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fein: Stelle niederlegte. Im
Jahre nocb ĂĽbersiedelte R.
nach Wien, wo er, vermögenlos, von
schriftstellerischen Arbeiten sich und seine
zahlreiche Familie erhielt. Daselbst trat
er am 11. November g. I . zur katholi«
schen Religion ĂĽber, welchen Schritt, der
ihm in der Folge groĂźe Anfeindungen der
Evangelischen und auch sonst manche Un-
annehmlichkeiten bereitete, R. selbst bitter
bereute. R. war dazu durch seine Bekannt»
schuft mit dem FĂĽrsterzbisckof Rudnay
j^ s. d. S. 223 dies. Bds.) und durch seinen
Verkehr mit den Plämonstratensern in
Oedenburg. während er dort als Profes-
sor am Georgikon bediensiet war, bewo»
gen worden. Alä Convertiten gelang es
ihm, im Jahre 1823 eine Lehrersielle im
Wiener adeligen Erziehungs»Insiitute des
Herrn Friedrich August von Klinkow»
ström j^Bd. XII , S. 103^ zu erhalten,
welche er aber nur kurze Zeit versah,
worauf er sich mit Privatunterricht und
schriftstellerischen Arbeiten mühselig du»-ch-
brachte. Von den Jahren 1823 bis 1827
bewarb sich R. um 17 verschiedene Stel»
len, und zwar schrieb er Concurse um
Lehrämter oder competirte um Anstellun-
gen an verschiedenen Bibliotheken, aber
immer ohne Erfolg, obgleich er den
FĂĽrstprimas Rudnay. den obersten
Kanzler Joseph Grafen M i t t rowsky
und den so einfluĂźreichen kaiserlichen
Leibarzt Freiherrn von St i f f t zu Pro»
tectoren hatte, und in seinen Bewerbun»
gen meistens prinw loco vorgeschlagen
wurde. Endlich berief ihn scin Gönner,
Primas und Cardinal Rudnay, im
Jahre 1828 als Professor des ungari»
schen Rechts und der Statistik an daS
fürsterzbischöfliche Presbyterium, welchen
Titel daS dortige höhere Clerical.Bil«
dungs-Institut fĂĽhrte. Daselbst verblieb
R. bis an sein im Alter von 64 Jahren erfolgtes Lebensende. Auch auf diesem
Posten war R., namentlich nach dem im
September 1831 erfolgten Ableben seines
Gönners, des Kardinals Rudnay,
nichts weniger als zufrieden. Als Con«
veriit war er mannigfachen Kränkungen
ausgesetzt, auch war sonst seine Lage eine
nicht besonders gĂĽnstige; er bemĂĽhte sich
also, dieselbe zu verbessern, und in der
That waren schon sehr erfolgreiche Un«
terhandlungen zu einer vortheilhaften
Anstellung in RuĂźland im Zuge, bei
denen der Erzbischof S t ra t im i ro -
vics, der R. wohl wollte, seine einstuß»
reiche Wirksamkeit bethätigte, aber dessen
im September 1836 erfolgtes Ableben
vereitelte mit einem Male Alles, und R.
mußte auf seinem Posten in Gran aus«
harren. Als Schriftsteller entfaltete R.
eine an'S Unglaubliche grenzende Thätig«
keit. Die Titel seiner selbstständig heraus«
gegebenen Werke sind in chronologischer
Folge: „Elegie arn Grabe der zu irüh ner«
blichenen Jungfrau OleaullreNnniu." (Kaschau
1803); — „Magazin tür Geschichte, Statistik
und StülltZrecht der österreichischen Monarchie",
2 Bände (Göttingen 1806 und 1808,
.); — „Musenalmanach uan und tür Ungarn
ant dllZ Jahr 1807" (Leutschau. C.Mayer);
— „Papuläres Achrbnch der Oekunomie. Mit
llndtrer RĂĽcksicht auk die Net>nrtni55e (bester-
reichs und Tugarns u. s. Ai.", 2 Bde. (Wien
1808, Schaumburg u. Comp., 8o.); —
„G3vgrasihiZch.Ztati5ti5che5 Wörterbuch des üster-
reichischen Kaiserstautes llder alphabetische Nar-
Stellung der Proninzen, Städte n. Z. V." (ebd.
1809. Doll, mit einer Karte); - „Ohm-
reti3ch-prak.ti5che Inleitnng zum deutschen Style"
(ebd. 1813, Schaumburg); —
6^a." (äo-
pionii 1814, Vi682^ 4^.); — „Van der
steigen Neschllssentzeit des (OrurgiKnns zu Ke
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Volume
- 27
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 386
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon