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Salm 137 Salm
Mähren. wo wegen Raummangel blos der
Deckel des Monumentes in die Capelle des
von dem Architekten Beduzzi im Jahre l 750
erbauten Schlosses, die Tumda aber auf einer
Pappelinsel des sogenannten Mühlteiches im
Parke aufgestellt wurde. Später, im Jahre
4820, wurde letztere am Schüttkasten (Ge«
treidespeicher) zwischen ökonomischen Gera
then... verwahrt. Dieß veranlaßte im Jahre
1863 die k. k. Central-Commission zur Erfov
schung und Erhaltung der Baudenkmale das
Mausoleum von Raitz nach Wien bringen zu
lassen, um es in einer dortigen Kirche au
zustellen. Nik las Graf Sa lm mit seiner
Gemalin, einer gebornen Gräfin Rogendorf,
ist der Stammvater der Linie Sa lm »Neu
bürg. Von Salm's Kindern war ein Sohn
Wolfgang Bischof von Passau ^Nr. 23)
und starb im Jahre 1335, der ältere. Niö
las (III.) ^Nr. 19) (gest <550). pflanzte die
Linie fort. welche im Jahre 1784 mit Grafen
Kar l Vincenz im Mannsstamme und mit
Mar ieAnton ie verm alten Graf Wolfgang
Czernin im Jahre is43 in der weiblichen
Nachfolge erlosch. — Salm's Mausoleum.
Dasselbe besteht auS einer in Form eines
länglichen Vierecks gehaltenen Tumba mit
einem Deckelaufsatz aus gelblichweißem Mar-
mor. Die äußere Länge des Denkmals beträgt
an zwei Klafter. Auf dem Dackel ist haute,
relief der Held in knieender Stellung ange»
bracht. Lebensgroß, in voller Rüstung, mit
dem Helm am Haupte und der Lanze hinter
sich, blickt er auf das vor ihm stehende
Cruci-
fix. Am Fuße des letzteren ruht derSal m'sche
Wappenschild: die beiden mit den Rücken
gegeneinander gekehrten Salme. Der Grund
ist mit Kreuzchen besäet, vom offenen Helm
herabwallend, die weiß und rothe Wappen,
decke, oben der Fürstenhut, die uralte dyna»
stische Herkunft anzudeuten. Als Helmzier
wieder die beiden Salme. Oben gegen daS
Crucifix sieht man einen flatternden Zettel
mit der Devise des Helden.- ^idi sie Floria.
Die weitere Inschrift lautet: Ois. 2lau. 8.
lQeoini>8.r2.I)iIi8 ksron, Moolans oomeZ a.
salm.. v iv i l'eräiukQäi Nom. HuuF. ao
Nooiu. LsKis. ^roliiä. ^ustrias, 2d aroa-
2i5 eon5ilii3. Oubioular. st 8ui>rsiiiug I>ro-
tsrras ^.ustrias OaMausus.
v. k'riclsrious Nom. Imperator, v u i
ä. v. Nla.ximilian. Korn. Imp. ?ül-
kx Ca.roiu.5 V. L,c»N. Imp^r^t. et
ltoiu. Oasstlr
,r«ruiu potirsQtllr oorum . tortew.
vu i 2IVXXIX Loi^inauo lurcüruui t?.
lHnuo Visunüin odssLHllw. ü,trocitsr op^u»
Fu2>utV, 6.UM ciinitis m0yüibu5 inviotum,
ßensroLi 2nim.1 ro'dui') xro inuro ^OLtinui
nimis oVponit, 52x0
ilus Hoeopir. Divus
p2tsr virtutis rsrumgus
srzo, tloo si lnonuiQtzlitu.m, üeri ou,r2>vit.
0diit IV. äis msusis ^l^'i 2Q. Dui. <sv5u
82ivlltori5 ^lDXXX. Virwtoui xoLtori imi-
tautor. An den vier Seitenwänden befinden
sich zwölf Basreliefs mit S.'s vorzüglichsten
Kriegsthaten, und zwar: Schlacht bei Creazzo
(7. October 1518); Schlacht bei Tokai
(21. August l 527); Schlacht bei Pavia (25 Fe-
bruar 1325); Entsatz von Eclau (December
1527); Belagerung Wiens (1529); Schlackt
bei Bicocca (22. April !322); Eroberung
Friauls (1509); Verona's heldenmüthige Ver«
theidigung durch Salm. Freundsberg
und Colonna (1313); Schlacht bei Szinye
(i5. März 1523); Schlacht bei Murten
22. Juni 147?) und Einnahme von Tokai.
Die Zwischenräume dieser historischen Ta-
bleaus füllen zehn Medaillons mit den Brust»
bildern der Fürsten, unter denen <?alm ge-
dient: Friedrich IV.. Mar I . „Vhi l ipp,
Karl V., Ferdinand I., Sigmund von
Tiro l, - Ferdinand der Katholische, mit
jenen seiner berühmtesten Kampfgenossen
Freundsberg, Bourbon uno seinem
eigenen. Fürst Hugo ließ im Jahre 185?
durch den herrschaftlichen Modelleur und aka<
demischen Maler Friedrich Hawranek aus
Prag sämmtliche Basreliefs in Gyps ab.
klatschen und dieselben in ftin Palais nach
Wien schaffen. — Salm's Rüstung. Die
Rüstung, welche Niklas Graf Salm wah,
rend Wiens Belagerung durch die Türken
1529 getragen, befindet sich als Geschenk deS
Altgrafen Hugo Franz im Franzens'Museum
zu Brunn. (Im Wiener Zeughause oder
Arsenal wäre der passendere Platz für dieses
Schaustück.) ^Taschenbuch für oaterlan«
dische Geschichte, herausg. von Hormayr
und Mednyänszky (Wien, 12".) 1823.
S. 52: „Graf Niklas Salm". — (H or<
mayr's) Archiv für Geschichte. Statistik,
Literatur und Kunst (Wien. 4<>.) Jahrg. 1315,
Nr. 126—120; 1821. S. 134: über ein ihm
gewidmetes Stück; 1825. Nr. 152 u. t53:
„Graf Niklas Salm, der Retter Wiens wider
den greßen Suleyman". — Oesterrei»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon