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Salm 140 Salm
Die Periode von Salm's erzbischöflicher
Regierung war in Folge der Kriegswirren
aller Entwickelung des kirchlichen Lebens un«
günstig. In seine Zeit fällt die Loslösung
des Egerlandes von der Regensburger Diö.
cese (2. November iso?). Die Versuche, di
stramme Iosephinische Kirchenordnung zu
lockern, begannen bereits, und an den Be«
strebungen, die Kirche uon der stattlichen
Aufsicht zu befreien, nahm S., so weit eö di<
Verhältnisse irgendwie ermöglichten, Antheil,
Im Uebrigen sah er auf strenge Kirchenzucht,
unternahm fleiĂźige Visitationen, drang au
standeswĂĽrdiges Leben, wirkte viel Gutes in
den traurigen Bedrängnissen der Kriegsjahre,
beschäftigte die erwerblosen Arbeiter, hal!
verschämten Armen in freigebigster Weise
und erwarb sich den Ruf eines milden und
wohlthätigen Kirchenfürstcn. So lange S
lebte, behielt er die Iurisoiction ĂĽber Schwaz,
welche nach seinem Tode dem Bischöfe von
Leitmeritz zufiel. Am 8. December 1804 ver>
kündete S. im Prager Dome die Proclama»
iion des Kaisers Franz zum ersten Kai<
fer von Oesterreich. Der Erzbischof starb
nach längerem Leiden im Alter von 65 Iah
ren. Als seine Leiche durch die erzbischöfliche
Stadt Rozmital. wo der Verblichene gerne
zu weilen pflegte, gefĂĽhrt wurde, wollte die
Bevölkerung., welche den Abgeschiedenen in
ihrer Mitte behalten wollte, die AbfĂĽhrung
der Leiche verhindern und fĂĽgte sich erst der
bewaffneten Macht, welche zum Einschreiten
herbeigerufen worden war. Die erzbischöflichen
GĂĽter hatte FĂĽrst S. wesentlich verbessert und
dazu die ansehnliche Summe von 200.000 fl.
verwendet. Fürst Wi lhelm ist ein Urgroß»
oheim des Prinzen Fel i r S a l m . S a l m
ss. d. Nr. 6). des Leidensgenossen des un»
glĂĽcklichen Erzherzogs Ferdinand Mar .
Kaisers uon Mexiko. H'rind (Anton). Die
Geschichte der Bischöfe und Erzbischöfe von
Prag (Prag 1873, I . C. Calve. 80.) S. 270
bis 278. — (Pappe) Hamburger Lesefrüchte
(80.) l82l. Bd. IV, S. 495 (berichtet ein
nicht uninteressantes Erlebmß Salm's).) —
23. Wolfgang Graf S a l m . Neu bĂĽrg
(gest. 6. December 1553) ist der jĂĽngstgeborne
Sohn des berĂĽhmten Vertheidigers von Wien
gegen die TĂĽrken, des Grafen Nik las (II.)
Sa lm ll. d. S. 135. Rr. 4s) aus seiner
Che mit Elisabeth Gräfin Rogendorf.
Graf Wolf gang ergriff die priesterliche
Laufbahn und wurde nach dem Ableben des
Passauer Bischofs Herzogs Ernst von Bayern im Jahre 4540 dessen Nachfolger auf dem
bischöflichen Sitze, den er durch 15 Jahre,
bis 4555, einnahm. ^M,?lus ^Hla^l^, Npi.
esäion 'W. oomitis 2 8a,Iln st Nenoule
»6. Osnuiu. soolssiks ?a.taviVNLi8 spiLoopi
sto. (VwäodovkS l556, 40.).)
l l l . Wappen der Altgrasen und FĂĽrsten Salm-
Neifferscheid. Quadrirter Schild mit Herz,
schild. 1: Senkrecht getheilt, rechts in Silber
zwei aufrecht nebeneinander, mit den Köpfen
und Schwänzen auswärts gekrümmte rothe
Salme (weaen Nieder-Salm); links auch in
Silber ein kleiner rother Schild und oberhalb
desselben ein blauer Turnierkragen von fĂĽnf
Lätzen (wegen Reifferscheid); 2: im rothen,
mit silbernen Schindeln bestreuten Felde ein
silberner Löwe mit Doppelschweif (wegen
Bedbur); 3: in Gold vier rothe Querbalken
und vor denselben ein linksgekehrter silberner
Löwe (wegen Alfter); 4: in Gold ein silder»
ner Löwe mit ausgeschlagener rother Zunge
(wegen Hackenbroich). Herzschild. In Sil»
ber drei rothe Rauten, zwei ĂĽber einer (we>
aen Dyct). Devise: Husin, odumdro äs>
lsnäo. Legende: Oontrs, torrylitsm..
Salm-Neifferscheid-Krautheim, Hugo
Franz Altgraf (Naturforscher, geb.
zu Wien 1. April 1776. gest. ebenda
am 27., u. A. am 31. März 1836). Ein
Sohn des Altgrafen Karl Joseph,
aus deffen erster Ehe mit Paul ine
FĂĽrstin Auersperg. Die Kaiserin
MariaTheresia hatte persönlich bei
hm Pathenstelle vortreten. In den Gym>
nasial» und philosophischen Gegenständen
durch Privatunterricht ausgebildet, be«
gann er dann in Wien an der Hochschule
das Studium der Rechte, betrieb aber
nebenbei mit großer Vorliebe das Stu«
dium der Chemie, deS Berg« und Hütten»
wesens und verwandter gemeinnĂĽtziger
Kenntnisse, welches ihm in der Folge sehr
zu Statten kam und ihn in die Lage
zetzte, bei verschiedenen Unternehmungen
selbstthätig einzugreifen und sich nicht
:rst auf den guten Willen Dritter ver>
äffen und von deren Ueberlegenheit in
liner oder der andern Sache rücksichts»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon