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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Volume 28
Page - 239 -
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Page - 239 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Volume 28

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Sapieha 239 Sapicha den Kosaken trieb er siegreich bis Mohilow, Pinsk und Sluck zurück; stellte bei Zborow, Verestccko und Zwanicc tausend Mann auf eigene Kosten und hielt, als die Schweden in Lithauen einfielen, tapfer Stand gegen die- selben. — 14. Kasimir Nestor S. (geb. 1730. gest. zu Wien im Jahre 1?97), von der Kodeüski'schcn Linie; ein Sohn Io- han.n's, Wojwoden von Mscislaw. Begann die Studien in Straßburg, machte dann Reisen in Italien und Frankreich und bildete sich auf denselben in der Mathematik, Physik. Chemie, Mechanik, Rechtswissenschaft und Literatur aus. Nach seiner Rückkehr in's Vaterland wmde er Soldat und sofort Gene- ral der lithauischen Artillerie. Anfänglich gab er sich den Zerstreuungen und einem ziemlich bewegten Leben hin, später aber betheiligte er sich mit ganzem Ernste an den Angelegen- heiten seines Vaterlandes und zeichnete sich als großer Redner aus. Im Jahre l?88 in den Reichstag gewählt, wurde er Marschall der lithauischen Conföderation. in welcher Eigenschaft er eine große Thätigkeit entfaltete. AlS StaniSlaus August der Targowitzer Conföderation beitrat, vemrtheilte er im Juli t?92 in einem gehamischten Manifest dieses Gebaren des Königs. Er legte nun feine Generalsstelle nieder und ging nach DreSden. Von dort kehrte er im Jahre 1794 zurück und trat als Capitän bei der lithauischen Artillerie ein. Nach der letzten Theilung Polens verließ er sein Vaterland, begab sich nach Wien und brachte dort bis an sein im besten Mannes» alter erfolgtes Lebensende zu. Einige seiner Reden sind im Drucke erschienen. Ebenso sein Briefwechsel mit der Mutter aus den Jahren 1773—1776, welcher unter dem Titel: «I^t? >v lataok 4773—1776 äo matki pisaus" (^Vllna. 1851, 8".) veröffentlicht wurde. — 15. Kasimir Paul Johann S. (gest. zu Grodno im Jahre 1720), von der Siewierski» schen Linie; der älteste Sohn des Wojwoden von Wilna, Paul Johann ^S. 240, Nr. 2l). war von 1663 bis l670 lithauischer Hofschaß« meister, 167l Wojwode von Polock, 1676 Starost uon Zmujdzk und seit 1682 Wojwode von Wilna und Großhetman von Lithauen. Er diente unter mer Königen im Felde und im Ralhe des Königs. Als Hetman des lithaui« schen Heerbanns focht er in Ungarn, in der Wa» lachei. bei Budziak und Kamieniec PodolSti unter Johann I I I . und gina auf eigene Kosten als Gesandter August's I I . nach Moskau. Während die Schmeichler des Hau- ses Sapieha seine Tugenden nicht genug zu preisen wissen. nennt ihn sein Zeitqenoß Ot >vinowski einen hochmüthiaen. heftigen, bei dem Adel Lithauens wenig beliebten Edel. mann. Am bekanntesten wurde er durch srine traurigen Zwistigkeiten mit Constantin Brzo. stowski, Bischof von Wilna, durch welche Lithauen in einen unglückseligen Bürgelkrieg verwickelt wurde uno aus welchem Anlasse er zwei Schriften.- „Vnuoloatio uuIUtHtis si> coiuruuuieHtjoiu's rations xraetKH8a.s äsva» Ztatiouis eaalssiaruln bouoruiu^us vioe- es«!« Vilnsnsi« -publjoatas a. v . l695« CWilua, 5ol.) und «klauitsst N0311 ü L^iaw 60 po'wLseakueF ^vikäoinoglli poäan^", d. i. Manifest. Gott und der Welt zur allgemeinen Kenntniß vorgelegt (10!>9. Fol.) herausgab. — 16. Keo Sapieha (geb. zu Ostrow am 2. April 1337. gest. zu Wilna am 7. Juli 1633), einer der bedeutendsten Männer dieser Familie und seines Volkes. Erhielt seine Bil, düng in Leipzig, wo er namentlich die Rede, kunst und die Geschichte betrieb, focht dann mit großer Auszeichnung bei Toporc, Zawo. toc, Ostrow und Plesk. und ging darauf als Gesandter nach Moskau zu Czar I w a n Basylewicz. Wurde nach seiner Rückkehr Unterkanzler, darauf Kanzler von Lithauen, wo er für Sigmund's I I I . Wahl zum Kö- nige große Thätigkeit entfaltete. In Lithauen errichtete er der Erste einen obersten Gerichts« Hof, ließ das lithauische Statut rmfassen und öffentlich kundmachen. Im Jahre 16U0 ging er wieder a!s Gesandter nach Moskau, um mit Borys Godunow Frieden zu machen, was er mit großen persönlichen Opfern er» reichte. In der Zeorzydowski'schen Fehde hielt er fest zum Könige. Unter seiner Obhut wurde 1611 die lithauische Matrikel ausge, geführt. Später vertheidigte und beschützte er Lithauen gegen die Angriffe und Einfälle der Schweden, wofür ihm der König im Jahre t623 die Woiwodschaft von Wilna verlieh. In den Streitigkeiten der Katholiken mit den Protestanten, der Unitarier mit den Recht« gläubigen bewies fich S. als Mann, der iemerZeit weit voraus war, durch Undefan» genhei't und Vorurtheillosigkeit in den Ansich« ten. S. selbst war Protestant. Ein Actenstück erhebender Gesinnung bleibt in dieser Bezie. hung sein im Jahre 1622 geschriebener Brief an den Erzbischof Iosaphat Koücewicz. Sigmund I I I . verlieh ihm in Anerkennung der geleisteten Dienste am 15. August 1625 die Würde des Großfeldherrn von Lithauen.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Volume 28
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Saal-Sawiczewski
Volume
28
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1874
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
414
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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