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Samt Mien-MaĂĽsto 82 Samt Fulien-MaUsee
den Namen Guyard fĂĽhrte und aus
der Provinz Avignon im sĂĽdlichen Franb
reich abstammt. Die Guyard erscheinen
zur Zeit der französischen Könige Lud
wig VI. und Ludwig VII. (1108 und
1137) in hohen Staatsämtern und Wür«
den. Die Familie selbst leitet ihren
Namen, ihr uraltes Wappen und den
altkeltischen Wahlfpruch f^iehe diesen
S. 84 bei der Wappenbefchreibung^ von
den alteren Galliern her. Die ununter-
brochene Stammrbihe der Familie beginnt
im 13. Jahrhunderte mit Guillaume I.
sirs äs Guyard lgeb. zu Orleans),
der mit Ludwig dem Heiligen im Jahre
1270 nach Tunis zog. Von seiner Gema
lin ist uns nur der Taufname Marie
bekannt. Nun ist die Stammreihe fol-
gende: Julien I. deGuyard, vermalt
1321 mit N. N.; — Diaierl. deGuyard,
vctmält1333miteinergebornenNontagne;
— Pierre I., vermalt 1390 mit Mane
de EnM5; — Gabriel. I. deGuyard,
vermalt 1430 mit AlaMe dame de Bep
mon; — Autnine I. de G., vermalt 1436
mit Constance de 5onia; — Pierre II. de
G.. vermalt 1475 mit Narie de Venasqne;
— Pierre III. de G.. vermalt 1499 mit
Conflance de (ßuadagne; — Simon I. de
G., vermalt 1526 mit Anloinelte des
Armand; — Regmer I. de G., vermalt
1346 mit 5irogne de Barbantane; —
Pierre VII. 2ii6 äs Guyard. vermalt
am 22. April 1330 mit Margumte dame
de Bredune; — Pierre de Guyard. er«
scheint der Erste als Seigneur de
Saint Julien et de Beauregard.
Mit seinem Sohne Heinrich Herrn auf
Guyard und von Saint Jul ien
beginnen mehrere Generationen, aus
deren jeder mehrere Sproßen in kaiser«
lichen Kriegsdiensten gestanden und sich
mit den Blutrosen der Tapferkeit, ja des
Heldentodes geschmĂĽckt haben. I . Gene- ration. Der ebenbenaimte 1) Heinrich
Herr aufGuyard und Saint Iul ien
(geb. zu Avignon 18. April 1386, gest.
1642). Mit Diplom vom 20. März
1623 wurde er von Kaiser Ferdi»
nand II. zum Panier und Reichsfrei«
Herrn von Sanct Julian , mit einem
zweiten vom 29. September 1638 von
Kaiser Ferdinand III. zum Reichs«
grasen von und zu Waldsee erhoben;
als Hauptmann ĂĽber 300 Musketiere
wurde er am 8. November 1620 in der
Schlacht am weiĂźen Berge verwundet.
In der Folge wurde Graf Heinrich
Oberst, Hofkriegsrath, Vicepräfident und
Commandant von Wien und am 14. Mai
1630 in den Herrenstand von Nieder»
österreich aufgenommen. Seit 16. Juni
1637 war er mit Sidonia Elisabeth Gräfin
Hardegg zu Gl'atz und im Marchland (geb.
1619, gest. im August 1651) vermalt. Aus
dieser Ehe
stammt
Graf AdamMarimi»
lian f^iehe die II. Generation^. Aus der
ersten Generation ist noch zu erwähnen:
2) Peter von Saint Iu l ien, der als
Volontär im Heere des Kaisers in der
Schlacht am weißen Berge am 8. No«
vember 1620 gefallen ist. — I I . Ge-
neration. 3) Adam Maximilian von
Guyard. Herr vonSaint Julien.
Reichsgraf von und zu Waldsee (geb.
22. April 1639. gest. 1683), k. k. Käm-
merer, geheimer Rath und Obersthof«Fal.
kenmeister in Niederösterreich, zweimal
vermalt: a) am 14. Februar 1667 mit
Fxanziska Aenala geb. Gräsin 5tntielcherg;
b) am 8. Jänner 1671 mit 5uftnna geb.
Gräfin Brandts (geb. 6. März 1647.
gest. 1694). In dieser Generation ist
noch bemerkenswerth: 4) Graf Johann
Leopold, kais. Oberst bei Martigm.KĂĽras-
"leren, welcher als Rittmeister bei Caraffa-
KĂĽrassieren am 12. September 1683 bei
dem Entsatze von Wien unter Karl von '
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon