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Schaffgotsch 78 Schaffgotsch
schilde der Schassgotsche", und Johann Lan«
«er schrieb in metrischer Form: ^Der Greif
der Schaffnotsche. Vaterländische Sage", das
S to l lberg'sche Gedicht: „Der Ritt um den
Kynast" nicht zu vergessen. Die drei ersteren
Gedichte finden sich in der „Oesterreichischen
Adelshall>>" (Wien 1842, Wimmer. t>«>.)
S. 233—252, abgedruckt.
Echllffgotfch, Franz Graf (k. k.
Oberst, geb. zu Wo l i h in Böhmen
2l. Juni 4820, gest. zu Miskolcz
6. Jänner 1872). von der böhmischen
Linie; der einzige Sohn des im Jahre
^843 als k. k. Hauptmann a. D. ver-
storbenen Grafen Franz Joseph S. aus
dessen Ehe mit Rosal i e von Piers.
Nachdem er seine militärische Ausbildung
in der bestandenen Pionnierschule zu Tulln
erlangt, wurde er im 1.1842 Lieutenant
im Kaiserjäger'Regimente, 4834 Haupt»
mann im Infanterie-Regimente Nr. 21.
1839 Major im Infanterie.Regimente
Nr. 3, im Juli 1863 Oberstlieutenant
und Commandant des 27. Iäger>Bcltail»
lons, drei Jahre später Oberst und Re»
serve-Commandant im 42., im Jahre
1871 aber Commandant des 24. Infan-
terie«Regiments. I n diesen Eigenschaften
focht er in den Feldzügen der Jahre
1848.1849,1839 und 1866. Im Jahre
1848 als Lieutenant bei den Kaiser-
jagern, bewahrte er sich bei Goito, Pa»
strengo, Curtatone, Vicenza, Somma
Campagna und Mailand als tapferer,
unerschrockener Soldat, dessen der Feld-
marschall Radetzky in seinen Armee«
befehlen ehrenvoll gedenkt. Im Jahre
1849 kämpfte er am 21. März im Tref«
fen bei Vittore; im Jahre 1839 erscheint
er bei Frasmetto am 3. und 4. Mai, dann
im Treffen bei Montebello und zuletzt in
der Schlacht bei Solferino unter den
Helden deS Tages, wurde für sein tapfe-
res Verhalten bei Montebello mit dem
Orden der eisernen Krone 3. Classe geschmückt und für jeneg bei Solferino
mit der kaiserlichen Belobung ausge«
zeichnet. Im unglücklichen Feldzuge des
Jahres 1866 that er sich bei Schwein-
schedel und Königgrätz als Commandant
des Iäger«Bataillons auf das rühm»
lichste hervor und erhielt daS Militär-
Verdienstkreliz. Der Graf wurde aus
seiner Laufbahn im schönsten Mannes»
alter von 32 Jahren durck den Tod
hinweggerafft. Vr starb unvermält.
und mit ihm erlosch dieser Nebenzweig
der böhmischen ernestinischen Linie im
Mannsstamme. WeiblicherseitS blüht er
noch in seiner Schwester Barbara,
vermalten Thomas Donaldson, fort.
Oesterreichisch »ungarische Wehrzei»
tung (Wien, gr. 4«.) t872, Nr. 6. in der
Rubrik: „Sterbefälle".
Schaffgotsch, Franz Ernst Graf
(Naturforscher, geb. zu Prag am
26. December 1743, gest. ebenda am
26., n. A. am 27. März 1809), vqn
der böhmischen Linie; der jüngere Sohn
des Grafen Joseph Wi l l iba ld aus
dessen zweiter Ehe mit Mar ia Fr an«
ziska Gräsin Wieznik. Beendete seine
Studien an der Hochschule zu Prag, ver>
legte sich mit besonderem Eifer auf die
Naturwissenschaften, darunter vornehm-
lich auf Mathematik und Astronomie, und
unterhielt mit den größten Gelehrten
seiner Zeit in den genannten Fächern
einen wissenschaftlichen Verkehr. Seine
eigenen wissenschaftlichen Arbeiten sind
in Bode's „Jahrbüchern" und in den
„Schriften der böhmischen Gesellschaft
der Wissenschaften" abgedruckt, u. zw.
in ersteren: „Berechnung des Vorüber«
ganges deS Mercurs vor der Sonnen-
scheide am 12. November 1782 für den
Prager Meridian" (1785); — in letzte-
ren: »Entdecktes Gesetz, welches zur
Fortsetzung der bekannten Pelli'schen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Volume 29
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sax-Schimpf
- Volume
- 29
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 374
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon