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Sachsen-Mdburghausen 32 Sachsen-Teschen
Tode Karl 's VI. trat der Herzog in
die Dienste des Kaisers Kar l VI I .
Rei l ly in den in den Quellen genann-
ten „Skizzen" schildert mit wenigen,
aber bezeichnenden Worten das Miß-
gcscbick und die Ursachen desselben in den
Unternehmungen des Herzogs, nament«
lich jene, welche seine Niederlage in
Bosnien erklären. Aber noch ein große,
res Mißgeschick sollte er im zweiten Feld»
zuge des siebenjährigen Krieges erfahren,
in welchem er als Reichs-Feldzeugmeistec
mit seinen Verbündeten, den unter dem
Befehle des Prinzen Soubise stehen-
den Franzosen, die Aufgabe hatte, das
von den Preußen schon im ersten Feld»
zuge besetzte Sachsen von jenen frei zu
macken, und wo die zum geflügelten
Worte gewordene Scblacht bei Roßbach
(am 7. November 1757) die Reihe der
strategischen Mißerfolge des Herzogs be-
schloß. Aber auch darübergibt Rei l ly
Aufklärungen, wodurch dieses Mißgeschick
einigermaßen erklärt wird. Müde. be«
ständig der Zusammenwirkung Hpn Um-
ständen zu unterliegen, deren Wegrau-
mung über seine Kräfte ging, zog sich
der Herzog von der weiteren Führung
des Reichsheeres vollständig zurück und
lebte fortan fern von allen militärischen
und staatlichen Angelegenheiten. Höchsten
Ortes gewann man auch Einsicht über
die einzelnen Ursachen dieser Mißerfolge
und der Herzog wurde, wenngleich ein
unglücklicher General, vom kaiserlichen
Hofe mit stetS gleicher Auszeichnung be»
handelt, erhielt die Würde eineS kais.
Feldmarschalls und jene eines Ritters
vom goldenen Vließe. Der Fürst war in
jungen Jahren zur katholischen Religion
übergetreten und hatte sich am 3. April
1738 mit V ic tor ia von Savoyen,
der Erdin des Prinzen Eugen, zu
Schloßhuf in Oesterreich vermalt. Der Herzog starh im hohen Alter von
83 Jahren.
Oesterreich ische militärische Zeitschrift.
Herausg. von Schels (Wien. 8«.) 183«.
Heft i , Nr. 3: „Feldzug des Prinzen Nil«
Helm von Sachsen-Hildburghausen in Bos«
nien im Jahre 1?32".— Thaten und Cha-
rakterzüge berühmter österreichischer Feld«
Herren (Wien 1808. Degen. 8°.) Vd. I I , S. 90.
— Der Tempel des Nachruhms, oder
Sammlung kurz verfaßter Lebenssieschichten
gr»her ausgezeichneter Militärpersonen u. s. w.
(Wien 1797, I . G. Binz. 8".) S. 135. —
Neil ly (F. I . I . v.), Skizzirte Biographien
der berühmtesten Feldherren Oesterreichs von
Maximilian I. bis auf Franz I I . (Wien 1813.
Kunst. u. Industrie-Comptoir. kl.4«) S. 3!>o.
— Porträt. Kupferstich, auf einem kleinen
Quartblatte gemeinschaftlich mit Franz Graf
Nädasdy, Friedrich Fürst Hohen lobe und
Karl Graf von Pellear ni. Langer sc
(4°).
Sachsen - Tescheu , Albert Kasimir
Herzog (k. k. Feldmarsch al l und
Ritter des goldenen Vließes, geb. zu
Mor izburg bei Dresden am lt., n. A.
am 17. Juli 4738, gest. zu Wien am
12. Februar 1822). Ein Sohn König
August's I I I . von Polen (gest. 1763)
aus dessen Ehe mit Mar ia Iosepha
Erzherzogin vonOesterreich j)Bd. VI I ,
S. 49. Nr. 237^. Dieser ebenso edle als
kunstsinnige Fürst ist erst in neuester Zeit
Gegenstand der Geschichtsforschung ge>
worden, und sein Leben wurde in so
eingehender Weise geschildert — man
vergleiche die Quellen — daß hier nur
allgemeine Andeutungen über dasselbe
gegeben zu werden brauchen. Nicht nur
ob seiner Thätigkeit im Dienste deß Kai«
serstaates, auch in seiner Eigenschaft als
Gemal der Lieblingstochter der großen
Kaiserin Mar ia Theresia, der Erz«
Herzogin Christine Mar ie Md. VI,
S. 137, Nr. 44^, ist der Prinz der Be»
trachtung würdig. Durch sie, welche er
am 8. April 1766 zu Schloßhof ehelichte,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon