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i i i . Juli 1793, wo er mit dem Großvater
dcs Verfassers diests Lexikons unter den
Helden des Tages genannt wurde. R u-
kovina, damals 48 Jahre alt, wurde
für seine Tapferkeit bei dem Sturme auf
die Verschanzungen von San Giacomo
Mlt dcr goldenen Tapferkeitsmedaille ge»
schmückt. Am 46. December 1796 that
cr sich bei dem Sturme auf Caliano in
Südtirol hervor. Er commandirte die
6i) Mann starke Avantgarde der zum
Sturme beorderten Division. Nachdem
bereits alle Officiere gefallen, übernahm
er das Commando derselben, durchbrach
trotz hartnäckigster Gegenwehr des Feindes
defz'en Linien, nahm eine Kanone und
machte 209 Gefangene. Am 6. Jänner
4801 erprobte er bei der Vertheidigung
der Cischbrücke bei Trient seine schon
bewährte Tapferkeit; im Jahre 18l)9 bei
Landshut, wo er an der Spitze feiner
Compagnie gegen einen weit überlegenen
Feind die Brücke üder die Isar mehrere
Stunden lang vertheidigte; bald darauf
bei der Zerstörung der Fahrzeuge auf
der Salzacd und zuletzt bei Aspern, wo
er an der Spitze feiner Compagnie solche
Tapferkeit bewies, daß er nach der
Schlacht zum Major befördert wurde.
I n derselben wurde R. schwer verroun-
det, kämpfte aber dessenungeachtet fort,
bis er. vom Blutverluste erschöpft, vom
Kampfplätze getragen werden muhte.
Im Jahre 1813 eilte er in sein Vater»
land, das noch in Feindesmacht sich be«
fand, be:ief alle Waffenfähigen unter feine
im Namen des Kaisers erhobene Fahne,
eroberte Otochaz und marschirte dann
mit seinem vollkommen ausgerüsteten
Bataillon zur Armee nach Italien. Am
10. März 4814 kämpfte er mit nur drei
Compagnien seines Bataillons gegen deu
viermal stärkeren, einen Ausfall aus
Mantua unternehmenden Feind. Mit gefälltem Bajonnete warf er sich ihm
entgegen, tödiete den französischen Oberst
Vasale, noch 2 andere Ofsiciere und
nahm 30 Mann gefcm.qon. I n der dar«
auf gefo!g:en Friedenözeit bewies er fein
Organiscuionswlent. da er, zum Obersien
des yau; verwahrlosen Ogulm5r«Regi>
ments ernannt, dasselbe alsbald in sol»
cden Stand fttzre, daß es den übrigen
Regimentern der Armee nicht nachstand.
Im Jahre 1833 riefen ihn die Raubzüge
der benachbarten Bosniaken auf den
Kampfplatz. Vei Gro߫Kladus unweit
Zetu'n brachte er Anfangs Juni g. I .
den an 12.000 Mann starken BoSniaken
eine solche Niederlage bei, daß fein Name
fortan in Bosnien allgemein gefürchtet
war. Seinen Heldenmuth sollte er noch
einmal in den Revolutionsjahren 1848
und 1849 bewähren. Er war damals
Festungscommandant von Temesvä-r.
Einem drohenden Auftrage des ungari-
schen Ministeriums ääo. 12. October
1848, das Commcmdo der Festung an
den General Ha l l er zu übergeben, lei»
stete R. nicht Folge, und nun galt es,
die Festung gegen die Nevolutionsarmee
zu halten. Und R. hielt sie. Er versah
sich nüt Proviant auf drei Monate, for«
mirte eine Besatzung von nicht ganz
9900 Mann. leistete gegen alle Angriffe
tapferen Widerstand und wies alle Auf«
forderungen zur Uebergabe mit Kntschie-
denheit zurück. Am 9. August fand auf
den Feldern von Temesvär der entschei»
dende Sieg Statt und die Festung war
gerettet. Am Abende vor der Schlacht
öffnete sich Haynau an der Spitze eini-
ger Cavallerie'Abtheilungen durch die
Mitte der Feinde die Bahn zu den
Fesiungsthoren. Nachdem er eingelassen,
worden, schmückte er die Brust des tapfe»
ren R. mit dem Maria Theresien- und
dem kais. russischen St. Georg-Orden.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Volume
- 27
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 386
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon