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S«!»mon Salomon
mit dem einen oder anderen Gelehrten
zu knüpfen, wie sie einander bisher blos
aus „ihrenWerken" gekannt hatten. Erst
im Jahre 4848. und zwar durch eine
unliebsame Veranlassung von außen sich
gedrungen fühlend, zog der bescheidene,
anspruchslose Mann sein 30 Jahre lang
verschwiegenes, unbenutztes Diplom der
vhilosophischen Doctorwürde an den
Tag' in kurzer Zeit darnach wurde er
seiner vielen Verdienste um die Wissen»
schaft wegen zum wirklichen Mitgliede
des Döctorencollegiums der k. k. Wiener
Universität ernannt, die kais. Akademie
der Wissenschaften sandte am 26. Juni
1848 ihm ihre Ernennung zum corre«
spondirenden Mitgliede derselben zu; daS
k. k. Ministerium für Cultus und Unter-
richt ernannte ihn zum Mitgliede der
Prüfungs-Commisfion über Lehramts»
candidaten für Ober»Realschulen. Das
Uebermaß von Kraftaufwand, die unun-
terbrochene Anstrengung, die seine in
Arbeit und Mühe vorgerückten Jahre
im Ganzen zu überwinden hatten, der
Schmerz über durch den Tod entrissene
Familienglieder, dieß Alles und andere
Widerwärtigkeiten waren Umstände, die
sein gewaltiger Geist wohl noch Jahre
hindurch ohne merklichen Einfluß auf sein
körperliches Wohlbefinden überwältigte,
allein in ihnen mag der Grund zu suchen
sein. der bis jetzt in Schlummer gelegene
Krankheitskcime endlick zum Ausbruche
brachte. Im April 1836 siel S. in ein
Unwohlsein, dessen Symptome alsogleich
die größte Besorgniß erregen mußten, am
2. Juli um die zehnte Morgenstunde war
er eine Leiche. Ueber seinen Charakter
als Mensch, als Patriot. alS Gatte und
Vater herrscht nur eine Stimme der
Achtung und uneingeschränkter Ver»
ehrung. S. hatte frühe geheirathet' von
acht Kindern überlebten ihn vier, drei Töchter und ein Sohn Joseph, der im
Staatsdienste ist.
Grunert (Ioh. Aug.). Archiv für Mathematik
und Physik. XXVII. Bd.: Nekrolog von
Professor Rogner in Gratz fauch abgedruckt
in der Gratzer Zeitung 1856. Nr. 289 u. 290.
im Feuilletons. — Almanach der kaiser»
lichen Akademie der Wissenschaften (Wien.
80.) VIII . Jahrg. (4858). S. 129. — Oester.
reich ischeNational'Encyklopädievon
Gräffer und Czikann (Wien 1836, 8°.)
Bd.IV, S. 47t. — Poggenoorff(I . C.).
Biographisch<literarisches Handwörterbuch zur
Geschichte der eracten Wissenschaften (Leipzig
1839. I . Ambr. Barth, gr. 80.) Bd. I I ,
Sp. 742. — Feierstunden. Herausg. von
Ebers berg (Wien, 8») 1833. S. 1137.
Noch sind zwei Maler und einKupferfteche r
des Namens Salomon erwähnenswerth:
1. Von einem Joseph Salomon waren
in der Iahres-Ausstellung 1844 in der l>. k.
Akademie der bildenden Künste zu St. Anna
in Wien zu sehen eine „Heilige Familie" und
„Mädchen im Walde, die Füße badend".
^Katalogder Iahres'Ausstellung in der k. k.
Akademie der bildenden Künste bei St. Anna,
1844, S. 26, Nr. 362 u. 363.) — 2. Der
zweite Maler, A. Salomon, ist ein Aqua»
rellist, der in den Jahren 1835 und 1858 in
Prag. im Jahre 1859 aber bereits in Wien
arbeitete, über den aber seither keine Nach»
richten vorliegen, und von dem auch keine
Arbeiten mehr ausgestellt waren. Er hat in
den Monats'Äusstellungen des österreichischen
Kunstuereins ausgestellt, und zwar im Jahre
1855. Mai: „Remontentransport", Aquarell
(25 fl.); — „Auf Vorposten", Aqu. (20 fi.);
— „Ungarische Göpelmühle", Aqu. (30 fl.);
— im Jahre 1858, December: „Pferde in
Bereitschaft, vor einem walachischen Wirths-
hause". Aqu. (45 ft.); — im Jahre 185s
Jänner: „Almosen beim Kirchengange". Aqu.
(60 fl.); — März: „Walachische Post vor
dem Wirthshause". Aqu. (45 fi.). ^Ver.
zeich nisse der Monats-Ausstellungen deS
österreichischen Kunstvereins. 1855, Mai Nr. 68.
71. 72; 1858. December Nr. 111; 1859.
Jänner Nr. 98; März Nr. 84.) — 3. Der
Kupferstecher Salomon, dessen Taufname
nicht bekannt ist. lebte und arbeitete in den
Vierziger.Iahren zu Prag. wo er sich durch
mehrere Blätter bekannt gemacht hat. Darun.
ter sind anzuführen eine bei P. Bohman n's
Erben 1842 erschienene BHel Raphael'ö
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon