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Hchack 35 Schack
gen für dieses Werk geeignet machen.
Scd achtn er bekleidete das Amt eines
für
stoisch
oft. Hoftromveters. eine Stelle,
welche in damaligerZeit eine höhere Aus-
bildung erforderte als heutzutage. Dabei
war er nicht nur ein tüchtiger Musiker,
sondern besaß auch sonst noch liierarische
Bildung. Er machte dichterische Versuche
und war bei deutschen Opernterten für
Mozart betheiligt. Er verkehrte sehr
viel im Mozar t 'schen Hause. Ihm ver«
dankt man zuverlässige Nachrichten über
Mo zart's Kinderjahre, welche sein wun-
derbares musikalisches Genie bezeugen.
Im Hause von Mozart 's Eltern nahm
er an den Kammermusik-Aufführungen
Theil und spielte in denselben die zweite
Violine.
Die Zeit (Berliner volit. Blatt) 4836, Nr. 2i.
im Feuilleton. — Engl (Ioh. Ev.). Gedenk»
bück der Salzburger Liedertafel zum 25jät>ri«
gen Stiftungsfeste am 22. November 1872
(E-alzburg. 8«.) S. 284.
Schack (CM), Benedict (Sanger.
Schauspieler und (Komponist, geb.
zu Mirowi tz in Böhmen im Jahre
1738. gest. im Jahre 4816). Sein Va>
ter. Schullehcer in Mirowitz, ertheilte
ihm den ersten Unterricht in der Musik,
w^für der Knabe Talent zeigte. Im
Alter von eilf Jahren kam S. als Sing.
knabe zu den Jesuiten auf dem sogenann«
ten heiligen Berge, wo er wahrend der
Jahre 1769—1773 neben dem Unter-
richte in den Lehrgegenständen auch seine
weitere Ausbildung in der Musik erhielt.
Im letztgenannten Jahre wurde S.
Sänger im Domchor zu Prag, mußte
aber nach zwei Jahren, da er mutirte.
diese Stelle niedeilegen. Nun begann er
unter Anleitung deS Kapellmeisters An»
ton Laube M . XIV, S. 192^ das
Studium der Compofition, worin er so
glückliche Anlage zeigte und solche Fort- schritte machte, daß er den Entschluß
faßte, sich ganz der Musik zu widmen.
Er kehrte nun 1773 in's Elternhaus
zurück, wo fick ihm aber zur Ausführung
seines VorhabeuS wenig erfreuliche AuS«
sichten zeigten und er also beschloß, sein
Glück m Wien zu versuchen. Seine musi»
kalischen Kenntnisse und seine gute Schul«
bildung verschafften ihm bald eine Stelle
im Sernwlltium. Dort erhielt er auch
von einem Sanger, dem seine schöne
Tenorstimme aufgefallen war. Unterricht
im Gesänge, und von einem andern
Musikfreunde, der ihn kennen gelernt,
unentgeltlichen Unterricht un Contra»
puncte. Im Jahre 1780 erlangte er eine
Anstellung in der Capelle des Fürsten
Karolath in Groß-Glogau, in welcker
er bis zur Auflösung derselben verblieb,
worauf er sicd. da er sich in der Zwischen-
zeit, 1789, mit der Sängerin Weinhold
vccheirathet hatte, kümmerlich vom No«
tenfchreiben ernährte, um sich und die
Seinigen zu erhalten, bls ihn der Zufall
mit Schikaneder zusammenführte, der
eben damals mit seiner Gesellschaft nach
Salzburg g'mg und ihn als Sänger und
Schauspieler engagicte. I l i beiden Eigen»
schaftetl fand er durch seine Gewandtheit
im Spiele und seine Geschicklich'eit im
Gesänge bald allgemeinen Beifall und
erregte die Aufmerksamkeit uon Mannecn.
und Michael H ay d n sM VIII, S. )
Von Salzburg ging S. nach Regeiisburg.
Im Jahre 1788 erhielt er einen Ruf als
Sänger an das Theater an der Wien.
wo >:r sich namentlich den damals beUcb-
ten italienischen Tenoristen Ma ffo li und
mit solchem Geschicke zum Muster nahm.
daß er allgemein „der deutsche Maffoli"
genannt wurde. Daselbst befreundete er
sich auch mit Joseph Haydu sBd. VII I ,
S. 108^ und Wolfgang M o z a r t
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Volume 29
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sax-Schimpf
- Volume
- 29
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 374
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon