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werden und aus seinen Mitgliedern die
Redactoren einer kirchlichen Presse zu
stellen, welche nichts weniger als die Ge»
böte der christlichen Demuth und Liebe
durch Wort und Schrift verbreitet. Von
noch größeren Erfolgen sind die Bemü.
hungen des Linzer Bischofs in Stiftung
neuer Manns» und Frauenklöster beglei»
tet. Vor Antritt seines bischöflichen Am-
tes bestand in Oberösterreich das von
Erzherzog Ferdinand d'Este gestiftete
Iesuiten«Co l legium am Freinberge
bei Linz. Mit Ausnahme eines Mitglie-
des find alle anderen, zugleich mit dem
auS BreSlau berufenen Rector, Auslän«
der. Diesem Collegiurn hat Bischof Ru«
digier das bischöfliche Knabenseminar
mit Ober« und Untergymnasium zugewie»
sen. Er selbst hat im Jahre 1865 zu
Stadt Steyr ein Iesuiten>Collegium ge'
grĂĽndet, von dessen Mitgliedern nicht
Eines aus Oberösterreick stammt. Ebenso
ist daS von Erzherzog Max imi l ian
d'Este gestiftete, den Jesuiten nah ver«
wandte Ordenshaus der Redemvto-
risten zu Puchheim mit seinen 23 Mit-
gliedern bis auf eines sämmtlich auS
fremden Diöcesen Deutschlands und der
slavischen Länder zusammengesetzt. Die
Jesuiten und Redemptoristen ziehen als
Wanderpriester durch das Land und wir«
ken namentlich in jenen Gegenden, welche
im Gerüche stehen, in der Rechtgläubigkeit
zu wanken, durch Predigen und Beicht«
hören. Vor Bischof Rudigier besaß
Oberösterreich keine Franziskaner,
der Bischof hat drei Hospize dieses Or«
dens zu Enns im Jahre 4839, zu
Schmolln im Jahre 1864 und zu Suben
im Jahre 1866 gegründet, deren sammt»
liche 13 Mitglieder aus fremden — Tiro»
ler — Diöcesen stammen. Zu den in
Oherösterreich bestandenen zwei, im
17. Jahrhunderte gestifteten Kavuzi« nerklöstern hat Bischof R. im Jahre
1862 zu Ried ein drittes hinzugefĂĽgt,
von dessen sämmtlichen Mitgliedern keines
aus Oberösterreich, sondern alle auS
Briren, Trient und Köln gebürtig sind.
DaS zu Linz seit 1671 bestehende Kar-
meliterkloster hat sein auS 27 Mit-
gliedern bestehendes Personal derart ge»
ändert, daß davon nur 7 aus Ober» und
Niederösterreich, die übrigen 20 aus
fremden Diöcesen, 7 sogar aus Italien
herstammen. Das seit 1763 in Linz be-
stehende Kloster der Barmherzigen
zählt unter seinen 20 Mitgliedern nicht
eines auS Oberösterreich und befindet sich
in dem 3 Mitglieder zählenden Plansten«
Collegium zu Freistadt auch kein Ober«
österreicher. Von den Frauenklöstern
ist daS im Jahre 1852 auS Holländerinen
zusammengesetzte Ordenshaus der Re«
demptorist inen unter Bisckof Ru-
digier sehr erweitert worden; es zählt
40 Mitglieder, darunter nur 6 AuSlän«
derinen. Die in Linz seit 1679 beste«
henden Ursul inerinerinen zählen
42 Mitglieder, von denen find die Obe»
rin, die Pförtnerin auS Augsburg, außer-
dem 8 Chor« und Laienschwestern aus
fremden Ländern; die im Jahre 1749
gestifteten E l i s a b e t h i n e r i n e n z u
Linz bestehen aus 44 Mitgliedern, von
denen 21 Ausländerinen find, und in
beiden Klöstern, in jenem der Nrsulineri«
nen und Tlisabethinerinen, werden die
höheren Stellen sämmtlich von Mitglie«
dern aus dem Auslande und nur die
niederen Dienste von Oberösterreicherinen
versehen. DaS von dem Bischöfe Gregor
ThomaS Zieglei im Jahre 1829 ge-
stiftete Kloster der Salesianerinen
zählt im Ganzen 49 Mitglieder, wovon
19 auS Oberösterreich stammen, welche
wieder wie bei den vorgenannten die
untergeordneten Dienste versehen. Daa
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Volume
- 27
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 386
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon