1807. „Der chinesische Wunderhut", Oper
(Vereb). — 1808: «Die schöne Winzerin",
Oper (ebd.); — „Das Frühstück". Oper (ebd.).
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Volume
- 27
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 386
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon