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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Volume 28
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Page - 38 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Volume 28

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Sachsen-Teschen 38 Süchseu-Teschen Die Sammlung der Kuvferstiche über» stieg W0.00tt Blätter, in welchen die Werke der größten Maler von den größ. ten Kupferstechern dargestellt find; Du- rers Werke sind vollständig in den schönsten Werken vorhanden; die Samm- lung, zur Besichtigung geöffnet, ist in den letzteren Jahren in entsprechender Weise aufgestellt worden. Diese in Rücksicht auf den Zweck eines Lexikons knapp ge« faßte Lebensstile möge noch durch die Charakteristik des Fürsten geschloffen werden, wie sie der Biograph seiner erlauchten Gemalin mit wenigen, aber scharfen Zügen entwarf. Der Herzog war, heißt es in dieser Charakteristik, nur wenige Jahre alter als Christine, aber seine Persönlichkeit war von Natur aus ruhiger, bedächtiger, mehr in sich ab- geschlossen. Auch an Kenntnissen und politischer Bildung war er seiner Frau weit überlegen. Aus seiner Heimat brackte er ein ausgebreitetes Wissen, eine Vorliebe für geistige Thätigkeit und eine gesunde, Vorurtheilsfreie Lebensart» schauung mit. I:n siebenjährigen Kriege hat er den Degen wacker geführt. Die Stellung in Ungarn behauptete er mit viel Klugheit und Würde. Die ungari» schen Herren waren mk seiner Verwal- tung sehr zufrieden. Der Primas Bat« thyäny, Graf Festetics,» Joseph Eßterhäzy u. A. schrieben ihm nach Belgien, wie sehr sie ihn vermißten. Wie er Menschen und Zustande scharf zu be« obachten wußte, wie er die Kraft oder Schwache einer Regierung im Baue der Verwaltung, wie im Wohlstände eines Volkes rasch erkannte, davon zeigt jedes Blatt seiner Berichte über die italieni» schen Höft. Im Jahre 1776 bereisten Christine und Albert Italien. Die Reise hatte zunächst den Zweck, die Ge> schwister an den Höfen zu Neapel, Flo- ren; und Parma zu besuchen. Daneben hatte Mar i a Theresia ihren Schwie« gersohn aber noch beauftragt, eingehende Beobachtungen über die politischen und materiellen Zustände, über Personen und Regirrungsweise, über die öffentliche Stimmung und das Verhältniß der ein« zelnen Höfe anzustellen und deren Ergeb» niß in eine Denkschrift zusammen zu fas» sen. AuS letzterer bringt Wolfs'S Bio- graphie Auszüge von höchster Bedeutung; dieselben dürfen mit Recht als einer der werthvollstea Beiträge zur Kenntniß der inneren Geschichte der verschiedenen ita« lienischen Staaten in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts bezeichnet werden, und selbst die Gegenwart kann aus der Unbefangenheit, Klarheit und Umsicht, womit Herzog Albert sein Urtheil schöpfte, viel lernen, denn großen« theils sind die Mißstände, in welchen der Prinz vor hundcrt Jahren die Haupt« Hindernisse einer gedeihlichen staatlichen und wirthschaftlichen Entwicklung Ita- liens erblickte, noch heute ohne erhebliche Abhilfe. Der Berichterstatter spricht sich darüber mit ebenso viel Offenheit als Scharfblick aus; und die Iosephinische Regierung,, welche bald nach Christi« nens und Albert 's italienischer Reise folgte, hätte wohl daran gethan, wenn sie die in der Denkschrift gegebenen An« deutungen und Winke mehr beherzigt hätte. Niemand hat vielleicht in jenen Jahren die Persönlichkeit Kaiser Io» seph's, seine politischen Bestrebungen tiefer erfaßt und mehr verstanden, als Herzog Albert . Der Herzog war von demselben Geiste genährt, in der gleichen doctrinären Richtung gebildet, aber er war nie so sanguinisch in seinen Hoffnun« gen und hing niemals so starr und so zähe an seinen Principien, wie Joseph. T,r verlangte eine Regierung in Klarheit,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Volume 28
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Saal-Sawiczewski
Volume
28
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1874
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
414
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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