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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Volume 28
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Page - 64 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Volume 28

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safarik !V. Kafarik'5 Zegräbuiß und Grabdenkmal. Das Begräbniß des großen Gelehrten fand in feierlichster Weise Statt; obwohl die Wit. terung nicht günstig war. so hatten sich beim Trauerbause und in den Straßen, durch welche der Zug ging. dock Tausende uon Menschen eingefunden, um dem um die Wissenschaft hochverdienten Manne das letzte Geleite zu geben. Nachdem in der Wohnung des Ver- storbenen von den Seelsorgern der böhmischen protestantischen Gemeinde Trauerreden gehal» ten worden und nach Absingung von Trauer- ssesängen setzte sich der imposante Zug in Belegung. Denselben eröffneten die Schüler der Gymnasien und der Realschule, Dann folgte die evangelische Geistlichkeit, ein Sän« gerchor und endlich der Leichenwagen, ge» schmückt mit den Insignien der,Doctorswürde und mit Kränzen, die von Bändern in böh» mischen und slavischen Farben umschlungen waren. Die Quasten des Bahrtuches am Leichenwagen hielten Palackv, Rieger, Blauner, Erben, Wenzig, Tomek, Wocel und der slovenische Reichöraths Ab> geordnete Tom an. Dem Wagen zur Seite schritten 24 junge, verschiedenen slavischen Volksftämmen angehörige Männer, welche Kerzen trugen, während eine große Anzahl ron Fackelträgern den ganzen Zug umrahmte. Hinter dem Wagen trugen Bibliotheks- beamte auf schwarzbehängten' Kissen die drei Orden des Verstorbenen (den österreichischen Franz Joseph., den preußischen ?ou.r 1s uis- ritb- und den russischen St. Annen<Orden) und dessen berühmtestes Werk. die ^taro- iitnvLti swvansks". Dann folgten die näch« sten Verwandten safai-ik's und unmittel» dar hinter ihnen der Statthalter Graf For« gi'ch, der Universitäts Rector. der Bürger, meister uon Prag.'ferner die Angehörigen der Universität, zahlreiche Vertreter der Kunst und Wissenschaft. Mitglieder des böhmischen , Landtages und des Neichsrathes. die eigens zur Leichenfeier von Wien nach Prag gekom« men. und sonstige Verehrer des großen Todten aus allen Ständeclassen — Deutsche sowohl als Slaven, welche sich hier einträchtig zu« sammengefunden, um gemeinsam einem der hervorragendsten Söhne des Slaventhums die letzte Ehre zu erweisen. Eine lange Reihe von Equipagen schloß den unabsehbaren Zug. Wie die Straßen Prags, in welchen auch an einzelnen Gebäuden, wie. am Museum und an der Vürger.Ressource, schwarze Flaggen waren, so waren auch jene von Karolinenthal dicht gefüllt und bis zur letzten Ruhestätte am protestantischen Friedhofe nächst dem Invalidenhause folgte eine ungeheure Menschenmenge. Der croatische Landtag hat in der nach ä.'s Tode stattgehabten ersten Sitzung im Juli 186l über Antrag des Bischofs Stroß. mayer den Gefühlen der Trauer über das Ableben safar ik 's im Protokolle Ausdruck gegeben und der Witwe des Dahingeschiedenen in einem Telegramme seine« besondere Theil- nähme an dem schweren Verluste, den sie und mit ihr das gesammte Slaventhum erlitten hat, ausgesprochen. Vier Jahre nach seinem Ableben wurde auf seinem Grabe das Denk- mal aufgestellt, welches aus Marmor verfer» tigt und die Grstalt des Köni'gsmausoleums im St. Veitsdome hat. Außer dem Namen des Verewigten trägt das Monument eine Inschrift in cyrillischer Schrift und ist mit einem Lorbeerkranze geschmückt. sP rager Zei tung 1861, Nr. 183. — Wiener Zei tung 1861. Nr. 131. S. 2400. — iükä) ' 26 äionk. (,'k5opiä, d. i. Stimmen aus Sion (Prager kirchl. evangel. Blatt, 4".) 18ili, Nr. 16: „8a,fallkäv xomnllc", d. i. Safarik's Denkmal.) V. äafarik's Puste. Diese wurde auf Staats' kosten angefertigt, und zwar aus der Dota- tcun. welche für die k. k. Brlvedere'Gallerte in Wien zum Ankaufe von Kunstwerken be« stimmt ist. Mit der Ausführung der lebens- großen Büste wurde der aus Böhmen gebür- tige Bildhauer Vincenz Pi lz s^Bd. XXI I , S. 208) betraut. Nachdem dieselbe vollendet war, wurde sie zur Aufstellung in einem dcr Säle der Prager Universitäts-Nibliothek de. stimmt und seit 1865 befindet sie sich daselbst. Die Büste, uon großer Aehnlichkeit, zählt zu deS Künstlers besten Werken. ^Slavische Blatter. Herausgegeben uon Abel Luksio (Wien. 4°.) 1865. S. 12,.) VI. Vorträte. (Auf denselben, wie überhaupt in den verschiedenen Biographien erscheint äa» fai' ik verschiedenartig geschrieben, und zwar: Safarik, Schafarik. Schafaryk. Schafarzik, Szafarzyk; die allgemein adoptiite Schreib- art ist äafal- i t , was Schafarzik ausge- sprochen wlrd.) 1) Holzschnitt, geschn. uon Patouta nach einer Zeichnung von K. M a ir» ner in den „Kvsty", d. i. Blüthen (illustr. Zeitung, Prag, kl. Fol.) 1872, Nr. 20. — 2) Holzschnitt in der „l>rccka" 1869, S. 41. — 3) Unterschrift.» I>. s^. äaf«>iic. .Lithogr. von Chalupa, Druck von K. Schreyer u. H. Fucks in Prag (4".). — 4) Ohne Schrift.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Volume 28
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Saal-Sawiczewski
Volume
28
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1874
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
414
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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