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Sander
war. Mit seiner ersten Arbeit trat er im
Jahre 1783 vor die Oeffentlichkeit; sie
führt oen Titel: „
und erschien zu Breslau in Folio; —
derselben folgten! „SeHZ l^lanierZllnllten",
1. und 2. Theil (Breslau und Leipzig
1783 und 1787, Qu. Fol.); — „Ms
' Geblt des Herrn", nachKlopstock, nebst
einigen Liedern moralischen Inhalts
^ 1786); — „Sechs leichte Olaoier-
", 1. und 2. Theil (ebd. 1787); —
„Sonate fiir Olauier mit Begleitung einer alüi-
gllten Villline" sebd. ^789, gr. 4^.); —
„Kvrp nnil gründliche Nnuieisung znr Finger-
zetznng tiir Glauirrspieler mit Giempeln" (ebd.
1791); — „Sechs Clauielöllnaten mit Neglei>
tung einer Violine" (Breslau 1790); —
(ebd.
4793). Auch in größeren Compositionen
hat sich Sander versucht; so kam z. B.
von ihm die Oper: „Von Siluia nun An-
Zlllull" im Jahre 1797 im herzoglichen
Theater zu Oels zur AuffĂĽhrung; ferner
schrieb er für die Bühne: „Ner Griumph
der Eintracht" und „Nie Regatta ^Venedig",
von welcher letzteren Komposition ein
Clavierauszug vorhanden sein soll. Der
alte Gerber fallt ĂĽber ihn das naive
Urtheil: „Seine Sonaten sind von guter
Erfindung, in den Concerten hingegen
ist des Polterns kein Ende". So steht
denn die Wagner'sche Richtung nicht,
wie es den Anschein hatte, ganz unver»
mittelt da. I n allen Quellen erscheint
Sandermit den Namenschiffern» F. S.,
bei Schlade ba ch-B ernsdorff jedoch
mit I. S.
Gerber (Ernst Ludwig), Historisch.biographi,
sches Lexikon der TonkĂĽnstler (Leipzig l?92,
I. G. I. Breiikopf, gr.8<>.) Bd. I I , Sp. 379.
— Derselbe, Neues historisch'biographi.
sches Lwikon der TonkĂĽnstler (Leipzig tsl3,
A. Kühnel. gr. s») Bd. IV, Sp. 45. — Sandhaas
Dlabacz (Gottfr. 3oh.), Allgemeines histo-
risches Künstler«Lerikon für Böhmen und zum
Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag
581S, Gottl.Haase, 40.) Bd. I I I , Sp. t9.
— Gaßnrr(F. S. Or.), Universal'Lexikon
der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem
Bande (Stuttgart l849. Frz. Köhler, gr. 8".)
S. 744. — Neues Univ ersal'Lerikon
der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius
Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bern s-
dorf (Dresdenl857. Schäfer,'gr.5«.) Bd. HI,
S. 426.
SllNdhlllls, Georg (Rechts gelehr.
t e r und Geschichtsforscher, geb. zu
Darmstadt 14. September 1823. gest.
zu Grah 2. April 1863).' Nachdem er
den Vater in frĂĽher Jugend verloren,
wurde seine Erziehung unter der Zeitung
einer hochgebildeten Mutter und Tante
vollendet. Dann kam er in ein Erzie«
hungsinstitut und später in dos Gyrn«
nasiurn seiner Vaterstadt, wo er fĂĽr die
Universitätsstudien vorbereitet wurde,
welche er im Jahre 1849 zu Gießen be»
gann und 1844 beendete. Nun trat er in
den praktischen Staatsdienst, der jedoch
seinen Neigungen nicht ganz zusagte,
daher er im Jahre 1849 die Doctor-
wĂĽrde erlangte und sich an der GieĂźener
Hochschule habilitirte, auf welcher er
einige Jahre als außerordentlicher Pro»
fefsor wirkte, bis cr im Jahre 1837 einem
Rufe nach Oesterreich folgte und die ihm
verliehene Professur des römischen Rech»
teS und der Rechtsgeschichte an der Hoch«
schule in Grah antrat. Auf diesem Posten
wirkte er neun Jahre, als ihn der
Tod im schönsten Mannesalter von erst
42 Jahren dahinraffte. Als Lehrer war
S. eine ausgezeichnete Kraft und gehörte
zu den Koryphäen der Graher Hoch»
schule. Mit einer auf classischer Grund-
läge fußenden, durck Selbstthätigkeit und
logisches Denken geläuterten tiefen Bil-
dĂĽng verband er eine seltene Vielseitig,
keit, wie sie Männer seines FacheS nicht
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon