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Saal, Ignaz (Sänger, geb. zu
Geiselhäring in Bayern 26. Juli
1761. gest. zu Wien im Jahre 1836)^
Schon in frĂĽher Jugend erhielt er guten
Unterricht in der Musik und erlernte das
Spiel mehrerer Instrumente. In Salz«
bĂĽrg genoĂź er das GlĂĽck, mit Leopold
Mozart , dem Vater, und mit Michael
Haydn näher zu verkehren, was nicht
ohne wohlthätige Folge auf seine künst»
lerische Entwicklung blieb. Mit 16 Jahren
schon betrat er die BĂĽhne. Da er ein
ausgezeichneter Baßsänger war, beries ihn
Kaiser Joseph I I . imIahre1782 an das
damalige National», heutige Hof-Opern-
theater nach Wien. wo er durch 40 Jahre
in allen ersten Partien der deutschen und
italienischen Oper durch seine Metall»
stimme die Zuhörer entzückte. — Aucb
seine Tochter war eine ausgezeichnete
Sängerin und als am 10. März 1799
zum ersten Male Haydn's „Schöpfung"
und 24. April 1801 dessen „Jahreszeiten"
zur AuffĂĽhrung gelangten, sang Dlle
Saa l die Sopranpartie, wie Gerber
bemerkt, „wahrscheinlich nicht ohne des
Verfassers Veranlassung". Im Jahre
1801 wurde sie als Sängerin am Wiener
National-Theatec mit 1300 fi. Gehalt
angestellt. Welch ein Unterschied die
damaligen und die heutigen Gagen!
Nachdem sie im'Iahre 1803 sich verhei<
rathet, hatte sie der BĂĽhne Lebewohl ge
sagt. BezĂĽglich ihres in Wien in Kupfer
gestochenen Bildnisses — der Name des
Stechers ist nicht angegeben — bemerkt die unten verzeichnete Quelle, daß ihr
darin nicht geschmeichelt sei. — Im Juni
1862 starb zu Brunn ein Iranz Saal , '
allem Anscheine nach ein Sohn deS vor»
erwähnten Ignaz. der einst auch als
ganz vorzüglicher Opernfänger geschätzt
war. Er hatte sich Kränklichkeit halber
schon vor längerer Zeit von der Bühne
zurĂĽckgezogen und lebte zu Brunn im
eigenen Hause in der Mönihergasse. Mit
achtungswerthem Charakter verband er,
wie sein kurzer Nekrolog meldet, groĂźes
musikalisches Wissen und einen geläuterten
Geschmack.
Gerber (Crnst Ludwig), Neues historisch»
biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leip»
zig l8l3. A. KĂĽhnel. gr. 6".) Vo. I I I , Sp. l
u. 7l9. — Allgemeine Wiener Musik»
Zei tung, herausss. von Aug. Schmidt
(4v.) 1842, Nr. 90, in den „Geschichtlichen
Rückblicken". — Fremden. B l att. Von
Gust. Heine (Wien. 4°.) 1862. Nr, l67.
EĂĽlllbach, Theodor lSchauspie-
ler, geb. zu Leipzig im Jahre i8K,
gest. zu Wien am 21. Mai t86i). Er
war ein Neffe des Hofschauspielecs A n«
schĂĽtz M . I) S. 43; Bd. XII , S.333;
Bd. XXII, S. 465). In jungen Jahren
kam er nach Wien und in PreĂźdurg be-
trat er die theatralische Laufbahn. Er
besaß in komischen Partien ein hervor«
ragendes Talent und wirkte in Folge
dessen an größeren Theatern, wie in Riga,
Cöln. Mainz. Nürnberg und Königsberg.
Um die Mitte der FĂĽnfziger-Iahre kam
er nach Wien, wo er olS Mitglied des
Carl'Theaters
sich als guter Schauspieler,
u, WĂĽrz dach, uiosss. Lerikon. XXVIII. sGedr. 30. Juni 1374.;
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon