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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
Page - 136 -
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Page - 136 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27

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Noth schilp Maier Karl Nothschild) Nathan Maier Amendements oder persönliche Bemerkungen öfters Ausdruck verliehen hätte. Er stimmte '"reilich fast immer mit der Majorität, glänzte jedoch in der Schlußsitzung, als über die ganze Verfassung abgestimmt wurde, durch — seine Abwesenheit." Bekannt ist die beißende Antwort, welche der Baron dem General von Manteuffel bei einer Unterredung in Be- treff der berüchtigten, der Stadt Frankfurt von den Preußen auferlegten Contridution. gegeben hat: „Excellenz kennen genau die Ttagweite ihrer gezogenen Kanonen, aber nicht die Tranweite der finanziellen Macht des Hauses Rothschild". — Und wäre sein Rath, wie mal, auf der Börse spielen soll, von allen Denen, die sich vor der im Mai 1872 ausgebrochenen, in der Finanzgeschichte C'urova's noch nicht dagewesenen Katastrophe an der Wiener Börse am Börsenspiele im gie- rigen Haschen nach Gewinn betheiligt haben, beherzigt worden, Mancher säße nun gemüth- lich daheim und lebte von seiner im Spiele gewonnenen mäßigen Rente und brauchte nicht über die Asche zu trauern, in welche fich seine goldene Kugel des Glückes — wie cs im Gedichte Hammerling's steht — verwandelte. Und dieser Rath? Nun Jemand fragte den Baron Mai er Kar l . wie man es machen müsse, um auf der Börse gut zu speculiren? Darauf erwiederte der Baron: „Wie im kalten Bade— rasch hinein und rasch wieder heraus". Ueberhaupt circuliren von Baron Mai er Karl mehrere treffende Antworten und Bonmots, welche seinen schlagfertigen Witz und weitsehenden politischen Blick bekunden. Ueber einen, an seinem Geschäftshause im April 1871 verübten Erpressungsversuch eines französischen Kauf« mannes, Namens Charles Mül ler , der glücklicher Weise ohne üble Folgen abgelaufen lvar. brachten die Journale jener Tage sr gleiche das Wiener Fremden-Blatt, herausg. von Gustav Heine. 1871, Nr. 23l: „Das Attentat gegen Baron Rothschild in Frank, furt"^ ausführlichen Bericht. Baron Ma i er Kar l ist mit seiner Cousine Luise, der Tochter des Freiherrn Nathan Maier , früheren Chefs des Ro thschild'schen Hauses in England, vermalt. Ueber die Kinder aus dieser Ehe vergleiche die Stammtafel. sDie Biene (Neutitscheiner Unterdaltungsblait, 4<>.) l«69, Nr. 31: „Rothschild's Rath. wie man auf der Börse spielen soll". — Didas< kalia (Frankfurter Unterhaltungsblatt, 4°) 1858. Nr. 177. in der Rubrik: „Mannigfal« tigkeiten". — Fremden-Blat t . Von Gust. Heine (Wien, 40.) 1862, Nr. 8: „Baron Rothschild"; 187l, Nr, 131. -. Münchener Punsch. Humoristisches Originalblatt von M. E. Schleich (8».) i x . Band (1836), Nr. 9.- „An Herrn Karl Maier Baron von Rothschild". — Neue freie Presse (Wie. ner polit. Blatt) 1866, Nr. 711. — Parträt. Holzschnitt mit der Unterschrift: „Meyer Karl Rothschild, Mitglied des ersten norddeutschen Reichstages, jetziger Chef des Frankfurter Hauses", auf S. Z87 des Werkes von Franz Otto: „Das Buch berühmter Kaufleute oder der Kaufmann zu allen Zeiten (Leipzig und Berlin, zweiter u. verm. Abdruck 1870. Otto Spamer, gr. 8<>.), in ganzer Figur.^l 13. Nathan Maier von Rothschild (geb. zu Frankfurt a. M. 16. September 1777, gest. ebenda 28. Juli 1836). Der drittälteste Sohn Maier Anselm's ss. d. Nr 13) Nachdem er mehrere Jahre im Geschäfte sei» nes Vaters gearbeitet, kam er im Jahre 1800, nach Anderen schon 1?!18. nach England, wo er in Manchester ein Comptoir eröffnete und als Agent für die Waaren seines Vaters thätig war. Als sein Vater immer größere Geldoperationen unternahm, war ihm Na» than mit großem Scharfsinne theils in der Anlage. Unterbringung und Verwerthung der großen Capitalien, theils in Rathschlagen, welche ihm bri der genauen Kenntniß des englischen Geldmarktes möglich waren, in ersprießlichster Weise behilflich, und nachdem sein jüngster Bruder James in Paris sich niedergelassen, nahm Nathan in London seinen bleibenden Aufenthalt und erhob sein Bankhaus bald zum ersten im dreieinigen Königreiche. Eine Geschichte seiner großartigen Geschäfte schreiben, wäre für die Finanzge» schichte Europa's, in. welcher Nathan und seine Brüder ein halbes Jahrhundert hindurch unbestritten die erste Rolle spielen, eine wich' tige. nützliche, aber auch sehr umfassende Arbeit, vorausgesetzt, daß sie volle Wahrheit enthielte; in diesem Lerikon können kaum Andeutungen gegeben und sich zunächst nur auf die Quellen bezogen werden, die, wenn auch kein erschöpfendes, so doch ein reiches Materiale darbieten und wohl auch Finger« zeige enthalten, wo noch weitere Nachweise zu finden wären. Nathan stand, was Unter» nehmungsgeist und Scharfsinn, insbesondere aber einen tief dringenden Blick in die poli- tischen Verhältnisse und Complicationen seiner Zeit betrifft, über seinen Brüdern, die auch
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Rosenberg-Rzikkowsky
Volume
27
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1874
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
386
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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