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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
Page - 156 -
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Page - 156 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27

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Nott 136 Nott wird und in die Lüfte qualmt. Man ver> steht ihn gar nicht. Wer Rott die Fehler ableugnet, der stiehlt ihm die Hälfte seines Talentes unter den Händen weg. Seine Fehler sind die tollen Blüthen seiner Origl nalität, so starkduftig, so grellbunt, daß sie die Nerven überreizen. Sie thun nicht wohl, ciber sie sind die nothwendigen. wenn auch ungeschliffenen Lakaien, die den Paß und das Signalement ihres Herrn in den Händen tragen, denn diese Fehler sind oft vollbläsig. so rolandetoll, so maßlos und absichtslos, daß man den Augenblick herausfühlt, nicht die dürre Reflexion könne sie geboren. son> dern die übersprudelnde, flammenzuckende, ftromausbrechende Begeisterung müsse sie er> zeugt haben. Dieß ist nach meiner Ansicht der Standpunct, von dem aus Rott zu betrachten ist." — Einem an mich gerichteten Schreiben des v i . Hermann Meynert ent< nehme ich folgende, die kritischen Ansichten über Rott ergänzenden Mittheilungen: „Am k. k. Hofburg'Theater gastirte Rott zum letzten Male im Frühjahre 1840, hatte aber zu dieser Zeit gerade mit einer hartnäckigen Heiserkeit zu kämpfen, welche einen durch, greifenden Erfolg verhinderte, obwohl einige seiner Leistungen vortrefflich waren. (Ich we nigstens fand damals sein Spiel weit solider und machtvoller, als früher in Leipzig, wo wohl auch die Vorliebe der Studenten für derbere theatralische Kost ihn verleitet haben mochte, die Farben dicker aufzutragen.) Ob» gleich ohne tiefere Bildung, besaß Rott vielen natürlichen Geist und besonders einen schlagfertigen Witz; auch war er nicht ohne Gutmüthigkeit. Sein Hauptfehler war eine maßlose Eitelkeit, die ihn ebenso unersättlich im Selbstlobe, wie krankhaft empfindlich gegen den leisesten Tadel, zugleich auch eifer« süchtig und grollig gegen Kunstgenossen machte, sobald er nur im entferntesten etwa Rivalen in ihnen argwöhnte. Es war ihm unerträglich, seine künstlerische Infallibilität im mindesten angezweifelt zu sein. und darum gerieth er mit der Kritik einige Male in Zerwürfnisse. Kaum in Leipzig engagirt, ließ er sich in einen Zeitungstrieg mit 2. von Alvens« leben ein. der ihn in der Zeitschrift .Hebe" allerdings ungerecht behandelt hatte, und kurz nach dem Antritte seines Berliner Enga» gements eröffnete er aus ähnlichen Gründen eine journalistische Fehde gegen Glasbren» ner." M i t Alvens leben söhnte er sich jedoch später, wie dieß Aloensleben selbst in seiner Lebensskizze Rott's ausführlich erzählt, vollkommen aus.) Noch sind erwäbnenswerth: i . August Hein- rich Rott (geb. zu Böhmisch<Vroo im Jahre isi5), ein ausgezeichneter Fabrikant von Blasinstrumenten, als Trompeten, Pistons. Flügelhörner. Baß.Flügelhörner, Euvhonions. Bombardons u. s. w. Den ersten Unterricht in Lehrgegensiänden und Musik erhielt er in seiner Geburtsftadt von dem Lehrer Fr. A. Geb au er. dann gab ihn im Jahre 1828 sein Vater zu Anton Geppert, einem geschickten Instrumentenmacher in Prag, in die Lehre. Nach vierjährigem Aufenthalte bei seinem Meister ging R. auf Wanderung und bildete sich in verschiedenen Werkstätten zu Wien. Gratz, Trieft und Mailand aus. Im Jahre 1839 begründete er in Prag mit seinem Bruder ein selbsiftändiges Geschäft, das sich allmälig so hob» daß R. schon im Jahre 1844 eine Filiale in Wien errichten konnte. Im Jahre 4849 verfertigte R das jetzt in der kaiserlichen Armee eingeführte „Signalhorn", welches in seiner Ausführung so gelungen war, daß er innerhalb sieben Monaten über fünfthalbtausend Signalhörner für die kais. Armee liefern mußte. Auf den Ausstellungen in München im Jahre 1853 und auf jener zu Paris im Jahre 1835 erhielt er für seine Arbeiten die Medaille. Im Jahre 186l erfand R. ein neues Blasinstrument, welches nach dem Vorschlage deSHerrn M el is. Redacteurs der Prager Musik'Zeitung „DaUbor«, in welcher es auch im nämlichen Jahre abge» bildet erscheint, den wenig melodiösen Namen Glagol erhielt. Rott verstand es, durch musterhafte Ausführung seiner Arbeiten und sinnreiche Verbesserungen sein Geschäft immer mehr und mehr zu heben, so daß er Nieder« lagen seines Geschäftes in Prag, Venedig und Neapel besitzt, und eine bedeutende An« zahl Menschen in seinen Werkstätten und Comptoirs beschäftigt. ^Bericht über die allgemeine Agricultur« und Industrie» Aus< ftellung zu Paris im Jahre 1853 . . . . Her» ausgegeben unter der Redaction von vr. Eberhard A. Ionäk (Wien 1857/88, Staats, druckerei. Ler. 8".) Bd. I I I , 27. Classe (Musik. Instrumente), S. 58, 59. 131. — L iovu lk uanön?. Nsäakt. Dr. I'rant. Qaä. Nis- ssr, d. i. ConversationS'Lerieon. Redigirt von Dr. Franz Lad. hiieger (Prag 1859, Kober, 3«. 8°.) Bd. V I I , S. 7U4, Nr. 2.) — 2. Johann Rott (Bildhauer, geb. in Niederösterreich. Zeitgenoß). Hatte sich in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Rosenberg-Rzikkowsky
Volume
27
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1874
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
386
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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