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Sallaba 117 SaĂĽieth
Wi lhelm und mit der Aufgabe, den Prin«
zen in den Kriegswissenschaften auszubilden,
betraut. I n der Folge wurde er Feldmarschall-
Lieutenant und erhielt die geheime Raths-
wĂĽrde. Als Ritter der eisernen Krone 2. Classe
wurde er mit Diplom ääo. i i . März 1848
in den österreichischen Freiherrnstand erhoben.
— 3. Sein Vetter Adolph Ritter von Sal .
laba (geb. zu Wien t2. Februar ts15, gest.
ebenda 1836), Sohn des Sensals Wenzel
Ritter von S. und Besitzer des Gutes ScheibbS,
lebte als Privatmann, beschäftigte sich aber
in seinen MuĂźestunden mit der Poesie und
veröffentlichte seine Gedichte, anfänglich meist
patriotischen Inhalts, in welchen jedoch der
Patriotismus alle Poesie erstickte, in verschie-
denen Zeitschriften und Almanachen. Später
gab er zwei selbstständige Sammlungen her-
aus: „Pelargonien. Lyrische Blätter" (Wien
1853. Wenedikt. KZv.) und „Cyprische Ambra«
trauter" (ebd. 1836. 16°.), erstere gewöhnlicher
lyrischer Abhub; letztere wegen widriger Frivo-
lität im Frühjahre 1836 vom Preßburau in
Wien confiscirt, somit eine bibliographische
Seltenheit, die für das geheime Cabinet eineö
Sammlers der „?,'iki>oi2," vielleicht einigen
Werth hat. —Wappen. Von Blau und Silber
quadrirtcr Schild. 1 und 4: in Blau auf
einem am Fuhrande sich verbreitenden grĂĽnen
Rasen ein silberner, wilder, einwärts gerichte-
ter Ochs; 2 und 3: in Silber erhebt sich
aus dem FnĂźrande, und zwar in 2 im linken,
in 3 im rechten Seitenrande eine aus rothen
Quadersteinen erbaute und von einer gewölb«
ten ThĂĽre durchbrochene Stiege von sechs
Stufen, ĂĽber welche ein brauner Fanghund
mit einem blauen, goldgefaĂźten Halsbande
und rückwärts abhängendem goldenen Ringe
und mit ausgeschlagener rother Zunge hinan»
rennt. Auf dem Schilde ruht die Frei«
herrntrone, auf welcher ein in's Visir gestell-
ter gekrönter Tumierhelm steht, aus dessen
Krone ein schwarzer Adler mit ausgeschlage»
, ner rother Zunge hervorwächst. Die Helm«
decken sind rechts blau. links roth, beider«
stits mit Silber unterlegt. — Auch das Nilter-
stands-Wappen der Sa l laba ist dem frei«
herrlichen ganz gleich, nur fehlt die Freiherrn«
trone.
Noch sei in Kürze einer Tänzerin Iosephint
Sa l laba gedacht, welche in Ferdinand
Rttler von Seyfr ied's „Rückschau in das
Theaterleben WienS seit den letzten fĂĽnfzig
Jahren" (Wien 1864), S. 236, unter den
vorzüglichsten Tänzerinen des Wiener Hof« Opemtheaters angeführt und mit den Wor-
ten: „weibliche Anmuth mit männlicher Kraft
gepaart", charakterisirt erscheint.
Sallieth, Mathias de (Kupfer,
siecher, geb. zu Pr ag im Jahre 4749,
gest. zu Rotterdam im Jahre 179t).
Wer die Eltern deS KĂĽnstlers gewesen,
die allem Anscheine nach Belgier oder
Franzosen waren und wie sie nach Prag
gekommen, ist nicht bekannt. S. begab
sich von Prag, wo er seine erste AuSbil«
dĂĽng erlangt, nach Wien und wurde ein
SchĂĽler des berĂĽhmten Kupferstechers
I . E. Mansfeld > M X.VI, S. 393j.
Nachdem er unter dessen Anleitung einige
Zeit gearbeitet, reiste er nach PariS, um
dort die Ausbildung in seiner Kunst zu
vollenden. In Paris arbeitete er bei
I . PH. de Bas mehrere Jahre und voll«
endete in dessen Atelier mehrere geschätzte
Blätter. Da S. namentlich in der AuS«
arbeitung der Lichttheile eine besondere
Geschicklichkeit» besaß, überließ ihm sein
Meister le B as gern dieselben. Im Jahre
1778 begab sich S. nach Holland und
ließ sich anfänglich zu Schonderloo, einer
Ortschaft zwischenDelfshaven und Rotier«
dam, später aber bleibend in letzterer
Stadt nieder. Von seinen Blättern, vor-
nehmlich Marinen und einige Bildnisse,
sind bekannt: eine Folge von vier Mo>
rinen nach W. van deVelde mit den
Aufschriften: „ ^ Oaim",- — ^
(jedeS in kl. Qu. Fol.), im Auf«
trage einer englischen Kunsthandlung' —
^^H Fssüs ann HaTNNFs", nach H. K o»
bell (Qu. Fol.); — ^ a Fssüs a ^
Kais-ws", nach Ebendemselben, Gegen»
stück zu dem vorigen; — eine Marine
nach A. Storck (kl. Qu. Fol.); — eine
Marine nach I . van Ca pelle (kl. Qu.
Fol.); — „ Brasse Seeschlacht zwischen der eng-,
lischen nnd halländizäM Flatte bei Nllchester",
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon