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Samt Genois 78 Saint Venois
zu leisten, für welche ihm und feinen Nach»
kommen von Kaiser Friedrich IV. (III.)
mit Diplom vom Jahre 1464 der Reichs,
fr ei Herrn stand verliehen wurde. Als später
zwischen Ludwig XI. und Kaiser Mar i .
mi l ian I. der Krieg ausbrach, verlieĂź er die
französischen Dienste, begab sich nach Bur«
gund und wurde von Kaiser Mar im i l ian I.
zum geheimen Rathe und Botschafter ernannt.
S imon starb im Jahre 1474. — 3. Arnold
Reichefreiherr von SaintGenoiS war mit
Nargarelya, Tochter Johann's von vautripont,
der mit dem königlichen Hause Bourbon
in naher Verwandtschaft stand, vermalt. —
6. Nikolaus S., Herr von Grandbreuca.
Ecanaffle, Hollay, Verliere, Clerieu u. s. w.,
war Mitglied der Stande von Henneaau und
Kämmerer de'r Königin von Ungarn. Aus
seiner Ehe mit Naria Grasin von Vara.r hin»
terließ er zwei Söhne, Arnold und I o»
hann. welche durch ihre Descendenz die
Stifter der noch heute blĂĽhenden zwei Linien
in Belgien und Oesterreichisch-Schlesien sind.
Aus der belgischen Linie haben fĂĽr dieses
Weck Interesse.- 7. Arnold, 2er durch seine
Gemalin Agnes Gräfin von Varchenesses mit
den Fürstenhäusern von Portugal, Frankreich
und Burgund verwandt wurde. Arnold
starb im Jahre 1386. — 8. Kar l Franz
Reichsfreiherr von S. wurde mit Diplom
ääo. Madrid 9. October 1635 von König
Phi l ipp IV. von Spanien, damals Sou»
verain der Niederlande, in den Grafen»
stand erhoben Er starb aber ohne Erben. —
9. Dann erlangte Nikolaus Franz Reichs«
freiherr von S. im Jahre 1676 auch den
Grafen stand. — 10. Dessen Sohn Niko-
laus Franz Graf von S. warb auf eigene
Kosten Soldaten, die er als niederländischer
Reiteroberft anfĂĽhlte; auch war er im Jahre
1710 Deputirter der Stände von Hennegau.
— 11. Hieronymus Albert Graf S. war
k. k. geheimer Staats« und Hofkriegsrath.
Grand'Prevot von Tuurnay und Rath der
Stande von Hennegau. Als die Franzosen
die Stadt Tournay einnahmen, legte er seine
Stelle nieder, verlieĂź die Stadt und blieb
der Kaiserin Mar ia Theresia treu. dersel.
ben noch ferner wichtige Dienste leistend. Aus
seiner Ehe mit Nana Antonm geb. von (5ap-
pelier hatte er zwei Söhne, — 12. der eine,
Phi l ipp Franz Albert, war zuletzt Major
in der.t. t. Armee und fand als solcher den
Heldentod auf dem Schlachtfelde zu Fissa. ohne '
Erben zu hinterlassen) — 13. der andere. N i - ! kolaus Franz Joseph, bekleidete die Stelle
eines k. k. Rathes bei dem obersten ständischen
Gerichte zu Hennegau. Aus seiner Ehe mit
Nana Elisabeth geb. Freiin de Fratuque hatte
er einen gleichnamigen Sohn. — 14. Niko-
laus Franz Joseph, gemeiniglich Joseph
genannt, der auch seit 1776 die Stelle eines
Rathes des obersten Gerichtes und seit 1783
die eines Deputinen der Stände von Henne,
gau bekleidete. Er war Genealog und ver<
öffentlichte das Werk.- „Kleiuoiiss Zsi^alo-
les äs8 ?a^li Vas'l, 2 vol. (H.
1780—1781, Kr. 8".). welches irrig alö ^rnu-
senisutlj s6Q^2>1agi<iü65" (Nien 1780) ver»
zeichnet zu finden ist, wenn letzteres nicht
etwa ein unberechtigter Nachdruck mit ver<
stümmeltem Titel der „Hlsinoii-es 8<w<5alo-
3ia.ue5" ist. Noch wird einer anderen Schrift
des Grafen.- „Ueber die Verbindung der
Scheide mit einigen HauptflĂĽssen", gedacht.
Graf Joseph war (seit 18. Februar. 1?l>9
zu Prag) mit Nurin Anna geb. Reichsgräfin
Norzin vermalt. Er starb zu BrĂĽssel im
Jahre 1816, die Gräfin wenige Jahre nach
ihm, 1821 zu Granddreucff. — AuS dieser
Ehe stammt 15. Nudolph Graf S. (geb.
1790), k. k. Oberst in der Armee, gegenwär'
tig der letzte männliche Sproß der belgischen
Grafrnlinie, da Graf Rudolph aus seiner
Ehe mit Charlotte geb. von l^ ackenau (geb.
22. Juni 1800, gest. 16. April 1830) nur
zwei Töchter hat: Ernestine(neb. 16. Octo»
ber 1824), Ehrendame des adelig«weltlichen
Damrnstiftes „Maria Schul" zu Prag, und
Karoline (geb. 6. April 1830). — Die
österreichische oder schlesische Linie der Frei,
Herren, jetzt Grafen Sa int Genois stiftete
Nikolaus' zweiter Sohn und Arnold's,
des Stifters der belgischen Linie, Bruder
16. Johann» Die Stammfolge ist in «nun«
terbrochener Reihe: Johann Reichsfreiherr
S. und dessen Gemalin Nargarellja de la
Elizoeule,- — 17. Phi l ipp (gest. 29. Novem«
der 1683) und Helena Sidonia ftröckl von
praöisdorf. Phi l ipp diente in der kaiserlichen
Armee, kämpfte mit den tais. Hilfsuölkern
im polnischen Kriege wider Kar l Gustau,
König von Schweden, als Kürassier-Oberst
unter Montecuculi . Im Jahre 1648. nach
dem Frieden von MĂĽnster, kam er nach
Schlesien, wo er obgenannte Helena Sidonia
freite, sich in Schlesien ansässig machte und
mehrere ansehnliche GĂĽter im Lande kaufte.
Ph i l ipp starb als tais. General<Major. —
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon