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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Volume 29
Page - 73 -
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Page - 73 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Volume 29

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Schaffgotsch 73 seiner Compagnie bis auf den letzten Mann sich zu vertheidigen entschlossen war. Diese Treue blieb höchsten Ortes nicht unbemerkt und Graf Christoph Leopold wurde von dem Kaiser ausgezeichnet. Auf dessen Wunsch trat der Graf aus dem Kriegs» in den Staats« dienst über; es wurde ihm 1649 die durch das Ableben des Burggrafen Grafen von Dohna erledigte Stelle eines Oberamts» rathes in Scklesien angeboten; der Kaiser gab ihm 1650 ftine väterliche Herrschaft Kynalt zurück und verlieh ihm das von seiner Familie seit jehrr bekleidete Obersterbhofmeisteramt in den Fürstenthümern Schweidnitz und Iauer, das Erbhofrichteramt in om Weichbildern Schweidnitz, Striegau und Bolkenhain und den erblichen Grafentitel. Im Jahre 1622 fungirte Graf Christoph Leopold zum ersten Male als kcns. Commissär auf dem Fürstentage in Schlesien, im November 1631 ernannte ihn Kaiser Ferdinand I I I . zum Oberamtsrath und im Februar «633 zum Vizepräsidenten bei der schlesischen Kammer; zehn Jahre spater, am 1. September 1663, aber Kaiser Leopold I. zum wirklichen schlesischen Kammerpräsidenten. Im November letzteren Jahres wurde er auch Landeshaupt» mann der Fürstenthümer Schweidrutz und Iauer und versah dieses Amt viele Jahre. Auch wurde er mit mehreren diplomatischen Sendungen betraut, im Jahre 1667 nack Polen aus Anlaß des Ablebens Maria Loui« sens von Gonzaga, Grmalin des Königs Johann Kasimir von Polen; 1668, als nach Abdankung des Königs Johann Ka» simir die Königswahl der vielen Bewerber wegen Schwierigkeiten darbot; durch seinen Einfluß fiel die Wahl auf Michael Kory- b u t und erfolgte dessen Vermälung mit Cle o« nora Mar ia von Oesterreich, Tochter Kaiser Ferdinand's I I I . , welche er auch dem Könige im I . 1670 zuführte. Als Kory- but starb, begab sich Graf Christoph nochmals nach Pulen zur neuen Königswahl. früher aber, bereits 1672, erhielt er das Di« rectorar des tön. Obrramtes im Herzogthume Schlesien. Auf der vorerwähnten letzten Mis- sion nach Polen gewann er so das Vertrauen der Magnaten und anderer einflußreicher Per» sonen des Hofes, daß man nichts Geringeres im Sinne hatte, als ihm selbst die Königs» kröne anzutragen. Als nach dein Ableben deS letzten Fürsten aus dem Hause der Piaften die schlesischen Herzogthümer Liegnih und Wohlau dem Kaiser anheim sielen, be. Schaffgotsch stellte dieser den Grafen S. zur Aufsicht über beide Länder. Als im Jahre 1683 König Sobieöky mit seinem Heere dem hart« bedrängten Wien zu Hilfe eilte, wurde ihm der Graf S. al6 kaiserlicher Bevollmächtigter entgegengeschickt und blieb nun der Graf an drS Königs Seite bis zum Entsatze der Stadt. Nun verwendete ihn der Kaiser bei vielen anderen Gelegenheiten, wo es einer verlaß» lichen Vrrtrauensperson bedürfte, so war er nickt weniger denn eilf Mal Principal'Coni' missär auf den schlesischen Fürstrntagen.und sechö Mal Comlliissär. veitrat auch bei vielen Bischofswahlen die Person des Kaisers. Als ihm der Köm'g von Spanien im Jahre 1694 den Orden drö goldenen Vließes verlieh, schmückte idn der Kaiser in Wien persönlich Angesichts des Hofstaates mit demselben. Im höheren Alter legte der Graf seineS leidenden Zustandes wegen die Aemter nieder. Erstarb im hohen Alter von 80 Jahren und aus seinem (im Jahre 1636) mit Agnes Freiin von Naämitz geschlossenen Ehe hinterließ er eine zahlreiche Nachkommenschaft, welche aus der I I . Stammtafel ersichtlich ist und aus wel- cher sein Sohn Graf Johann Anton Gott« hard in einem besonderen Artikel A 30 be. handelt ist. Graf Christoph Leopold war nicht nur ein Edelmann von echtem Schrott und Korn. sondsrn ein gediegener Staats« mann, der mit großer Menschenkenntniß tüch« tiges Wissen, seltene Willenskraft und unbe< dingte Hingebung an seinen Herrn und Ge» bieter verband. s3ucae (Frioericus), Schle» siens curieuse Denkwürdigkeiten (Frankfurt a. M. <669, Zrirdr. Knoch, 4",) (vergleiche das ausführliche Register). — Grypbius (Christian), Hochgräfl Schassaotkisches Ehren. Mcchl (Lie>;nitz 1708. 6°.). - Porträte, 1) O. deGroos ls^. (kl. Fol.); — 2) A. Vloem 6ol. (C. Meyssens sä.) (kl. Fol.), Schwarz!.; — 3) I Oert l ee. (kl. Fol), Schwärzt., selten.) — 3. Franz Graf sstche die deson« dere Biographie S, 78). — 6. Franz Ernst Graf lsiehe wie oben S. 78^. — 7. Franz Gotthard Graf (geb. zu Prag 11. Mai 1816), ein Sohn deS Mafen Le opold Chri. stian von der schlesischen (Warmbrunner) Linie aus dessen Ehe mit Johanna Nepo« mucena geb. Gräsin Wurm brand. Erlangte nach beendeten Studien zu Berlin die philo- sophische Doctorwürde und widmete sich ganz sein.'n wissenschaftlichen Studien, namentlich der Chemie und uelöffentlichte seine Arbeiten seit 1836, damalä erst 20 Jahre alt, in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sax-Schimpf, Volume 29
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Sax-Schimpf
Volume
29
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1875
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
374
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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