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Sapieha 238
der, Umschrift: ^oanne« ^rläsricus s. I i . <l.
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es1l2ri'i8 Maßni Duo. Lim: mit Wappen;
— 2) Sysang so., Kniestück (Fol.); ^
3) Sy sang 6°. (so,).) — 9. Johann Pe.
ter S. (geb. l609. gest. 21. September 16l2.
n. A. schon 8. Juni 1611), von der Sie»
wieröki'schrn Linie; ein Sohn des Caftellans
von Kiew. Paul S. In den Waffen zu
Hause gebildet, verdiente er sich 1600 unter
Zamoyski in der Walachei die ersten
Sporen; focht dann in Lieflano, wo er bei
Wolmar 1600 durch seine verwegene Tapfer-
keit bald sein Leben eingebüßt hätte. Später
that er sich bei Dorpat und 1603 bei Kircholm
so hervor, dah ihn Ehodkiewicz mit der
Nachricht deS Sieges an den König sandte.
WeNererl Ruhm erkämpfte er sich bei Bol»
ckow< Kalazin, Trojco, demüthigte den Em»
pörer Szujski und befreite alle von ihm
gefangen gehaltenen Polen. Er selbst war cin
gewaltiger Kriegsheld, aber die Ziellosigkeit
und die Rohheit seiner Truppen schmälerten
beträchtlich seinen Kriegsruhm. Von seiner
Hand sind Denkwürdigkeiten vorhanden, in
welchen er seine Züge und Kriegsthaten schil«
derte. Diese Aufzeichnungen befinden sich zu
Skotloster in Schweden aufbewahrt. Sein
Tagebuch aber. das er über den Feldzug gen
Rußland geführt, ist in russischer Uebersetzung
im Drucke erschienen. sPorträt. Unterschrift:
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'VVo^iik volskiok ua. Hloslcvio. Hinart
vs XrsmUuiH 24. ^V?2. l612. ?. T. U. Niem»
cewicz äsl.. Weiß ino. (4«.. Ovalbild) ^ —
1«. Johann StanislauS (geb. 1583, gest.
5633). uon der Siewierski'schen Linie; Sohn
des berühmten Großfeldherrn von Lithauen,
LeoS. lS. 239. Nr. 16). War 1619 Orohmar.
schall von Lithauen, öftere Male Abgeordneter
auf den Landtagen. König Wlad i 5 laus IV.
schickte ihn als Gesandten an den deutschen
Kaiser. Seiner glänzenden Beredsamkeit we<
gen hieß er außer Landes der „Sarmate mit
dem goldenen Munde". Huf dem Zuge
gegen Smolensk unterhielt er auf eigene
Kosten ein ganzes Regiment, und als Eh od.
tiewicz gegen die Türken zog. schickte S.
hundert Reiter und hundert Mann Fußtrup>
pen. Gegen Preußen und Liefland kämpfte
«r mit Bravour. Der bekannte sarmatische
Poet Sarbieoius (Sarbiewski) feierte sein
Andenken in einer Leichenrede, welche unter
den, Titel: ,I.»8kH inkra-aikovska«, d i.
Marschallb Gnade, 5Ü33 im Drucke erschien. — 11. Joseph Stanislaus S. (gest. zu Wilna
im Jahre 1754). von der Siewierski'scben
Linie; ein Sohn des Marschalls Aleran«
der Paul ^S. 23", Nr. 4). Er war Propst
des Wilnaer Capitels, lithauischer Referendar,
seit 1?37 Bischof in pai-twus und Sussragan
von Wilna. Cin Freund der Wissenschaften,
besaß er eine reiche Bibliothek, die er selbst
gesammelt. Im Drucke erschien von ihm 1737
nur eine Rede auf den Bischof von Wilna.
Mich. Zienkowicz. in lateinischer Sprache.
— 12. I w a n , auch Iwaszko Simionowicz
S. (gest. im Jahre 1319). der Stifter der
Kodenski'schen Linie des Hauses Sapieha.
' I w a n war Kanzler der Königin Helena,
1303 Gesandter in Moskau, 1303 Hofmar«
schall. 13i0 Wojwode von Witebsk und seit
1ü14Wojwode von Podlasien. Als im Jahre
1306 durch ihn der Verrath GlinSki'S ertt»
deckt wurde, wuchs I w a n sehr in der Gnade
der Königin, und nachdem Gl insk i durch
die Flucht der Strafe sich entzogen, schenkte
Könia Sigrnund I. dessen Güter an Sa»
pieha und verlieb ihm sonst noch viele
Gnaden und Auszeichnungen. Im Jahre 131 l
erlangte er von dem Könige das Privilegium
zur Anlegung des Städtchens Kodnia, nach
welcher seine Nachkommen den Beinamen
KodenSki führen. — 13. Kasimir 2eo
S (geb. im Jahre 1609, gest. 1<i36), von der
Siewierski'schen Linie; der dritte Sohn L eo's
l^S. 239, Nr. 16). Machte seine Studien in
Wilna an der Akademie, später in München,
zuletzt in Ingolstadt. In Brüssel erhielt er die
ritterliche Ausbildung in den Waffen, dann
ging er nach Holland, wo er unter dem be«
rühmten Sp ino la dem Fcldzuge beiwohnte.
Nach großen Reisen auf dem (Kontinent in
die Heimat zurückgekehrt, ernannte ihn König
Sigmund I I I . zum Landschreiber des Her«
zogthums Lithauen, übertrug ihm die Aufsicht
und Organisation des Landesarckivs, das
die wichtigsten Actenstücke und Documente
enthielt. Auf dem Landtage gehörte er zu den
gefeiertesten Neonern und stand seiner Recht»
lichkeit wegen in hoher Achtung. Er wurde'
nun 1638 Hofkanzler. 1643 Vicckanzler von
Lithauen. Im Jahre 1648 machte er zwei
Stiftungen an der Akademie in Nilna, eine
für Civil», eine für canonisches Necht und
schenkte ihr später seine eigene, an seltenen
Schriften reiche Bibliothek. König Wladis«
laus IV., der ihn hoch in Ehren hielt. er<
nannte ihn zu seinem Testamentsvollstrecker.
Die zu öfteren Malen in'S Land einbiechen.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon