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botanische Studien, um sich in seiner
Lieblingswiffenschaft gründlich auszubil«
den. Wo er nun hinkam, studirte er die
Flora feines Aufenthaltsortes, und als
er in Wien im Jahre 1826 die medici«
Nische Doktorwürde erlangte, veröffent-
lichte er als InauguraLDissertation eine
Schilderung der Nm>
gedungen Muis" und eine „Aufzählung der
daselbst juchzenden PÜlln^n" in einer, wie
ein Fachmann (Neilreich) berichtet, bis
dahin noch nicht erlangten Vollständig-
keit. Während feines Aufenthaltes in
Bregenz erforschte er die dortige Flora
und veröffentlichte die Ergebnisse seiner
Untersuchungen in einem Aufsahe über
die Flora Vorarlbergs im „Tiroler Bo«
ten" 1331. I n Zell am See widmete er
sich zunächst der Erforschung der Moose,
in Mittersill jener der Flechten und klei»
nen Pilze und veröffentlichte im botani«
fchen Centralblatte des IahreS 1846 die
Beschreibung der Moose und Flechten
Pinzgau's; in der „Botanischen Zeitung"
aber jene von 40 ia Mitterfill entdeckten
Arten. So hat er wahrend seiner durch
acht Jahre sorgfältig fortgesetzten Unter-
suchungen im Pinzgau, als der im Ver«
hältniß reichsten Moosgegend Europa'S,
die meisten deutschen und nordischen
Moose aufgefunden. Nun widmete S.
seine Aufmerksamkeit den Flechten der
Alpen und machte manche für Botaniker
interessante Entdeckung' ferner den Pilz«
formen in Salzburgs Gebirgsgegenden,
deren Reichthum auS dem Umstände zu
ermessen ist, daß er von der Gattung
I>62i23. allein 140 Arten aufgefunden
hat, von welchen 40 noch nicht beschrieben
waren. Seine Studien und Beobachtun-
gen über die Flora Ober-Pinzgan'S ver>
öffentlichteS. im Anhange zu dem Werke:
„Oberpinzgau oder der Bezirk Mitterfill"
<Salzburg 1841), von Ignaz von Kür« sing er M . XIII) S. 332). Während
seines Aufenthaltes in Salzburg widmete
I . neben seinem Berufsgeschäfte die Auf»
merkfamkeit vornehmlich der dortigen
Kryptogamenflora. S. hat nicht weni-
ger denn an 80 Arten von phanero«
gamischen Gefäßpflanzen, bei 100 für
Salzburg neue Arten von Laubmoo«
sen, ebenso vielen Lebermoosen, bei
200 Artm von Flechten, ebenso vielen
von Pilzen und bei 30 Arten von Algen
entdeckt. Außer den vorerwähnten Fach'
schriften hat S. seit 1828 in der Regens«
burger botanischen Zeitschrift viele Auf«
satze über einzelne Pstanzenarten, Reise»
berichte, Correspondenz»Nachrichten, Re°
censionen, insbesondere über pflanzen»
geographische Schilderungen der von
ih.m besuchten oder längere Zeit bewohn«
ten Orte veröffentlicht. Neil reich nennt
S. einen gründlichen Kenner der Alpen«
flora und der Kryptogamen, der auch
mehrere neue Alpenarten entdeckt hat.
dessen Wirken sich aber vorzugsweise auf
Salzburg und Tirol beschränkt. Von S.'s
Arbeiten find besonders anzuführen in
der „Flora": „Zur Morphologie der
Grasblüthe und des Blatthäutchens"
(1830. Nr. 21); — „Begründung einer
neuen Gattung nach dem
Forscher und Kenner der Krainer Flora
Dr. Karl Do l l iner so benannt (ebd.
1852, Nr. 23); — „Recension über
Rabenhorst's „Deutschlands Krypto.
garnen-Flora", mit zahlreichen berichti«
genden und ergänzenden Beobachtungen"
(ebd. 1850, Nr. 28); — „Alpenflora
der Gebirge des Traunviertels in Ober«
österreich" (ebd. 1850. Nr.38); - .Flora
von Steyr in Oberösterreich" (ebd. 1830,
Nr. 44); — „Beiträge zur Flora von
Salzburg" (ebd. 1851, S. 30, Nr. 4,
29. und im
Wochenblatt'
v. Würz b ach. biogr. Lexikon. XXVIII. ^Gedr. 17.Nov. 1874.)
„ Oesterreichisch'botanischen
1851, S. 731; 1832,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon