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Salghetti-Drioli SaUeri
neugeborne todte Kind in den Handen,
auf der andern Seite die h. Mutter
Gottes, umgeben von Engeln und Heili.
gen, vorstellt, rechts und links zu beiden
Seiten malte er als Symbole der Aus»
dauer und des Sieges, des Guten über
daS Schlechte, die Marter des h. Fran«
ciscus von Assifsi und Georg den Dra«
chentödter. Besonders Ausgezeichnetes
leistete S. auch in der Restauration alter
Gemälde, daher ihm solche, wenn sie be>
sonders werthvoll, selbstauS weiterFerne
zugesendet wurden. Er hatte sich in den
Geist, ja in der Malweise dererstenKünft«
ler jeder Malerschule, namentlich der ita«
lienischen mit allem Gifer und einer Grand«
lichkeit hineinstudirt. welche selbst die Zu»
sammensetzung und Mischung der Farben
in Betracht zog. Von anderen Werken
des Künstlers sino noch bekannt: „<5llra
und dir35ile", nach einem Gedichte
des slaviscken, unlängst verstorbenen Poe»
ten Peter v.Preradoviä Md. XXIII ,
S.263); — „Ver h. Francisrus" für die
Cavelle zu Podprag an der neuen Straße
des Velebit; — eine „H. Philamena" für
die Franziskanerkirche zu St. Anton zu
Schloß Raab; — der „H. IchannNristelli",
Hochaltarbild für die Kirche in Zablac
nächstSebenico; — der „H. Michael" für
die Pfarrkirche zu Nisa, und von seinen
Bildnissen ist am bekanntesten jenes von
Nrban Appendini , welches auch
durch eine in Venedig ausgeführte Litho»
graphie vervielfältigt wurde. Von Salg-
h et ti's Schülern sind anzuführen: AloiS
Andriä lBd. XXII , S. 464) und Ve-
S.
473^.koslav
Karas
Oi^ion^rio bioßi'g.üoo äsAi uouiwi ülnstri
äsiiH D^lm^iK (VisQua 6 2ara, 1836, 8°.)
x. 272. — Nagler (G. K. Dr.), Neues all,
gemeines Künstler»Lerikon (München 1s4l, E.
A. Fleischmann. 8".) Bd. XI I I . S. 209. — vrioli. Vsnui. . . soo. eoc. (^Qäova 4863,
Nonäi, 3e<r 8"., auch Eremplare in kl. Fol.).
— Katalog der Jahres«Ausstellung der k. k.
Akademie der bildenden Künste zu St. Anna
in Wien, 1844, S. 20, Nr. 233 u. 277. —
0 5 8 s ivato ls Oalruato (dalmatinisches
polit. Blatt. Fol.) 1863, Nr. 73. im ^pxsu-
äios: Gedicht deS Barons Ghetaldi auf
das Bild. das Salghet l i in der Franzis-
kanerkirche zu Zara zum Andenken an seine
Gattin gemalt hat.
Slllieri, Anton (k. k. Hoscapell-
meifter, geb. zuLegnano 19. August
1780, gest. zu Wien 7. Mai 1823).
Der Sohn eines wohlhabenden Kauf.
manns in Legnano. einer Festung im
venetianischen Gebiete, erhielt Sa l ie r i ,
der in früher Jugend bin seltenes musi«
kalisches Talent entfaltete, eine sorgfäl-
tige Erziehung. I n seinem 11. Jahre
begann neben dem Unterrichte im La»
teinischen, unter Leitung seines älteren
Bruders Franz, seine systematische Aus«
bildung im Gesänge, Clavier- und Vio«
linspiele, wobei er mit seiner ausgespro«
chenen Begabung der hinter seinem Ta-
lente weit zurückbleibenden Atileitung
seines BruderS vorauseilte, zugleich aber
die Strenge seines Vaters öfter, als es
vielleicht nöthig schien, empfinden mußte.
Im Alter von 16 Jahren verlor S. seine
Eltern, fand aber in dem italienischen
Edelmanne Giovanni Mocenigo einen
wohlwollenden Gönner, der, des Jung»
lingS reiche musikalische Begabung erken«
nend, denselben nach Venedig schickte,
damit er dort unter der Anleitung des
Vice.Capellmeisters der St. Marcuskirche.
Descett i , feine musikalische Ausbildung
fortsetzte. Nach dessen bald erfolgtem
Tode wurde der Tenorist Pietro Pacini,
n. A. Passini, deS jungen S. Lehrer
im Gesänge und im Clavierspiele. Be«
reitS um diese Zeit versuchte sich S. in der
Compofition kleinerer Stücke. Da geschah
eS, daß der k. k. Kammer-Componist
v. Wurzbach. biogr, Lexikon. XXVIII. sGedr. 30. Juli 4874 ) 7
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon