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Salm 134 Salm
desselben ernannt, in welcher Eigenschaft
er zur Stunde noch thätig ist. Ueberdieß
wurde Altgraf Hugo im März 186! durch
die mährischen Fideicommißbesitzer in den
Brünner Landtag gewählt, welche Wahl sich
auch fĂĽr den Landtag 1867 wiederholte, in
dessen kurzer Session er als Landeshaupt'
mann fungirte. Altgraf Hugo gehört zur
conservativen Adelspartei, er ist seit 1827
Kämmerer, seit 1852 geheimer Rath und Rit-
ter des goldenen VlieĂźes. Der Altgraf, durch
und durch Hochtory, bietet in seiner äußeren
Erscheinung etwas militärisches, jedoch ist er
in Wirklichkeit ein feiner Cavalier. von ein<
nehmender Weise, der, an seiner Politik fest>
haltend, jedem Andern seinen politischen
Glauben läßt. In der Partei, Zu der er
gehört, glänzt' er dutch seltene Bildung, tüch»
tige Kenntnisse und staatsmännische Klugheit.
Altgraf Hugo, gegenwärtig Chef der Linie
Salm »Reif ferscheid'Krautheim, vor»
mals Nieder« oder Alt-Salm in den Aroen-
nen, hat seinen Wohnsitz abwechselnd in Wien
und zu Raitz bei Brunn in Mähren. (3r ist
seit 6. September 1830 mit Qopoldine Poly»
rena Christiane Prinzessin ZalM'Veisserscheid-
Arautheim vermalt. Die Kinder und Enkel
aus dieser Ehe sind aus der Stammtafel
ersichtlich. Hahn (Sigmuno), Reichsrathe,
Almanach fĂĽr die Session 1873/74 (Prag
1874, H. Carl I . Satow. 8<>.) S. 88. —
Verhandlungen des österreichischen ver<
stärkten Reichsrathes 1860. Nach den steno-
graphischen Berichten (Wien 1860, Manz,
so.) S. 391 u. 411. — Porträt. Gestochen
von August Hüssener (Berlin. Reimer, 8°.).)
— l2. Johanna Fürstin SalM'Reiffer«
scheid (geb. 18. März 1780, gest. um das
Jahr 1857), eine geborne Gräfin Pachta,
seit 16. März 1801 mit Franz vincenz Alt.
grasen 3alM'Rttfferscheid-Hainspach vermalt und
seit 11. Juli 1842 Witwe. Die FĂĽrstin war
Sternkreuz»Drdens. und Palastdame der Kai<
ferin von Oesterreich. Hormayr's „Archiv
fĂĽr Geschichte" 1824, S. 378, gedenkt ihrer
als einer geschickten KĂĽnstlerin, die nament-
lich im Landschaftsfache Vortreffliches leistete.
Im Jahre 1826 waren auf der Prager Aus«
stellu»g von ihrer Hand „Landschaftsstücke",
von der Kritik als voll Zartheit und sinnig in
der Anordnung der Farben bezeichnet, und
im Jahre 1827 ebenda von ihrer Hand Copien
nach Oftade und Catel zu sehen, welche
den Originalen in Nichts nachstanden. Ein
paar Jahre später brachte sie schöne Still leben nach Drechslerund zwei Landschaften
nach Ruisdael, von denen insbesondere die
letzteren ungemein gefielen. Nach Patuzzi'K
„Geschichte Oesterreichs", Bd. I I , S. 342.
wäre sie auch Blumenmalerin gewesen. —
13. Jul ius (I.) Graf Salm'Neuburg
(geb. 11. November 1331, gest. 2. Juli 1595),
ein Sohn des Grafen Nikolaus (III.) ss. d.
S. 138, Nr. 19), des Stifters der Linie
S a l M'N euburg, aus dessen Ehe mit Amalie
Gräsin von Eberstein. Graf Ju l ius ist ein
Enkel des groĂźen Niklas (II.) Grafen Salm
l^S. 133, Nr. 18), Vertheidigers von Wien
gegen So l iman und seine Horden im Jahre
1523. Auch Graf Ju l i us stand in kaiser-
lichen Kriegsdiensten, war unter den Kai-
sern Max imi l ian I I . und Rudolph I I .
geheimer und Reichshofrath und hat im Jahre
1573 die Landmannschaft im Königreiche
Böhmen erworben. Aus seiner ersten Ehe
mit Elisabeth Gräsin Harrach hatte Graf Iu<
l ius mehrere Söhne hinterlassen, von denen
der jĂĽngste, Weickaro, vermalt mit Si-
don ie Freiin von Min ckwitz, den Stamm
der Grafen Salm-Neuburg fortpflanzte,
welcher mit dem Grafen Kar l Vincenz
(gest. 3. Februar 1784) im Mannsstamme
erlosch, worauf die Majoratsherrschaften die-
ser Linie auf den Grafen, seit 9. November
1790 FĂĽrsten Karl Joseph aus der Linie
Salm«Reifferscheid übergingen. Auf den
Grafen Ju l ius wurde eine Medaille geprägt,
deren Verfertiget Antonio Abondio, der
berĂĽhmte Former und GieĂźer der Kaiser
Max imi l ian I I . und Rudolph I I . ist.
Die Medai l le zeigt auf dem Avers das
Brustbild des Grafen mit der Umschrift:
3nUu3 ooiQSZ a sülinis 26ta(tis) «uas 36.
Auf dem Revers eine Sphynr mit der
Umschrift: ^.nia st tws. ^. ^. (Antonio
^donäio). Die Veranlassung, zu welcher
die Medaille geprägt worden, ist unbe»
kannt. Mil tner (Heinrich Otokar), Beschrei-
bung der bisher bekannten böhmischen Pri-
oatmĂĽnzen' und Medaillen. Herausgegeben
von dem Vereine fĂĽr Numismatik zu Prag
(Prag 1862, 40.) S. 487, Abbildung auf
Tafel XI.III, Nr. 374.) — 14. Julius (II.)
Graf Salm'Neuburg (geb. 1600, gest.
1635), ein Sohn des Altgrafen Weitard.
Graf Julius, kais. Rath und Kämmerer,
des Olmützer Bischofs Cardinals Dietrich»
stein Kämmerer. Rath und oberster Jäger-
meister, wurde im Jahre 1635 t. Oberstland»
richter von Mähren, von Kaiser Fer 0 inandII.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon