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Sannens 196 Sanquirico
M. Wappen. In Noth ein geharnischer säbeb
schwingender Netter auf filbernlm. blauge«
satteltem. mit goldener Garnitur versehenen
Pferde. Die linke Seite des Reiters schützt
ein länglichrunder, golden eingefaßter, blauer,
mit goldenem Doppelkreuze gezielter Schild.
Hinter dem mit dem Fürstenhute bedeckten
Helm mit rothsilderner Decke erhebt sich ein
natürlicher Pfauenwedel. Wappenzelt mir
Fürstenbut.
EllNllens, Friedrick Karl (k. k. Hof»
schau spiel er. geb. im Jahre 173
gest. zu Wien im Jahre 1830). Sein
wahrer Name lautet Sanenz von Sen
senstein. Ueber seine Iugendgeschichte
und seinen Bildungsgang ist nichts be»
kannt. Im Jahre 1789 — also im Alter
von 38 Jahren — war er Hofschauspie»
ler, er hatte also wohl vordem schon an
anderen Bühnen gespielt. Auf der Hof-
bühne hat er 23 Jahre, bis 1. Mai 1814.
gewirkt, an welchem Tage er mit dem
normalmäßigen halben Gehalte in den
Ruhestand übertrat, den er noch! volle
33 Jahre genoß. Als Schauspieler war
er eben nicht von großer künstlerischer
Bedeutung, aber, wie seiner Zeit der k. k.
Hoffchauspieler Moreau. ein ganz kost«
licher Darsteller von Iudenrollen. So
z. B. zahlten sein Jude im Schauspiel:
„Der liefländische Tischler", Baruch in
„Dienstpflicht", der I u d e in Z ieglei's
„Seelengröße" zu unübertroffenen Lei»
stungen. Auä' als Dichter und Schrift»
steller war S. thätig und schrieb, wie eS
damals guter Ton, Gelegenheitsgedichte,
Epigramme, satyrische Fabeln u. dgl. m..
denen es nickt an Witz und der satyrischen
Pointe fehlte. Auch auf dramatischem
Gebiete hatte sich S., jedoch obne gerade
erheblichen Erfolg, versucht. Im Drucke
sind von ihm erschienen: „Johanna I., K'i-
niyin nun Neapel. Oranerspirl in 5 Änkzügrn"
(Wien 1796, 8».). das zur Aufführung
nicht zugelassen wurde; — ,Ner Nentsche unll der Muselmann" (Wien. 8".) — und
in Gemeinschaft mit dem k. k. Lcgations'
rathe Benedict Joseph von Kol ler
(geb. 26. August 1767. gest. zu Stutt-
gart 4. September 1817): „Kinuerschall.
spiele" (Wien 1793. 8».). Außer diesen
dramatischen Albeiten gab er noch heraus
— auf Subskription — seine „PartiHen
bannen" (Leipzig 1816. Weygand. mit
1K..80.) mid „Zsterlttänzchen" (Wien ,
8".). Was seine poetischen Leistungen
betrifft, so entsinnt sich Herausgeber,
irgendwo von seinen Gedichten „Die net»
ten correcten Sonnette" hervorgehoben
gefunden zu haben. Sannens war ein
großer Naturfreund, der mit ungebroche»
ner Kraft bis in sein hohes Alter seinen
Galten selbst besorgte. Nur drei Monate
fehlten ihm zum 10t). Lebensjahre, denn
sein Todtenzettel gab sein Alter 99 Jahre
9 Monate an. Sannens erscheint ver-
schiedenartig geschrieben, u. z. Sannen
^in Engel mann'6 Bibliothek der schö»
nen Wissenschaften^, Sann es ^bei G oe-
deke. S. 1073. Nr. 631) und San-
jiens ^in Kayser's Buch er »Lexikon,
Schauspiele S. 82). Wie er sich eigent-
lich schrieb und wie sein wahrer Name
lautete, ist im Eingänge dieser Lebens«
skizze bemerkt.
Raßmann (Friedrich), Pantheon deutscher,
jetztlebender Dickter und in die Belletristik
eingreifender Schriftsteller, begleitet mit bio-
graphischen Notizen und der wichtigsten Lite«
ratur (Helmstäot 1823. Fleckeisen. 80.) S. 2?9.
Sanqilirico, Alessandro (Decora-
t ionsmaler , geb. zu Bosco bei
Aleffanoria um daS Jahr 1780, Todes-
jähr unbekannt). Ein Künstler, dessen
Nuf auS der Zeit der österreichischen Aera
in Mailand stammt. Aus einer alten und
angesehenen Familie, widmete er sich mit
ausgesprochener Liebe der Kunst, deren
Studium er auch mit allem Eifer betrieb.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon