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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Volume 28
Page - 63 -
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Page - 63 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Volume 28

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8afarik. 63 8afallk Namen für allc Zeiten. Als er siclrb, erschie, nen fast alle Slaoenblätter mit einem Trauer« rande. und wenn ihn die Agramer „Xaroäu< ^ovine" den „ruhmreichsten Sohn der Mutte Fla^ia" nannten, so öatten sie ihm ein« Bezeichnung gegeben, die ihm vollends ge, bührte und welche jeder deutsche Gelehrte um so williger unterschreibt, als Ia fak ik fü deutsches Wissen und Forschen, im Gegensatze zu den heutigen äechischen Germanophobcn immer volles Verständniß besaß und stets die richtige Würdigung fand. Er war ein ge, waltiger Geist und hatte die Ehrenrettung der Abstammung der Slaven übernommen Er hat diese in dem europäischen Staaten systeme als vollkommen gleichberechtigt hin gestellt und die einzelnen Slavenstamme, der Erste, in ihrer Gesammtheit als Theile eine, großen Nation aufgefaßt. In seinem Werke „über die slavischen Alterthümer" (l837) steh- er mit seinem unermüdlichen Fleiße, bewun derungswürdigen Belesenheit. in Schärfe des Urtheils, logischer Richtigkeit und Scharfsinn der Combination und mit seinem immensen historischen Wissen, auf dem Gebiete der Alterthumsforschung auf der höchsten Stufe und sein Name ist Namen wie Mone, Wackernagel, Haupt. Pertz, Warn könig. Schmeller, Ottfried Mül le r und vielen anderen ebenbürtig. 8afar ik betrachtet das Slaoenthum als Theil der großen, in viele Theile gegliederten, in sich aber doch einigen Menschheit, welche eben, weil sie Leben ist und die Einförmigkeit flieht, nach individuellen Gestaltungen strebt. Er )veivt nach, wie sich die slavische Sprache neben der deutschen, griechischen und lateini« schen in Europa selbstständig entwickelte und führt aus ihrer grammatischen und syntak. tischen Ausbildung den sprechendsten Beweis: oaß die slavischen Völker in den Culturlän- dern Europa's wohl schon lange lebten, ehe die Geschichtschreibung ihrer als Slaven erwähnt und daß diese in dem wogenden Völkermeere der transalpiniichen und trans» baltanischen Lander neben den Kelten und Germanen einen bedeutenden Bestandtheil bildeten. Dabei hat dieser geniale Forscher in voller Leidenschaftslosigkeit seine Forschungen ausgeführt. Er stößt keine Weh» und Klage, rufe darüber aus, daß die baltischen und Elbeslaven, einem alten Culturgesehe folgend, unter den Einflüssen civilisirterer Volksstämme ihre selbstständige Existenz einbüßten; auch über das Vorgehen Rußlands, in welchem einige begeisterte Slavophilen die allmälige völlige Slavisirung des ganzen übrigen cioi< lisirten Europa ahnen wollen, bricht er nicht in Iubelhymnen und Beifallsrufen aus; als tiefer Denker betrachtet er unbefangen alle Erscheinungen, die sich ihm darbieten, und in schlichter, durch seine Beweisquellen erhärte« ten Weise sie darstellend, erzielt er nachhal- tigere Wirkungen, als alle die Schreier von heutzutage, welche, während sie den Deutschen die Hüte antreiben und ihr ^kk 6is xiuksl kasi im Uebermuthe singen, noch immer von Unterdrückung seufzen und über verkümmerte Rechte klagen. Mit seinen geschichtlich fest« gestellten Thatsachen erzielt er die sichersten Ergebnisse, und während er damit nach einer Seite hin die linguistischen Arbeiten seiner Vorgänger Dobrowsky . N i l h e l m , o. Humboldt, Klapp roth u. A. bestä. tigte. wurden sie nach anderer Seite Aus« gangspuncte zu neuen Forschungen, in denen Namen wie jene von Bopp, der Gebrüder Gr imm. Schleicher, Kühn u. A. glätt» zen. Die Art und Weise seines Forschens, die Ruhe und Sicherheit, mit welcher er Beweis an Beweis für seine Ansichten bei» brachte, blieb nicht ohne mächtigen Einfluß auf die deutsche Forschung, welche keinen An« stand mehr nahm, seine Ansichten gelten zu lassen und die Slaven in das ihnen durch mangelhafte frühere Forschung vorenthaltene Recht einzusetzen. Nie hat sich 8. in dieser so heiklichen Frage von Leidenschaftlichkeit leiten lassen, und in den so leicht verletzenden Fra« gen der Nationalität die Grenze des Men< schenwürdigen überschritten. Und so steht denn 8. als Gelehrter, als Mann der Wissenschaft in des Wortes edelster Bedeutung nachah» menswerth, zu seiner Zeit auf jenem der sla» vischen Forschung unübertroffen, einzig in sei» ncr Art 5a und Miklosich steht ihm ebenbür» tig zur Seite. ^Ergänzungsblätter zur Allgem. Zeitung (Augsburg. 4°) April 1845. S. 157: „ I . P. Schafarit's slavische Alter, thümer". — Slavische Blätter. Herausg. von Adel Luksi 6 (Wien. 4«.) 1863, Nr. l 29: „Hafarik und Kollar", — Humor is t ioku l istF, d. i. Humoristische Blätter (Prag. 4<>.) 1861, Nr. 39: „äia-vn^ i»g.inär<:6 ?. ^. ttala- I-ika", d. i. Dem rühmlichen Andenken P. I. Zafakik's" (Gedicht von Wenzel A. Crh a). — ?outn ik 06 0 t k v?, d. i. Der Bote von Otawa, 486l, Nr. 1: ^Nk Lmrt I>. <s. saiarika", o. i. Auf den Tod safaiit'S" (öechisches Gedicht von Adolph Heydut»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Volume 28
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Saal-Sawiczewski
Volume
28
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1874
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
414
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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