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Salamon 91 Salamon
rischen Adels (Szegedin 1809.80.). Außer
den vorangeführten sind noch ein paar
Gelegenheitsreden bei festlichen Privat«
anlassen im Drucke erschienen. Den Titel
einer von Gräffer in der „Oesterreich!«
schen National-Encyklopadie" angeführ-
ten Sammlung seiner „Ungarischen Re-
den", welche im Jahre 1805 zu Veszprim
herausgegeben worden fein soll, gelang
mir nicht aufzufinden. Auch soll S. eine
von Stephan Vedres in ungarischer
Sprache herausgegebene Schrift über die
Errichtung eineS Nationalfondes in's
Lateinische überseht und für die Zuhörer
seiner geschichtlichen Vortrage an der
Preßbulger Akademie eine Introäuotio in
kistoriaui geschrieben haben. S. war ein
großer Freund der Wissenschaften und
hatte in der kurzen. ihm gegönnten
Lebensfrist eine Bibliothek von mehreren
tausend Bänden gesammelt, welche als
Erbe dem Orden der frommen Schulen,
dem S. angehörte, zufiel.
d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung uon
Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy
und Ios. Danielik(Pestb1856. Emich.8<>.)
I. Thl. S. 398. — Oesterreichische Na.
tional<Encyklopädie von Gräffer und
Czikann (Wien 1836, 8".) Bd. IV, S. 468.
— Vaterländische Blätter für den öster,
reichischen Kaiserstaat (Wien, 4«.) Jahrg. <8i3,
Bd. I I , S. 425.
Salamon, Michael Freiherr (k. k.
Rittmeister und Ritter des Maria
Theresien»Ordens, geb. zu Alapp in
Ungarn im Jahre 1766, gest. zu Duna
F ö l d v ä r im Tolnaer Comitate am
10. Mai 1840). Entstammt einer ungari-
fchen Adelsfamilie, welche urkundlich
bereits im Jahre 1403 erscheint, in wel«
chern ein Dominik (Domokos) Sa»
lamon und seine Gattin Clara Za«
logi die Stammeltern des heutigen Ge» schlechtes sind. Michael ist der zweit-
älteste Sohn des Alexander S. und
der K a t h a r i n a S z e g e d y ; trat,
18Iahrealt. bei Cavanagh'Küraffieren in
die kaiserliche Armee als Cadet ein, focht
in den Türkenkriegen bereits als Lieute«
nant und in den darauf folgenden fran-
zösischen Feldzügen mit solcher Tapferkeit,
daß ihm in Anerkennung derselben zuletzt
das höchste militärische Ehrenzeichen, der
Maria TherefieN'Ordeu zuerkannt wurde.
So zeichnete er sich im Treffen bei Tem-
pleuve am 13. September 4793 aus, bei
Baudignies am 29. März 1794, wo er mit
einer Schwadron seines Regiments dem
Feinde mehrere Geschütze abnahm, aber
auch verwundet wurde; in den Gefechten
bei GoSliens und Marchiennes am
16. Juni d.I . . in welchen den Franzosen
8 Geschütze weggenommen wurden und
an deren siegreichem Ausgange S. den
vornehmsten Antheil hatte; am glänzend-
sten aber im Treffen bei Renchen am
28. Juli 1796, in welchem er zuerst mit
einer Abtheilung von kaum 100 Mann den
linken Flügel des Feindes, von dem unsere
Abtheilungen bereits geworfen worden,
auf daS Entschiedenste attakirte und zer«
sprengte. Dadurch wurde die Ordnung
und der Rückzug unserer in volle Deroute
gerathenen, von dem General Sztaray
befehligten Truppen ermöglicht, welche
letzteren S. selbst deckte. Bei dieser Ge-
legenheit aber gerieth er in nicht geringe
Gefahr, da er plötzlich vom Feinde um«
rungm war. der nun alle Anstalten traf,
daS Corps des Generals Sztaray
anzugreifen und zu vernichten. Dabei
standen noch unser Geschütz, die Muni-
tion und die ganze Bagage mit auf dem
Spiele. S.. die Gefahr überblickend, be.
schloß, um seine Schwache zu verbergen,
noch eine Attake zu versuchen, formirte
rasch ein Häuflein Reiter auf einem durch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon