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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Volume 29
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Schäffer Schäffer Salm-Neifferscheid sBd. XXVIH, S. 120^, den schönen Knaben, dessen Kopf an den von Jesu Lieblingsjünger Johannes erinnerte, und den sein Mei- ster als Modell oder zum Farbenreiben verwendete, bei einer der genannten Beschäftigungen antraf, aus einem Ge- spräche seine Liebe zur Kunst erkannte und von nun an sein Beschützer blieb. Und der Knabe bedürfte eines solchen, da er auf die Dauer seine traurige Lage nicht langer hatte aushalten können; denn, um dem Vater, der von der Kunst nichts wissen und den Sohn in einem sicheren Geschäfte verwendet sehen wollte, zu beschwichtigen, ließ sick der Sohn, um taglich einige Groscben heimzubringen, zur Zimmermalerei verwenden oder blies — ungeachtet der schwachen Brust ^- Fagott im Prater, später malte er Kin« derporträte in Oel und brachte sich so mühsam fort und erübrigte dann noch Zeit, um im Belvedere oder in der 3i echten st ei n'schen Gallerie fleißig zu copiren. Als dann im Kriegsjahre 1809 die Jugend Oesterreichs zu den Waffen griff, trat auch der damals kaum lojäh» rige S. in die Reihen der Vaterlands» Vertheidiger, aber seine schwächliche Gc» sundheit nöthigte ihn. aus der Landwehr, in welcher er als Gemeiner stand, zu treten und beim akademischen Corps sich einreihen zu lassen, in welchem er als Corpora! diente und eben Lieutenant werden sollte, als das CorpS aufgelöst wurde. Nachdem die Franzosen Wien geräumt, zog ihn seine künstlerische Sehn» sucht nach Italien. Er besuchte seine Schwester, die Gemalin des Appellations» Präsidenten Contar in i in Venedig. Von Venedig begab er sich nach Ferrara, und auf der Fahrt dahin, in leichter Klei» düng bei mangelnder Nahrung von einem heftigen Sturm, dem Kälte und Hagel mit Regen folgten, überrascht, hatte sich S. jenes Leiden geholt, das langsam, aber seiner Beute sicker, fortwucherte und die. ses junge Leben, ehe es sich zur Blüthe entfaltete, zerstörte. Von diesem ersten Ausflüge nach Italien kehrte S. über Klagenfurt, wo sein Gönner, der Fürst Sa lm, weilte, zurück, dort ernannte ihn der Fürst zu seinem Kammermaler. Nach einem mehrmonatlichen Aufenthalte daselbst holte er seinen Vater von Wien ab, um ihm in Klagenfurt ein neues Heim zu geben. In dieser Zeit malte er ein Altarblatt: „Ner H. Andrea"' und eine herrliche Copie nack Guido Reni, vor« stellend: „NieMartrr des h. Petrus", jetzt in der Priestcrcapelle zu Klagenfurt. Im I . 1817 mackte S. nun auf Kosten seines Gönners, des Fürstbischofs, eine zweite Reise nach Italien, auf welcher er Vene« dig, Mailand. Florenz. Rom, Neapel und Sicilien besuchte. In Rom befreun» dete er sich mit dem ihm im Denken und in der Kunst nahestehenden Overberk. Auch war er so glücklich, daselbst Zutritt zu Sr. Heiligkeit dem Papste Pius VII . zu erhalten, der von dem jungen Künstler sich porträtiren ließ und ihn dann mit dem Christus'Orden auszeichnete. Im Winter 1813 kehrte S. nach Klagenfurt zurück, wo er so schwer erkrankte, daß die Aerzte an seiner Genesung zweifelten. Doch gelang es. ihn zu erhalten, und nach wiedergewonnener Gesundheit blieb S. anderthalb Jahre in Klagenfurt, wo er ausschließlich seiner Kunst lebte. Darauf begab er sich nach Wien und sein ganzes Sinnen war auf die Bewerbung um den großen Mailander Preis gerichtet, und zu diesem Zwecke entwarf er die Skizze: „Die Vorstellung Raphael'S durch Bra- mante bei Julius I I . " Sonderbarer Weise aber kam er bald ganz von diesem Gedanken ab, und auf dieselbe Leinwand
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sax-Schimpf, Volume 29
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Sax-Schimpf
Volume
29
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1875
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
374
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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