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Sartyni 361 Sartyni
mungen. kam aber bald davon ab, als
er inne wurde, daß sich blos im Slavi»
schen die größte Fülle von GeflchlsauS-
drücken vorfand. Das Werk wurde nicht
gedruckt, nur einzelne einleitende Aufsahe
waren in verschiedenen periodischen SHrif-
len in den Dreißiger-Iahren erschienen,
als: „?iÄ3t?k.3." > üb^r die Bedeut ing
und Umfang der plastischen Wijsenschaf-
ten in dem von den Prof. Mauß und
Hübner redigirten ^kiölFrL^m Ivvo^-
ski", d.i. Lemberger Pilger,— ^X^^iv",
über den Standpunct der Begierden,
der Empfindungen und des Bewußt.
seinS. in der von Eugen Bradsk i
redigirten „?sc2ä1Ka", d. i.Bienchen; —
„Uot^i ^ ruktsm^T-okositz") über Um-
wandluug der Menschheit, in dem von
Lach Szyrma redigirten „?HrrußtiH
^V^rs^a^ski". Dieß AlleS und mehre,
res Andere blieb unbeachtet. Durch die
erwähnten und andere Arbeiten kam er
in freundschaftliche Berührung mit dem
Fürsten Adam CzartorySki. Nach
seiner Rückkehr aus Italien trat S. als
Erzieher im Hause des Herrn Uruski
ein. Nun begann er archäologische Stu«
dien. zunächst über Asien, die er in einem
Werke, betitelt: „^2?a stHroi^wa.", zu«
sammenfahte. welches jedoch unvollendet
und auch in seinem Fragmente ungedruckt
blieb. Im Jahre 1827 erhielt S. eine
Anstellung im Finanzministerium in War-
schau. I n Berührung mit den damaligen
Machthabern der polnischen Literatur,
schrieb er mehrere geschichtliche Aufsätze,
unter anderen in französischer Sprache:
„Beantwortung der 24 Fragen aus der
Geschichte von Polen, welche H. Sal-
vanbi an den Fürsten Adam Czar-
torySki gerichtet hatte", die Abyand»
lung ging an H. Sa lvand i ab; —
n^HiuLk ^a.2towisoki" , geschichtliche
Darstellllng der Ansiedelung dcr Armenier in Lemberg und Untergang deS HcwseS
I a z t o w i e c k i ; — „Wisoxorniob«,
Legenden mit Musik auS dem galizischen
Volksleben, im Zusammenhange mit der
Geschichte Kleinrußlands und GalizienS;
— „Analyse des Rukopis K ra l od.
worsk i " ; — Erörterung philosophischer
und musikalischer Artikel für die Encyklo«
padie. welche Nalerian Krasil iSki nach
Art der Diderot'schen herausgab, und
noch vieles Andere, wovon MehrereS
dann spater in französischer Uebersehung
von Leonard Chod6ko in Paris in
seinem Werke: „ lautes ^ l'kigtoiro
6.6 kolo^ns", ohne Angade deS Autors
herausgegeben hatte. Auch an der Cr>
Hebung PolenS 1830/3 l nahm S.Theil:
er stand im 7. Iäger-Regimente den
Russen gegenüber, wurde gefangen und
rettete sich glücklich durch die Flucht.
Nun begab er sich nach Wien in Geschäf-
ten deS Grafen Franz Potocki , den
Verkauf seiner Herrschaft Brody zu ver«
mitteln. Um diese Zeit schrieb er, von
seinem Freunde Szczepaüski. welcher
Lehrer der polnischen Sprache in der
technischen Schule zu Lemberg war,
angeregt: „Grundzüge der polnischen
Sprache", Sarty ni'S bekanntestes Werk;
eine eigenthümliche Arbeit, dessen Ana«
lyse hier in Kürze folgt. S. ging von
der Ansicht auS, daß der Pole unter
seinem ABC etwas Anderes, als. der
Deutsche oder Lateiner unter dem seini«
gen. denken müsse, denn sonst würden sie
sich verstehen. Es kam also vorerst dar«
auf an, die sprachliche Bedeutung und
den Begriff jedes polnischen Lautes zu
bestimmen, und zwar sowohl in seiner
einfachen als geschmolzenen Stimmung
zu ermitteln, wie auch die Verwendung
der Selbst- und Mitlaute zu erforschen.
! erwicS sich sonach, daß Mitlaute alle-
zeit die Thätigkeit, die AeußerungSf^hig'
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon