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Sauer 278 Sauer
Mond. Auf der RĂĽckseite des Instrumentes
befand sich eine Landschaft und wenn die ent.
sprechenden Realster gezogen wurden, so hörte
man den Gewitterresten, sah am Firmament
der Landschaft die Blitze leuchten, hörte den
Donner rollen und beim Wettereinschlaa be.
merkte man den feurig schlanaenförmigen
Blitzstrahl, auf den sofort der Schlau mit
furchtbarem Geprassel folgte. Dieses berĂĽhmte
Orgelwerk gelangte später in den Besitz deö
Gastwirthes Ferdinand Graf bei den drei
Schwalben am kleinen Ringel zu Vrag.
sBohemia (Prager polit. u. NnterhaltungS«
blalt, 40.) 1864. Nr. 215. im Aufsahe: „Die
Prager OberpoNamts« Zeitung von nvno
1805" 1 — 4. Mathlas Sauer (geb. im
Jahre 1762. gest. zu Wien 21. Februar t?93),
Patuzzi in seiner „Geschichte Oesterreichs"
(Wien, b.i Wenedict. gr. «°.) Bd. I I , S, 342.
gedenkt seiner alS Historienmalers. Nähere
Nachrichten ĂĽber ihn aufzubringen, g-lang
mir nicht. — 5. Sauer, ein früherer Kunst»
Händler Wiens, der sich neben seinem Berufe,
unserem Gewährsmann Gräffer zufolge,
noch mit manchen anderen Dingen befaĂźte,
so u. a. das Frohnleichnams Waisenkinder»
lied componirt, eine Baumschule angelegt
und eine Schrift, betitelt: „Dir Monographie
deS Perlhuhns", herausgegeben hat. Eine
Silhouette in seiner Weise zeichnet Gräffer
in seinem Aufsehe: „Wiens Kunsthandlungen
vor einigen DecennĂĽn", welchen Frankl's
„Sonntagsblätter" (Wien. 8".) Jahrg. 1842,
S. 227, entHallen. — 6. Die Freiherren und
Grasen Sauer von Kosiakh oder Kosiach. Ein
altes innelösterreichischeS Adclsgeschlecht. das
seinen Namen von den an der Save (Sau)
gelegenen Gütern führte und sich später über
Krain. Kärnthen und Steiermark ausdehnte.
Zuerst kommt es zu Anfang des 14. Jahr»
Hunderts vor, in welchem im Jahre 1313
ein Kaspar Sauer als Anverwandter des
Dieter ich Gal ler urkundlich aufgefĂĽhrt
erscheint. Die ordentliche Stamm reihe läßt
sich bis 1400 zurĂĽckfĂĽhren. Den Beinamen
Kosiakh führt es von Mar ia , der Erb»
tochter des Hauses Kosiakh. einer in Unter»
train ansässigen Familie, welche Pankratius
Sauer, Sohn des IodocuH Sauer (de
Sava), zur Ehefrau nahm und mit ihr dik
in Unterkam, unweit Rudolphswerth gele
>gene Herrschaft Kosiakh (Kosiach) an ,sich
brachte. DĂĽsen Beinamen behielt die Familie
auch dann. nachdem die vorbenannte Herr
llchaft länüft aus ihrem Besitze in fremde Hände übergegangen war. Im Jahre 1672
gelangte das Erbland-Vorschneideramt von
Krain und der Windischen Mark in die Fa»
milie. welche mit Diplom vom 2. Mai 1630
den Freiherrnstand, mit einem zweiten
vom 27. August «668 den Grafenstand
erlangt hatte. Unter den SproĂźen dieses Hau-
ses erscheinen mehrere geschichtlich denkwür»
dige Personen, so a) Georg Sauer von
Kosiakh. welcher im Iabre 1356 General
der croatischen Grenzen und Commandant zu
Karlstadt war; — d) Freiherr Andreas S
(gest. 1648) war tais. General und Comman»
oant zu Karlstadt — und 0) dessen Sohn
Friedrich diente der K>one Spanien und
war Coadjutor des Erzbisthums zu Mailand;
— 6) Georg Friedrich Freiherr S. war
k. k. Kämmerer, Landschafts'Verordneter in
Steyer und Ober-Proviantmcistrr der win»
bischen und petrinianiscken Grenzen, wurde
mit Diplom vom 27. August 1668 gegrast
und fĂĽhrte den Titel eines Grafen Sauer
von und zu Ankerstein, Freiherrn zu Ko»
siakh, Herrn auf Wöllaw, Schönstein. Lil,
genberg und Dornau; mit 9. December 1672
erwarb er für sich und die Familie das Erb»
land'Vorschneideramt in Krain und der Nin<
dischen Mark; — e) Eajetan Graf S. (geb.
9. März 17l8. gest. zu Gratz 22. Juli 1793)
war k k. Kämnnrer. geheimer Rath, Vice»
Präsident des inncrösterr. GuberniumS und
Präses der vormaligen steiermärtischcn Äser«
baugesellschaft; — l) sein Sohn Franz
Graf S. (geb. zu Gratz 19. Juli 1746. To<
desjahr unbekannt) war ein ausgezeichneter
Kanzelredner — und 8) dessen Bruder Eaje-
tan Graf S. (geb. 29. Juli 1743, grst. zu
GroĂźwardein 29. August 18ll) war Domherr
zu Waihen; im Jahre 1785 ernannte ihn
Kaiser Joseph I I . zum ungarischen Hof'
rathe, Beisitzer der Septemviraltafel und geist«
lichen Hofcommissär; dann wurde er Bischof
in xkrtious und Dompropst zu Grohwar»
dein. Seine Verdienste wĂĽrdigte der Kaiser
durch Verleihung des St. Stephan<Ordens;
— und k) Leopold Graf S. (geb. zu Gratz
26. August 1748, gest. ebenda im Jahre 1802)
war deutscher Oroens>Comthur zu Meretin«
zcn, Hoch. und Deutschmeister, Hof«, Regie,
rungs« und Kammerrath und schrieb über
Landwirchschaft. unter anderem: „Die Vor»
urtheile, welche dem Brachabstellen noch im
Wege sind" (Gräh 1798. 8°); — i) der Letzte
dieses Geschlechtes möchte Ignaz Joseph
Maria Graf A. (gcb. 1765) sein, der Dow»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon