Page - 253 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
Image of the Page - 253 -
Text of the Page - 253 -
Bulik 233 Vulik
Helmbusch, in der Rechten ein bloĂes Schwert
an goldenem GefĂ€Ăe zum Hiebe schwingend,
in der Linken die ZĂŒgel haltend, sitzt; 2 und
3: in Gold ein natĂŒrliches Castell, auf dem
ein geharnischter Arm aufliegt, dessen Hand
einen bloĂen SĂ€bel an goldenem GefĂ€Ăe zum
Hiebe schwingt. Auf dem Schilde ruht die
Freiherrnkrone, auf rvelcker sich drei gekrönte
Turnierhelme erheben. Die Krone des mitt<
leren, in's Visir gestellten trÀgt einen hervor«
wachsenden schwarzen Adler mit ausgespann«
ten Schwingen; die oe6 rechten den gehar«
nischten Arm mit dem SĂ€bel; aus jener des
linken steigt der Reitersmann von 1 und 4
hervor. Die Helmdecken sind durchgehends
blau, mit Gold unterlegt. Schildhalter:
Zwei geharnischte MÀnner mit offenen Vifi»
ren, rothen HelmbĂŒschen, Schwertern mit
goldenen GefĂ€Ăen um die Lenden, die freien
HĂ€nde in die HĂŒften gestĂŒtzt.
Eine von den vorerwÀhnten freiherrlichen Fa»
milien Rukavina von Vidovgrad und
Rukavina uon Boynograd unterschied-
liche sind die Nukavina von Fiedstadt. Mit
Diplom ÀÀo. Wien 23. Mai i76l sind die
beiden BrĂŒder H3aul und Georg, beide
Hauptleute im Karlstadt«3iccan?r Regimente,
in welchem sie seit dem Jahre 17l6 von der
Pike auf gedient und zu Hauptleuten beför»
dert worden waren, in WĂŒrdigung ihrer in
den PreuĂen», TĂŒrken« und Franzosenkciegen
bewÀhrten Tapferkeit in den erblÀndischen
Adelstand mit dem PrÀdicate von 2 iebstaot
erhoben worden. In der kaiserlichen Armee
dienen zur Stunde noch Nachkommen der
Rukavina Freiherren von Vidovgrad,
wie der Rukavina von Liebstadt. Die
Rukavina vonBoynograd scheinen mit
ihrem ersten TrÀger l8l7 erloschen zu sein.
Uebrigens ist der Name Rukawina in beiden
Schreibarten, mit v und w (Rukavina und
Nukawina), namentlich mit ersterer in der
kaiserlichen Armee stark vertreten.
Rulik, Johann Nepomuk Joseph
(Tonsetzer und Schriftsteller, geb.
zuZleb in Böhmen 20. Februar 4744,
gest. zu Prag 6. Juni 1812). I n seinem
Geburtsorte erhielt er den ersten Schul«
unterricht und im Kloster zu Selowitz,
in welchem er als SĂ€ngerknabe Aufnahme
gefunden, lernte er singen. Nachdem er
die vier Gymnasialclaffen beendet, ging er nach Prag, um seine Studien fortzu»
sehen und wurde im NeustÀdter Jesuiten-
Seminar als Musicus aufgenommen.
Daselbst beendete er die Humanitats»
clafsen, hörte die philosophischen Studien,
und Homiletik, letztere, weil er sich mit
der Absicht trug, in den geistlichen Stand
zu treten. Aber nach einiger Zeit gab er
diese Absicht auf und beschloĂ, sich
aus-
schlieĂlich der Musik zu widmen. Gr
erhielt nun eine Anstellung als SĂ€nger
und Violinspieler zuerst auf dem Karls»
Hofe und bei St. Stephan, wurde spÀter
Chorregens an der Iesuitenkirche zum
h. Ignaz in der Prager Neustadt, endlich
im Jahre 1776 â nachdem er das Jahr
zuvor das PrĂ€ger BĂŒrgerrecht erlangt
â ChoralsĂ€nger und Violinlpieler an
der PrÀger Metropolitankirche, in welcher
Stellung er bis an seinen Tod verblieb.
GrÀffer und wohl nach ihm die ver«
schiedenen musikalischen Lexika wissen von
seinen zahlreichen und âgeschĂ€tzten" Kom-
positionen zu erzĂ€hlen. Der â I loviM
nHusii^", der scine literarische Wirksam«
keit im Detail verzeichnet, berichtet dar»
ĂŒber nichts NĂ€heres; immerhin mag es
nicht zu bezweifeln sein, daà R. auf die«
sem, ihm als Böhmen besonders nahe
liegenden Felde nicht unthatig geblieben.
Aber weitaus thatiger war R. als 3ite-
rator wie als Musicus und hat als Erste»
rer eine Fluch jetzt meist vergessener
Schriften hinterlassen, die aber zu seiner
Zeit als Versuche, den erstorbenen Sinn
fĂŒr die Muttersprache zu beleben und den
Nationalgeist zu wecken, nicht unwirksam
geblieben und als solche zum Theile noch
heule wenn nicht Beachtung, so doch
ErwÀhnung verdienen. N. war durch
seinen Umgang mit den StimmfĂŒhrern
seiner Nation. mit Ih ladek, Pelzel,
Prochaska. Thomsa , GebrĂŒdcr
Tham, Unger, Vydra, vornehmlich
back to the
book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Volume
- 27
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 386
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon