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176 Samuel
gewonnene dramatische Fertigkeit und
Ausbildung zuletzt auf der nationalen
BĂĽhne seines engeren Vaterlandes zu
verwerthen. Von Innsbruck begab sich
8. auf die BĂĽhnen in OlmĂĽtz. Pesth.
Berlin und Königsberg, wo ihm Gele«
genheit geboten ward, an der Seite von
KĂĽnstlern wie Dawison >^s. d. Bd. III,
S. 180^ , Devrient, Hendrichs,
Fanni Ianauschek ^Bd. X, S. 63)
u. A. aufzutreten. Nach fünfjähriger
KĂĽnstlerfahrt auf deutschen BĂĽhnen
kehrte er im Jahre 1839 nach Prag zum
öechischen Theater zurück und trat nun
als Karl Moor in Schiller's „Rau-
bern" mit so gĂĽnstigem Erfolge auf,
daß er sofort im Fache jugendlicher Lieb«
Haber und Helden fĂĽr die oechische BĂĽhne
engagirt wurde, auf welcher er zu den
beliebtesten Mitgliedern derselben zählt.
Zugleich versuchte er
sich
als Schriftsteller
in seinem Fache und erntete mit einigen
Lustspielen und Färsen sehr ermunternden
Erfolg, so mit 5_Vo«6/i<27-on", 1865;
— „F^asz'nse z? ^. ^)os^c>He", d. i.
Der Narr im ersten Stock, 1866; —
„<7ä Nläm FTA'sm") d. j . Ich hahe Em«
pfang, 1867; — „6z?a?i)?'an6HH Foni",
d. i. Die Sanct Iohannes-Wallfahrt,
1868 — und „6. e?67-e.'S)26o") d. i. Der
sechste Juli, 1869. welche sämmtlich, mit
Ausnahme des letzten, dem politischer
Tendenz wegen die Polizei die AuffĂĽh.
rung versagte, mit Beifall gegeben wur«
den. — Seine Gemalin Julie, geborne
Knor sgeb. zu Vrezow in Mähren im
Jahre 1847), widmete sich, nach einer
sorgfältigen, im Elternhause erhaltenen
Erziehung, dem Gesänge und erhielt mit
nächstem Hinblicke auf die Bühne ihre
künstlerische Ausbildung von Franz P i«
voda M . XXII, S. 377^ in Prag.
Dort trat sie im Lechischen Theater und
dann in Olmütz als Margarethe in „Faust", Eleonore im „Troubadour",
Lidunka im „Freischütz" und Valen.
tine in den „Hugenotten" mit großem
Erfolge auf. Eine Krankheit jedoch
raubte ihr die Stimme und nöthigte sie,
der Oper zu entsagen und dem Schau«
spiele sich zuzuwenden, in welchem sie
auf dem öechischen Theater im Fache der
Anstandsdamen angestellt ist. Im Jahre
1867 verheirathete sie sich
mit Ferdinand
Franz 8 amberk.
8I0VQ1I5 nauonF-. Kyäaktor Dr. Pikut.
I.2Ă„. NikFer, d. i. Conversations-Lerikon.
Redigirt vou Dr. Franz Ladislaus Rieger
(Prag 1859, I. I. Kober, Lex. 8<>.) Bd. IX,
S. 20, Nr. l.
Samuel, Alois (gelehrter Theolog,
geb. zu Gödöl lö im Pesther Comitate
Ungarns 1. Mai 1804). Nach beendig,
ten Vorbereitungsstudien begann er das
Studium der Theologie und erlangte am
19. December 1829 zu Gran die Prie.
sterweihe. Nun trat er in die Seelsorge
und war in dieser zuerst in Komorn
und dann an anderen Orten thätig,
worauf er seine Bestimmung nach Pesth
in die innere Stadt erhielt. Im März
1835 wurde er Pfarrer zu St. Rochus,
im September 1840 in der Josephs»
Vorstadt und 1843 stellvertretender
Dechant des Pesth.Ofener Bezirkes. Im
Jahre 1846 zum Stadtpfarrer von Pesth
ernannt, wurde er zugleich Titularpropst
zur h. Jungfrau von Majki und Vice-
dechant. Die Nachwehen der 1848er
Revolution veranlaĂźten ihn, im Jahre
1849 die Dechantstelle und im Jahre
1830 das Stadtpfarramt niederzulegen
und sich mit seinem Propsttitel ganz in
die Einsamkeit zurĂĽckzuziehen. S. war
ein ausgezeichneter Homilet und einige
seiner Kanzelvorträge in ungarischer
Sprache, welche er in Pesth und Wien
in den Jahren 1843 und 1845 gehalten,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon