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Saar Sabina
tiker Dr. Rudolph Zimmermann über
Saar schreibt: „Ein Dichter, welcher mit
Erstlingswerken, wie „Innocens" und
„Kaiser Heinrich der Vierte", so verschie-
den der Gattung nach und doch jedes ge-
halten und vollendet seiner Art, beginnt,
weckt mit Necht große Erwartungen.
Conception und Ausführung stehen ihm
gleichmäßig zu Gebote; annational>deut«
fckem Sinn thut er es den besten der Mit-
lebenden gleich. an sittlicher Reinheit
vielen derselben zuvor. Was aber die
vielleickt an seinenDramen zu vermissende
„Bühnengerechtigkeit" betrifft, wäre es.
sollten wir meinen, Sacke der deutschen
Bühnenvorstände, den Dichter in den
Stand zu setzen, hierüber Erfahrungen
zu machen." Der Dichter lebt gewöhnlich
in Wien und in den letzteren Jahren in
Döbling bei Wien. Im Herbste 1873
unternahm er in Gesellschaft mit seinem
Freunde Stephan M i low eine Reise
nach Rom und verlebte nach seiner Rück«
kehr den Winter 4873/74 bei demselben
zu Ehrenhausen in Steiermark. Saar
ist mit der vorerwähnten Künftlerfamilie
/ K gleichen Namens verwandt.
z Wiener Rothbuch. Kalender für das Schalt«
^ jahc 1872. Herausg. von Kart Linder und
^ F. Groß (Wien i872. C. Fromme. 8».) S. 59
^mit des Dichters wenig ähnlichem Bitdniß
im Holzschnitt). — Oesterreich ische Gar»
tenlaube (Gratz, 4«) I I I . Jahrg. Nr. 19,
S. 73. — Presse (Wiener polit. Journal,
kl. Fol.) 1872, Nr. 237. im Looal'Anzeiger.
— Linzer Zeitung 1868. Nr. l63: „Zwei
österreichische Dichter der Neuzeit" sder eine
ist Ferd. v. Saar , der andere Stephan u.
Mi low). — Wiener Zei tung (gr. 4°.)
1867, Nr. 68: über Innocens und Kaiser
Heinrich IV., von R(ooert) Z(nmnermann).
— Blät ter für literarische Unterhaltung
(Leipzig. Brockhaus. 4».) Jahrg. 1865. S. 398.
und l867, S. 273. über Heinrich IV.. beide
Abtheilungen: 1867. S. 4l3. über Innocens.
— Debatte (Wiener polit. Blatt) 1868,
Nr. 133. — Kurz (Heinrich). Geschichte der
deutschen Literatur mit ausgewählten Stücken aus den Werken der vorzüglichsten Schrift-
steller (Leipzig l872, B. G. Teubner, schm.4«.)
Vd. IV, S. 37 d. 55 ü, 307 a, 648 2. 7011).
Sabinll, Karl, auch Sllbiüskj' (öechi.
scherSchri ftstelle r. geb, in Böhmen
am 28. December 1814). Sab ina
wird als der uneheliche Sohn eines rei-
chen Aristokraten bezeichnet, der aber nur
eine kümmerliche Erziehung genossen und
frühzeitig einen tiefen Haß gegen die
socialen Verhältnisse der Gegenwart ein«
gesogen habe. Nach einer Mittheilung
des „Neuen Fremden.Blattes" (1872.
Nr. 230) soll er gar nicht Sab ina .
fondern Sovina heißen und fein Vater
aus Lobes, einer Gemeinde stammen, in
welcher der ehemalige Prager Bürger'
meister, Dr. Wanka, ein Gut besaß.
Daselbst sollen noch Verwandte S.'S
leben. Wir lassen die Forschungen über
S.'s Abstammung bei Seite und wenden
uns unmittelbar seinem Lebenslaufe zu.
In Prag' besuchte er das Altstädter
Gymnasium und verstand zn jener Zeit
nur wenig die öechische Sprache, für
welche seine Neigung erst in den Huma»
nitatsclaffon durch die Vorträge Jung.
mann's und durch die nachmals auf«
gefundene vielbesprochene Königmhofer
Handschrift geweckt wurde. Bereits wäh»
rend der philosophischen Studien nahm
er an einem Club Theil, welcher mit
literarischen auch politische und zumeist
republikanische Zwecke verband. An der
Spitze diefeS Clubs stand eben Sabina
und der seither als Arzt verstorbene
LeZanovsky. Damals trat S. auch
mit den Polen in Verbindung, welche
durch die denkwürdige Erhebung im
Jahre 1880 sich rine Glorie schufen, die
von den Hange.Oendarmen des IahreS
1863 für immer besteckt wurde. Nach be«
endeten philosophischen Studien begann
S. jenes der Rechte und übernahm in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon