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Salm 148 Salmen
stärkungen und mit solchem Erfolge an,
daß das Regiment bereits zu weichen
begann. I n diesem verhüngnißvollen
Augenblicke stürzt S. in die Mitte deS»
selben, ruft den Soldaten Muth zu,
ordnet die zurückgedrängte Linie und
rückt zu neuem Angriffe vor. Wahrend
des Gefechtes dreimal verwundet, achtet
er dessen nicht, sondern fortwährend an
der Spitze des Regiments persönlich am
Kampfe theilnehmend, wirkt er ermuthi«
gend durch sein Beispiel. Schon haben
seine Leute drei Geschütze erobert, aber
der Feind hält noch immer Stand, S.
wird nun zum vierten Male verwundet,
verliert sogar das Pferd unterm Leibe,
beharrt aber noch todesmuthig im Kampfe,
bis sein siegreich vordringendes Regimeni
den Feind ganz zurückwirft, er selbst aber
vom Blutverluste ohnmächtig zusammen«
bricht und vom Kampfplätze getragen
werden muß. Noch war S. nicht voll«
ständig von seinen Wunden hergestellt,
als er nichtsdestoweniger an den weiteren
Kämpfen, überall durch seine Tapferkeit
sich auszeichnend, theilnahm. I n der
dritten, zu Prag abgehaltenen Promotion
am 4. December 1758 wurde S. mit
dem Ritterkreuze des Maria Theresien«
Ordens ausgezeichnet. Im Feldzuge des
Jahres 1738 besetzte Sa lm Teschen
und deckte mit zwei Grenadier.Com»
pagnien die Brücke bei Ober«Raden.
Nach dem Falle, der Veste Sonnenftein
fiel auf S. die Wahl zur Ueberbringung
der daselbst erbeuteten zehn Fahnen nach
Wien. Im Feldzuge des folgenden Jahres
commandirte S. bei Aisch die Avantgarde,
hatte aber das Unglück, vom Pferde zu
stürzen und gefangen zu werden. Nach
Beendigung des Krieges wurde S. Gene«
ral.Major und im Jahre 1772 Feldmar-
schall'Lieutenant. Bald darauf wurde er
zum Gouverneur von Antwerpen ernannt. starb aber schon kurze Zeit darnach im
Alter von erst 4t Jahren. Die Kaiserin
Mar ia Theresia hatte den Fürsten
mit dem Orden deS goldenen Vließes
geschmückt. Mit seinem älteren Bruder
Ludwig Otto Karl hatte er am 11.Juni
1771 einen Vergleich geschloffen, in Folge
dessen ihm jener den Besitz des Herzog«
thums Hoogstraaten, nach welchem diese
Linie der Wild. und Rheingrafen Sa lm
den Namen führte, abgetreten hat. S.
war (feit 16. März 1737) mit Mar io .
Luise Eleonore Prinzessin von Hes«
sen-Rheinfels (gest. im Jahre 1800)
vermalt, aus welcher Ehe sieben Kinder
entstammen, von denen der älteste Sohn,
welcher diese Linie auch fortpflanzte.
Fürst Constantin Alexander Joseph,
als General.Major i^n preußischen Dien«
sten stand.
Hirtenfeld (I .) , Der Militär-Maria There-
sien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857,
Staatsdruckerei, kl. 40.) S. 63 u. 4728.
Salmen, Franz Joseph Freiherr von
(Staatsmann, geb. in Siebenbürgen
9. Jänner 1801). Aus einer alten sieben»
bürgischen Sachsenfamilie, über welche
die Quellen nähere Nachricht geben. Nach
in seiner Heimat beendeten philosophi-
schen und rechtSwiffenschaftlichen Studien
trat er im Jahre 1820 bei der damali«
gm fiebenbürgischen Gerichtstafel in den
Staatsdienst und kam im Jahre 1823
zum siebenbürgischen Gubernium, von
welchem er nach fast zehnjähriger Dienst-
zeit im Jahre 1832 zur fiebenbürgischen
Hofkanzlei in Wien berufen wurde, an
welcher im folgenden Jahre seine Ernen>
nung zum kön. Gubemial'Concipisten
und im Jahre 1836 zum kön. Gubernial.
Secretär erfolgte. Im Jahre 1841 mit
einem außerordentlichen Gehalte bethei»
ligt, wurde er zugleich dem damaligen
Lcindtags'Commiffar Baron Io f ika zur
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. XXVII I . sNedr. 26. August 1874.) 10
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon